Bilanz Brandenburger Grünbrücken - 100.000 Wildtiere überqueren Brücken seit Eröffnung 2005

Fr 24.07.20 | 20:22 Uhr
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Das Luftbild einer Drohne zeigt eine Grünbrücke, auch Wildbrücke genannt, über die Autobahn A12 in Brandenburg. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Bild: dpa/Patrick Pleul

Auf Brandenburger Grünbrücken über Autobahnen wurden in den vergangenen 15 Jahren mehr als 100.000 Wildtiere gesichtet. Die Wildtierquerungen unter anderem von Elch-, Rot-, Dam-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild seien auf fünf der zehn Grünbrücken von Dokumentationskameras erfasst worden, teilte das Umweltministerium Brandenburg am Freitag mit. Auch Feldhasen, Wölfe, Rotfüchse, Dachse, Marderhunde, Waschbären und Marder seien dort von gezählt worden.

Erste Grünbrücke 2005 gebaut

Die Grünbrücken, die den Tieren eine gefahrlose Überquerung von Autobahnen und Bundesstraßen ermöglichen sollen, sind den Angaben zufolge 50 Meter breit und verbinden die durch die Verkehrswege zerschnittenen Waldlebensräume der Wildtiere.

Die erste Grünbrücke wurde 2005 an der Bundesautobahn (BAB) 11 im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin fertiggestellt. Seitdem laufen den Angaben zufolge beim Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde Erfolgskontrollen der Wildtierpassagen. Derzeit liefen die kameragestützten Langzeituntersuchungen auf den neueren Grünbrücken über die BAB 9, 13 und 12 sowie an der BAB 11-Grünbrücke Melzower Forst und an der Grünbrücke über die BAB 9 bei Beelitz.

Auf den Grünbrücken seien neben Wild auch Vögel von den Kameras erfasst worden, die die Brücken als "Nahrungsort und Einflugschneise" nutzten, hieß es weiter. Darunter seien Kraniche, Graugänse, Störche, Krähen, Bussarde und Singvögel. Das Betreten der Grünbrücken durch Menschen ist verboten.

28 Kommentare

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  1. 28.

    ....würde ich mir auch in Oberbayern wünschen...Inntalautobahn!!!

  2. 27.

    ... Nur grosse Tiere ein Problem....
    Ja, die kleineren überfährt man ohne Autoschaden. Welche Verachtung des Lebens!

  3. 26.

    Tiere, bisschen Eis und wieder Tiere. Millionen Jahre. Ist aber auch egal, was damals war: Bln-Brandenburg ist heute definitiv Lebensraum fuer Wildtiere, und das muessen wir respektieren; oft staerker als bisher.

  4. 24.

    Hallo Kritischer Leser,

    Genau, es geht im Text um die Grünbrücken in Brandenburg - hier wurde die erste 2005 eröffnet. Tatsächlich ist die von Ihnen angesprochene Brücke in Zarrentin schon älter. Allerdings wurde die ursprüngliche Brücke im Jahr 2007 abgerissen und durch eine neue breitere Brücke ersetzt.

    Beste Grüße aus der Redaktion!

  5. 23.

    @rbb: Gibt es die Grünbrücken der A24 oberhalb von Zarrentin nicht seit den 80ern? Oder meintet Ihr nur Brandenburg mit 2005?

  6. 21.

    Sie versuchen gerade, Tiere menschlichen Verstand und menschliche Orientierung beizubringen.
    Das haben sie nicht. Ich habe es erläutert, dass durch die unüberwindbaren Schnelltrassen Siedlungsräume der Tiere zerschnitten werden, die vorher als zusammengehörig empfunden wurden. Das Ergebnis ist Inzucht durch einen mangelnden, bis hin zu einem völlig unterbliebenen Austausch.

    Deshalb gibt es die bewusst breiten Tierbrücken. Das merken sich Tiere. Umwege kennen nur Menschen, Tiere kennen nur Wege.

  7. 20.

    Den Staatsjagten müssen narürlich weiterhin Tiere zugeführt werden. Die Eliten müssen schliesslich ihre angestammten Vorrechte ausleben und fröhnen können.
    Immerhin lädt dazu nicht mehr die Bundesregierung ein.

  8. 19.

    Dieser Kiefern-Wald ist maximal zu DDR Zeiten angebaut worden. Vielleicht waren davor schon seit dem Mittelalter Felder.

  9. 18.

    Sie wissen schon, dass es ein Problem ist, wenn Tiere nur in ihrem eigenen Revier sind und es keinen genetischen Austausch zwischen kleinen Populationen gibt? Denn auch dafür sind diese Brücken da, damit die kleinen Populationen eben nicht genetisch verkümmern und nicht durch Krankheiten dahin gerafft werden. Soetwas kann nur genetische Vielfalt verhindern. Vielleicht sollten Sie sich einfach Mal mit einem Thema auseinander setzen bevor Sie etwas posten.

  10. 17.

    Und das wissen Sie jetzt aus welchen gesicherten Erkenntnissen? Komisch, genau dafür wurde ein 10-jähriges Monitoring der Brücken angesetzt.

  11. 16.

    PS: Weitere Zahlen zu den Fertigestellungsterminen https://lfu.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.196209.de

  12. 15.

    Informieren Sie sich mal zum Thema Wildkamera/Fotofallen, dann müssen Sie nicht so einen Unsinn schreiben. Und btw. ich finde 100.000 Tiere eine Menge, zumal die Brücken ja jetzt weiter genutzt werden. Und da die erste (!) Brücke 2005 fertiggestellt wurde, stimmt auch hier Ihre Milchmädchenrechnung nicht.

  13. 14.

    Ja, und die Tiere sind schon Millionen Jahre da... 1. Wildwechsel werden nicht nur durch Leitplanken komplett unterbunden, sondern zunehmend z.B. auch durch "Wildschutzzäune" und Lärmschutzwände. 2. Ihre Ansicht, dass nur jene Tiere bei Unfällen ein Problem seien, die Schäden am KFZ verursachen, ist das eigentliche Problem: Auch Wildtiere haben nämlich ein Recht auf Existenz, und zwar völlig unabhängig davon, ob das dem Menschen nutzt oder nicht. 3. Sie haben recht damit, dass sehr Tiere lange zögern, bis sie neue Reviere erkunden, und bis sie z.B. neue Brücken annehmen. Umso wichtiger ist es aber, ausreichende Querungsmöglichkeiten zu schaffen. - Ich kenne heute noch so manche Leute die sagen, dass sie nicht "nach drüben" fahren, und damit den Ex-Westen bzw den Ex-Osten meinen. Dennoch finde ich es verdammt gut, dass es heute weit mehr als fünf Stellen gibt, wo ich als Ex-Westberliner unbehelligt zwischen den Revieren wechseln kann.

  14. 13.

    Es sind doch immer dieselben Tiere, hin und her. Niemals 100.000 Elch-, Rot-, Dam-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild.

  15. 12.

    Die Autobahnen sind schon Jahrzehnte da!
    Die Mehrheit der Tiere überqueren die Straßen überall und suchen sich nicht eine Brücke, das ist ja lachhaft.
    Einzig die Planken verhindern einen permanenten Wildwechsel!
    Reviere werden markiert. Kommt das Tier nicht auf die andere Seite, kennt es das Revier nicht und beansprucht es auch nicht.
    Problem sind niedere Tiere die sich näher am Boden sich bewegen, die hält nichts auf.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Fuchs den Umweg über die Brücke nimmt.
    Bei Unfällen sind jedoch nur Großwild ein Problem.

  16. 11.

    Steht alles bereits gut verständlich im Kommentar. Lesen Sie die paar Zeilen einfach nochmal in Ruhe.

  17. 10.

    Das Milchmädchen zählt nach: 100.000 Tiere über 6 Brücken in 15 Jahren (5.475 Tage) = 3 Tiere pro Tag und Brücke. In 788.400 Stunden Tiervideo erscheint dann alle 8 Stunden 1 Tier (incl. Füchsen).

    Wie viele Mitarbeiter hat das Land Brandenburg angestellt, um 788.400 Stunden TierTube anzuschauen und darin die Tiere zu zählen? Was kostete die ganze Doku-Aktion in den 15 Jahren an Betriebskosten? (Hätte natürlich auch der RBB fragen dürfen.)

    Ganz unabhängig von Nutzen und Bewertung der Grünbrücken: So prägt man mit großen Zahlen die öffentliche Meinung, weil im Kopf hängen bleibt: „100.000 Tiere, das ist ja unglaublich viel – wir brauchen noch viel mehr Wildbrücken“.

  18. 9.

    Ich glaube Enric fährt kein Auto, ansonsten wüsste er die Vorzüge der Wildbrücke für die autobahnfahrende Bevölkerung zu schätzen. Ich bin froh, dass das Land Brandenburg derartige Verantwortung übernommen hat.
    Btw.: Ist zwar nur Trivia, aber Würmer graben sich ihre Tunnel selbst. Anders als Elche, die können noch keine Brücken bauen und töten daher regelmäßig Autofahrer. Oder töten sich beide gegenseitig...?

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