Eine 250 Kilo schwere Weltkriegsbombe wurde am Mittwoch bei einer systematischen Suche in der Havel an der Potsdamer Freundschaftsinsel gefunden. Der Fundort stellte die Einsatzkräfte vor eine Herausforderung. "Wir haben nicht die klassische Bombe, die bei Baumaßnehmen an Land gefunden wurde, sondern wir haben eine Bombe, die im Wasser liegt und zusätzlich unter der Wasserschicht noch im Schlamm", sagte Sprengmeister Mike Schwitzke dem rbb.

Nach einer Untersuchung, bei der die Bombe vom Schlamm befreit wurde, entschieden die Einsatzkräfte am Freitagvormittag, den Blindgänger nicht zu entschärfen, sondern ihn zu sprengen. Um die Sprengkraft abzumildern und das Umfeld vor Splittern zu schützen, wurde Stroh verwendet.

Aus Strohballen bauten die Mitarbeiter des Technischen Hilfwerks ein Floß zusammen, das über dem gefunden Blindgänger platziert wurde.

Ein Sperrkreis von rund 800 Metern Radius wurde um den Fundort eingerichtet. Rund 13.000 Menschen waren dazu aufgerufen, bis 8 Uhr ihre Wohnungen zu verlassen. Einige Menschen weigerten sich jedoch, andere versuchten, wieder in den Sperrkreis hineinzukommen. Zusätzlich verzögerten Starkregen und Gewitter die geplante Sprengung.

Erst danach konnte Sprengmeister Mike Schwitze die Bombe kontrolliert sprengen.

Gegen 15 Uhr teilte die Feuerwehr die erfolgreiche Sprengung mit - rund eine Stunde später als zunächst geplant.

Durch die Detonation verteilte sich das Stroh weit über das Gelände rund um den Fundort des Blindgängers.

Bei der Detonation brachen mehrere Bäume ab und eine Laterne ging kaputt, berichtete Sprengmeister Maik Schwitzke im Anschluss. Der Sperrkreis wurde wenig später aufgehoben. Zum Beitrag | Weitere Bildergalerien