Kurz vor Rathenow - ICE-Zugführer lässt hilflosen Mann auf freier Strecke zusteigen

Mi 19.08.20 | 14:17 Uhr
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Symbolbild: ICE fährt durch Rapsfeld (Quelle: dpa)
Bild: dpa

Ein ICE hat in Brandenburg auf freier Strecke einen außerplanmäßigen Halt eingelegt, um einen offensichtlich hilflosen Mann aufzunehmen. Der Zugführer bemerkte den 27-Jährigen am Dienstag kurz vor Rathenow direkt neben den Gleisen, hielt an und nahm ihn in seinen Zug auf, wie die Bundespolizei in Magdeburg in Sachsen-Anhalt erklärte. In dem Bundesland wurde der Mann wenig später in Stendal den Beamten übergeben.

Der Zug war von Berlin in Richtung Wolfsburg beziehungsweise Braunschweig unterwegs. Der Mann wurde nach Abschluss polizeilicher Maßnahmen und vielen Erklärungen von der Bundespolizei wieder entlassen. Durch den Vorfall verspäteten sich acht Züge um insgesamt 206 Minuten.

 

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.08.2020, 17 Uhr

21 Kommentare

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  1. 21.

    Diese Meldung hat mich sehr gefreut! Ein Mensch, der nicht sich slebst der wichtigste ist. Vielen Dank für diese menschliche Geste! Respekt und Anerkennung dem Triebfahrzeugführer!

  2. 20.

    Ihr kommentar passt da eher zum 1. April. kreuzende Züge??? Und wieso hat der Triebwagenführer jemanden gefährdet? Der Zug hält an und die Ampeln für nachfolgende Züge gehen entsprechend auf Rot! Ständig müssen Züge aus den unterschiedlichsten Gründen halten, deswegen besteht aber noch lange keine Gefahr für den Bahnverkehr. Ob der Twf damit gegen Vorschriften verstoßen hat, weiß ich nicht. Aber ohne seine Aktion wären die Verspätungen bestimmt höher ausgefallen. Der Artikel gibt leider wirklich zu wenige Informationen her und lässt arg viel Raum für Spekulationen.

  3. 19.

    Welch ein merkwürdiger Artikel über ein hilflosen Mann auf freier ICE Strecke. Wie konnte jemand diesen Menschen in den Zug hieven schliesslich war dort wohl keine Bordsteinkante. Niemand darf üblicherweise sonst bei einem Zugstopp auf freier Strecke ohne Fremdhilfe aussteigen.

  4. 18.

    Die Meldung hier lässt einige Fragen offen, wie die Kommentare zeigen.

  5. 17.

    Teurer Spaß für den Lokführer.

  6. 16.

    Kreuzende Züge gefährdet, aha. Aus Ihren Worten schreit die Sachkenntnis... vermutlich erworben im Maßstab H0 im Steglitzer Keller? Das grundlose Unterstellen von Straftaten kann übrigens strafbar sein. Null Ahnung, aber andere in den Knast wünschen, das sind mir die "liebsten"!

  7. 15.

    Was ist eigentlich ein "hilfloser Mann", den man der Bundespolizei übergeben muss und nicht dem Rettungsdienst?
    Da hier offensichtlich das Professorenkollegium im Stil von Hans Jacobus (R.i.P.) "tagt", werde ich ggf. zeitnah eine Antwort bekommen. 2. Frage: wie oder woran erkennt ein Triebfahrzeugführer bei (vermtl.) hohem Tempo in seiner Kanzel in Sekunden (sonst issa ja km-weit weg)das eine Person "offensichtlich" hilflos ist und SOFORT in den ICE eingeladen werden muss zur Übergabe an die Bundespolizei? MfG

  8. 14.

    Und jetzt warten wir mal das Disziplinarverfahren und die Untersuchung der Staatsanwaltschaft ab. - Gefährlicher Eingriff in den Eisenbahnverkehr ist auch für Bahnmitarbeiter strafbar. - Immerhin hat der Triebfahrzeugführer durch sein eigenmächtiges Verhalten Sich, seine Fahrgäste, seinen Zug und etliche nachfolgende, kreuzende und wartende Züge mitsamt Insassen gefährdet. - Vielleicht ist ja auch schon 1. April ?

  9. 13.

    Tolle Ideen „die 110 gerufen und schnell wäre fachliche Hilfe da gewesen!“ spannend! Dieses Jahr herrentag habe ich als Triebfahrzeugführer eine Meldung bekommen Personen im Gleis diese Meldung wird der Kollege auch gehabt haben den wie sie sonst richtig festgestellt haben ist die Option mit einem ice mal schnell anzuhalten gleich null! Aber zurück zur schnellen Hilfe! Ich fand auch die Person. Schnelle Hilfe mitten in Berlin bedeutete 1 Stunde hab ich mit der Person dort gewartet bis die BPol und Feuerwehr bei mir vor Ort war und nun auf freier Strecke ...... naja

  10. 12.

    ich habe mich auch zuerst gewundert, wie das Personal eines mit bis zu 250 km/h (soviel ist auf der Strecke bei Rathenow zugelassen) fahrenden ICEs einen Person neben der Strecke bemerken, sofort bremsen und die Person einsteigen lassen kann, nachdem der ICE mehrere Kilometer weiter zum Stehen kam.

    Aber vielleicht gab es ja vorher schon die Information „Personen am Gleis“ an das Zugpersonal, sodass der ICE schon „auf Sicht“ fuhr, und gar nicht mehr einen so langen Anhalteweg hatte, als die hilflose Person bemerkt wurde.

    PS. Ich habe bewusst nicht Zug- oder Lokführer geschrieben, weil ich mir nicht sicher bin, ob nicht der Zugführer inzwischen auch im ICE ganz vorne sitzt, mit auf dem Platz des Lokführers.

  11. 11.

    Und sie scheinen Journalist und Lokführer in einem zu sein. Wahrscheinlich auch Bundestrainer und Virologe. .....Scheint irgendwie gerade Populär zu sein, den Besserwisser raushängen zu lassen.

  12. 10.

    Und die Streckensperrung wegen "Person im Gleis" hätte dann keine Verspätung aller nachfolgenden Züge zur Folge gehabt, oder wie darf man Ihre Kritik verstehen? Der Lokführer hat eine Gefahr erkannt und sie gebannt. Die Fahrgäste im Zug sind da leider erst mal zweitrangig. Eine Verspätung aus diesem Grund nehme ich jedenfalls gerne in Kauf.

  13. 9.

    Ein mitdenkender Lokführer, der ein großes Lob verdient.

  14. 8.

    Wie soll das denn funktioniert haben? Bei Rathenow hat der ICE in der Regel mindestens 160 oder mehr auf dem Tacho. Wenn der Zugführer, gemeint ist wohl der Triebfahrzeugführer, jemanden sieht und bremst, kommt der Zug eine ganze Ecke weiter zum Stehen. Ist er dann zurück gelaufen oder gar gefahren, um zu helfen? Normalerweise wird doch in solchen Fällen die Bundespolizei verständigt und die Strecke wegen "Personen im Gleis" gesperrt. So klingt das irgendwie unglaubwürdig!

  15. 7.

    Toll recherchierter Artikel! (löl) Da sieht der Triebfahrzeugführer !!! (der Zugführer wird schwerlich einen Zug anhalten können, es sei denn er zieht die Notbremse) einen offensichtlich (?) hilfosen Menschen neben!!! den Gleisen und hält dann einfach mal so einen Expresszug, der normalerweise Tempo 200 in etwa drauf hat, auf freier Strecke an. Das sind dann mal geschätzte 2km Anhalteweg. Er tippelt zurück und lädt sich den Menschen in den Expresszug um ihn später der Bundespolizei zu übergeben. (kein mediznischer Notfall -siehe Text) Seltsame Logik, in dessen Folge 206 Minuten Verspätung "produziert" wurden. Kann man, aber muss man nicht verstehen. Nen Anruf an die 110 hätte es bestimmt auch getan und es wäre zeitnah fachlich qualifiziertes Personal eingetroffen und Sicherungsmaßnahmen ergriffen worden. (Streckensperrung etc.)

  16. 6.

    Das ist Humanismus ohne große Worte ! Danke !

  17. 4.

    Ich als Lokführer sage alles richtig gemacht Kollege. Lieber im Zug als für den nächsten unter dem Zug.

  18. 3.

    Es ist schön von der Deutschen Bahn auch einmal solch positive Nachrichten zu hören. Das ist ein richtig guter Grund für weitere Verspätungen.

    Hoffentlich bekommen der Zugfahrt und der Schaffner deshalb keinen Ärger. Solche Leute sind die wirklichen Alltagshelden.

  19. 2.

    Ein echter Mensch. Lieber einen aufgenommen Hilflosen, als einen überfahrenen. Und bezüglich der Verspätungen wäre zu sagen, dass ein Unglücksfall ganz andere Dimensionen an Verspätung angenommen hätte.

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