Farbattacken auf linke Läden - Erneut Nazi-Schmierereien in Berlin-Neukölln

Fr 05.06.20 | 15:29 Uhr
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Symbolbild: Rechtsradikale Grafittis in Berlin. Hier: Ein Hakenkreuz, das von AnwohnerInnen übermalt wird. (Quelle: imago images).
Audio: Inforadio | 05.06.2020 | David Donschen | Bild: imago images

In der Wildenbruchstraße in Berlin-Neukölln haben Unbekannte in der Nacht zu Freitag Läden mit NS-Symbolen besprüht. Mit roter Farbe sprühten Täter SS-Runen an das Café K-Fetisch und einen ehemaligen Burger-Laden. Schon im Dezember waren beide Lokale mit Nazi-Symbolen beschmiert worden.

Seit Jahren gibt es immer wieder Anschläge mutmaßlich Rechter in Neukölln. Das K-Fetisch wird von einem linksalternativen Kollektiv betrieben. Der Burgerladen gehörte Familienangehörigen des Linken-Politikers und Antifaschisten Ferat Kocak.

Unbekannte haben in den vergangenen Jahren auch Autos von bekannten Mitgliedern linker Parteien und Einrichtungen angezündet, Drohungen verschickt und linke Treffpunkte beschädigt. Zuletzt war im Innenausschuss von insgesamt 16 Brandanschlägen, 35 Beschädigungen mit Bedrohungen und 14 Diebstählen die Rede. Vergangenes Jahr hatte die Polizei eine eigene Ermittlungsgruppe gegründet, um die Anschlagsserie aufzuklären. Gefasst wurde allerdings noch kein Täter.

5 Kommentare

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  1. 5.

    Kein Wunder wenn die namentlich bekannten Täter aus den eigenen Reihen heraus gewarnt werden. Sie verharmlosen die politisch motivierten Mordanschläge. Absicht?

  2. 4.

    ""Gefasst wurde allerdings noch kein Täter." So lassen sich in der Tat die Ermittlungsergebnisse zusammenfassen,"

    Soweit ersichtlich, geht es bei den Ermittlungen der "BAO Fokus"-Gruppe um Autobrände von vor zwei Jahren um zwei Fälle. Es ist richtig, dass dazu die Täter nicht gerichtsfest ermittelt werden konnten. Genauso nicht wie die Brandanschläge auf die PKWs etlicher AfD Politiker und genauso auf die ca 200 anderen Autobrandstiftungen.

  3. 3.

    Ihre Ironie bzw. der Sarkasmus den Sie an den Tag legen, ist ziemlich durchschaubar, herman. Sie halten diese Nazischmiererei offenbar für einen Dumme-Jungen-Streich, der kaum der Rede wert ist.

  4. 2.

    "Gefasst wurde allerdings noch kein Täter." So lassen sich in der Tat die Ermittlungsergebnisse zusammenfassen, inkl. der "BAO Fokus"-Gruppe, die selbstredend zur Verschlusssache erklärt wurde und demzufolge nicht an Aufklärung, geschweige denn Strafverfolgung interessiert sein kann.

    Unabhängige Journalist*innen sowie Menschenrechtsaktivist*innen und nicht zuletzt Wissenschaftler*innen haben in den letzten Jahrzehnten mehr zur Aufklärung rechtsextremer Phänomene, Ideologie und Organisationen beigetragen, als sämtliche Strafverfolgungsbehörden bundesweit zusammen, seit der Gründung der BRD. Die Schatten vermeintlicher Entnazifizierung sowie der Kontinuitäten von Rechtsextremen und Reaktionären in Amt und Würden (auch in der damaligen DDR) wirken bis heute nach. Mit Polizei und VfS auf dem Boden von Demokratie könnte man mehr erreichen. Demokrat*innen sollten in der Polizei nicht die Exot*innen sein.

  5. 1.

    "Mit roter Farbe sprühten Täter SS-Runen an das Café K-Fetisch "

    Nicht, dass jemand dort jetzt unterstützen will und Kaffee trinken möchte, seit März sind dort die Rolladen runter und der Laden ist geschlossen. Ziemlich blöde von den Schmierfinken.

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