Corona-Krise - Mehr als 100 Arztpraxen in Berlin geschlossen

Mi 25.03.20 | 14:03 Uhr
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ILLUSTRATION - An einer Tür zu einer Arztpraxis hängt ein Schild mit der Aufschrift «Die Praxis bleibt geschlossen». (Quelle: dpa/Pleul)
Bild: dpa/Pleul

Im Zusammenhang mit der Coronavirus-Epidemie sind nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin derzeit 101 Praxen geschlossen. In rund zwei Drittel der Fälle (63 Praxen) sei der Hintergrund eine Quarantänemaßnahme, teilte eine KV-Sprecherin am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Das könne zum Beispiel bedeuten, dass ein Mitarbeiter Kontakt zu einem bestätigten Sars-CoV-2-Fall hatte. Weitere 31 Praxen gaben an, wegen fehlender Schutzausrüstung geschlossen zu haben. Sieben Praxen sind demnach wegen fehlender Kinderbetreuung nicht geöffnet. 

KV schreibt an Michael Müller

Die Kassenärztliche Vereinigung hat den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) derweil in einem offenen Brief [kvberlin.de] um Unterstützung gebeten. Darin heißt es, alle Bereiche arbeiteten derzeit mit größter Kraftanstrengung daran, "die medizinische Versorgung auf das Schlimmste vorzubereiten und einen Zusammenbruch zu verhindern". 

Unter anderem weist die KV auf fehlende Schutzkleidung für Ärzte hin - Lieferungen seien, "wenn sie überhaupt ankommen, viel zu gering". Außerdem wird ein finanzieller Ausgleich für niedergelassene Ärzte gefordert, die wegen der Corona-Krise andere Eingriffe verschieben müssen.

Sendung: Abendschau, 25.03.2020, 19.30 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Unsere Notbetreuung ist geschlossen, wegen Coronafall im Betreuerteam. Alternative, keine. Ergo... Praxis zu. Es muss dann auch mal einige Tage alleine als Patient gehen, das meiste könnte es eh, nur ist nur für viele bequem, zum Arzt zu gehen. Da hat man dann selbverstandlich als Patient Null Verständnis, wenn Praxis schließt. Notfallversorgung ist gesichert.

  2. 10.

    Na toll jetzt werden also Patienten gegen Patienten ausgespielt.
    Es gibt noch andere Krankheiten als Corona, teilweise viel schlimmere.
    Jetzt müssen eben diese eher sterben oder wie versteht man das?
    Wird jetzt also eine triage vorgenommen im Sinne von der Corona Patient ist der wichtigere?

  3. 9.

    Im Artikel geht es um Berlin. Hier gibt es tägliche Kita- und Hortangebote. Dass hier Praxen schließen wegen Kinderbetreuung, kann ich auch nicht verstehen.

  4. 8.

    Liebe Corinna, unsere Kinder sind 7 und 10,dürften damit nicht in Ihre Zuständigkeit fallen, Hortangebote gibt's hier nicht täglich.Die Kinder bedürfen dennoch der Aufsicht,beide Eltern arbeiten im Medizinsektor, einer muss daheim bleiben. Offenbar ist eine Anmaßung, wenn Arzt seiner elterlichen Pflicht dann nachkommt. Großeltern gibt's nicht und die Kinder als potenzielle Virus-Verteiler in die Praxis mitnehmen verbietet sich aus infektionshygienischen Gründen. DANN muss Praxis zu. Das macht man nicht zum Spaß und weil es bequem ist. Bitte etwas weiter denken, als an den eigenen Tellerrand. VERHÖHNEN TUN SIE. Das bleibt traurig.

  5. 7.

    7 Praxen haben wegen fehlender Kinderbetreuung zu?
    Ich fuehle mich verhoehnt!
    Ich arbeite als Kita-Erzieherin momentan in der Notbetreuung. Diese wird von jeder! Kita angeboten.

  6. 6.

    Praxen arbeiten zumeist ohne erforderliche Schutzausrüstung. Eine Testung ist somit nicht möglich auf Grund der hohen Infektionsgefahr.
    Telefonische Sprechstunden minimieren die Gefahr für alle. Sie dienen vielfach auch der Aufklärung, evtl. Betroffene werden an Gesundheitsämter verwiesen. Die Maßnahmen sind im Interesse aller.

  7. 5.

    Um die fehlende Schutzkleidung für Ärzte bereitzustellen, sollte eine landeseigene Gesellschaft oder eine PPP gegründet werden. Der Bedarf und die Knappheit ist langfristig da. Ob das Berlin, Brandenburg oder der Bund macht ist egal, aber es sollte geschehen.

  8. 4.

    Ich hätte gerne eine Antwort darauf, warum ich nur für eine Person Ware bekomme, obwohl ich für die betagten Eltern mit einkaufen gehe..das betrifft Milch, Taschentücher und natürlich auch Toilettenpapier..habe ich an Lebensmitteln dadurch mehr, wede ich schief angesehen..bin ich gezwungen zwei Mal durch die Halle zu gehen..danke für die Antwort

  9. 3.

    Verstehe ich das richtig - sobald ein Patient der Praxis nach dem Test positiv also infiziert ist, muss die Praxis schließen? Dann wird mir alles klar - dann testet natürlich keiner - wer nix weiss, muss nicht schließen. Oder man wird abgewimmelt. Das rechtlich passende Schlüsselelement ist die Krankschreibung ohne Erscheinen - am Telefon.

    Damit haben wir also massenhaft nicht getestete Menschen (um Praxen offenzuhalten), die daheim hocken und sich auskurieren, sofern es keine Komplikationen gibt. Die haben natürlich auch keine Isolations- oder Quarantänevorschriften - sie sind nicht getestet. Ohne Test kann man keinen daheimhalten, nur weil er einen Infizierten "gesehen" hat.

    Raffiniert eingefädelt, echt.

  10. 2.

    Nein, bitte das nicht auch noch. Es gibt doch noch andere Krankheiten, die behandlungsbedürftig sind! Was passiert in so einem Fall.Ich habe das Gefühl, im Moment bricht alles zusammen

  11. 1.

    Das verstehe wer will, auch wenn ich mich wiederhole, hatten unsere Verantwortlichen nicht lange genug Zeit sich auf diese Situation einzustellen?

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