Berlin-Zehlendorf - Radfahrer von Auto erfasst und lebensgefährlich verletzt

Mo 19.10.20 | 09:58 Uhr
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Ein Krankenwagen fährt zu einem Einsatz in Berlin. Quelle: www.imago-images.de
Bild: www.imago-images.de

Erneut ist in Berlin ein Radfahrer bei einem Unfall schwer verletzt worden. Der 60-Jährige wurde am Samstag in Berlin-Zehlendorf von einem 87-jährigen Autofahrer erfasst, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Der Autofahrer wollte den Angaben zufolge auf einen Parkplatz abbiegen. Dabei erfasste er den Radfahrer, der den dortigen Geh- und Radweg in entgegengesetzter Richtung befuhr. Das Unfallopfer sei von dem Pkw überrollt und lebensgefährlich verletzt worden, hieß es. Ein Rettungswagen brachte den Mann in ein Krankenhaus.

Sendung: Inforadio, 18.10.2020, 15 Uhr

29 Kommentare

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  1. 29.

    Offensichtlich stehe ich mit dieser Meinung nicht allein da.

    "Angesichts dieser Zahlen erschließt sich die Dringlichkeit von Kennzeichen für Fahrräder nicht. Und diese müsste ja auch umgesetzt werden. Slowiks Behörde bekommt es nicht hin, Falschparker oder rasende SUVs von der Kantstraße oder der Sonnenallee zu räumen."

    https://www.tagesspiegel.de/meinung/vorstoss-der-berliner-polizeipraesidentin-kennzeichen-fuer-fahrraeder-damit-werden-die-falschen-in-die-pflicht-genommen/26289120.html

  2. 28.

    Und das traurige daran ist dass viele genau so denken und leider auch handeln, erst gestern wieder erlebt. Kommen noch solche selten dummen Forderungen ausgerechnet einer Pol.-präs. dazu werden manche Autofahrer geradezu herausgefordert es dem doofen Radfahrer "mal so richtig zu zeigen".

    Der Krieg auf den Straßen ist real und wird von solchen Radfharerhassern noch befeuert, da sollte Slowik mal einschreiten aber versagt vollkommen.

    Statt solch ein hirnlosen Quatsch zu fordern sollte sie mal lieber ihr Personal auf die Straße schicken um den Krieg dort einzudämmen. Auf den Straßen herrscht nämlich das Recht des Stärkeren.

  3. 27.

    Mit Ihrem Gewaltpotential und Ihren Ansichten haben Sie sich disqualifiziert ein Auto zu fahren und sollten es lassen. Kiel kann einem leid tun. Jeder, der sich in der Probezeit seines Führerscheins an geeigneter Stelle so äussert, wär seinen Schein zu recht erstmal los. Natürlich können Sie Ihre Meinung äussern, ebenso natürlich muss Sie niemand ernst nehmen.

  4. 26.

    "...passieren Autos die im Stau stehen so eng, das man am liebsten die Tür aufmachen würde."

    Und ab zur MPU. Solche Autofahrer wie sie haben auf den Straßen nichts verloren. Ihre gestörte Wahrnehmung kommt nocgh erschwerend dazu.

  5. 25.

    Sind sie in Berlin denn auch selbst Fahrrad gefahren? Oder hauptsächlich Auto?

    Radfahrern inBerlin fühlt sich an wie ein Video-Spiel in dem man Angriffen ausweichen muss. Die ständigen Verletzungen des Rad-Rechts muss man extrem wach begegnen. Ich finde nicht, dass man es dem Fahrradfahrer/in vorwerfen kann, wenn dieser nicht alle Eventualitäten seines Rechtsbeschnitts voraussieht. Klingt ein bisschen nach wildem Westen was sie da fordern.

    Glauben sie mir, kein Radler gerät absichtlich unter die Räder.

    Ufff und ihr Kommentar zum mutwilligen Öffnen der Tür. Aua! Haben sie Angst dass ihr Auto einen Kratzer bekommt und wollen deshalb mutwillig einen Radler verletzen (ihre Tür ist dann übrigens auch kaputt, aber dann hat sich gelohnt, nicht wahr!?) oh weia, Peter, (sie werden sicherlich sagen, dass sei nicht ernst gemeint, aber: ) sie sehnen das Auto ja bereits als Waffe, das zeigt ihr Kommentar! Und glauben sie mir, dass nehme ich ständig war im Straßenverkehr -Autos die absichtlich nah an mir vorbei fahren mit aufheulendem Motor - um es einem zu zeigen. Wenn man diese an der nächsten Ampel anspricht und fragt ob sie wüssten, dass dies für mich zu nah war und gefährlich wird man ausgelacht (O-Ton: ja war mir bewusst!) und sogar auf den Bürgersteig geschickt... Wie ich sage, Jump und Run Videospiel. Da steckt sehr oft eben genau das ausnutzen/ ausspielen des kräftemäßigen Unverhältisses drin. „Ich könnte den/ die einfach platt machen, die/der soll mal besser aufpassen gefälligst! Der/ dem zeige ich es jetzt mal!“

  6. 24.

    Zitat: "Wir haben unseren Kindern beigebracht, bei Kreuzungen lieber über die Ampeln zu gehen und ihr Rad zu schieben. Heute haben viele keine Zeit . . . passieren Autos die im Stau stehen so eng, das man am liebsten die Tür aufmachen würde. Nein ich bleibe dabei, die Masse der Unfälle wären vermeidbar, wenn Radfahrer aufmerksamer fahren würden und auch mal bremsen, obwohl sie Vorfahrt hätten."

    Meinen Sie Ihr Geschreibsel eigentlich ernst, Peter? Radler sollen also an jeder Ampel absteigen und schieben und auch mal bremsen, um nicht sehendes Auges in ihr Unglück fahren?! Und wenn Radler nicht so dicht an Autos vorbeifahren würden, so dass man am liebsten mal "die Tür aufmachen" würde, wäre einiges mehr an Sicherheit im Staßenverkehr gewähleistet?! Meine Fresse . . .

  7. 23.

    Ich hatte u.a. geschrieben, aufmerksam zu fahren und mit Fehler anderer zu rechnen. Ich hab 50 Jahre in Berlin gelebt und kenne die Gegenden sehr sehr gut. Daher kann ich auch meine Meinung äußern. Wir haben unseren Kindern beigebracht, bei Kreuzungen lieber über die Ampeln zu gehen und ihr Rad zu schieben. Heute haben viele keine Zeit, sind gestresst und haben Kopfhörer im Ohr, fahren mit Handys in der Hand und passen einfach nicht auf, fahren bei orange oder rot über die Kreuzungen, passieren Autos die im Stau stehen so eng, das man am liebsten die Tür aufmachen würde. Nein ich bleibe dabei, die Masse der Unfälle wären vermeidbar, wenn Radfahrer aufmerksamer fahren würden und auch mal bremsen, obwohl sie Vorfahrt hätten. Aber meistens brettern die extrem schnell, schauen nicht mal zur Seite und dann passiert halt mal was. Autofahrer fahren zu 99,9 Prozent auch nicht bei Rot einfach mal so über Kreuzungen. Und die Idee mit den Nummernschildern für Fahrräder finde ich sehr gut, weil man dann diejenigen, die sich nicht an die Regeln halten, auch einmal zu greifen bekommt.

  8. 22.
    Antwort auf [Peter] vom 19.10.2020 um 14:58

    So sieht es aus.

    In den StVO ist das „vorausschauendes Verhalten“ verankert und dies gilt für alle Verkehrsteilnehmenden.

    Ihre erwähnten 90% Prozent würde ich sogar noch deutlich reduzieren. Ich erlebe den Schulterblick so gut wie gar nicht.

    An dieser Stelle sollte man sich die richtigen Fragen stellen,
    - sind die Menschen kognitiv überfordert?*
    - hat die Mobilitätserziehung systematisch versagt?
    - ist die StVO an dieser Stelle noch zeitgemäß?

    * zu dumm will ich an dieser Stelle nicht pauschalisieren.

    Die Diskussion um Abbiegeassistenten ist mir zu eindimensional.

  9. 21.
    Antwort auf [Peter] vom 19.10.2020 um 14:58

    Zitat: "Ich kann es einfach nicht verstehen, wie man als Radfahrer von einem abbiegenden Auto oder LKW überrollt werden kann, sorry, aber selbst dran schuld."

    Und ich kann nicht verstehen, dass dieser Beitrag vom zuständigen Redakteur freigegeben wurde. Radler sind also geundsätzlich selbst daran Schuld, wenn sie von KFZ-Führern überfahren werden, weil: "zu 90 Prozent sind die es, die sich nicht an die Straßenverkehrsordnung halten."?!

    Und selbstverständlich muss man als Radler mit der Angst jede Minute überfahren zu werden durch die Stadt fahren und an jeder Einfahrt und Kreuzung mit dem Tode rechnen, weil man ja der Schwächere ist. Dickes Danke für Ihren aufklärerischen Beitrag, Peter aus Kiel!

  10. 20.

    Das stimmt nicht. Ich habe mal nachgesehen: Laut Polizeimeldung war es ein Geh- und Radweg. Gut dass der RBB noch nicht nachgebessert hat ;-) Davon abgesehen ist ein Radfahrer, der regelwidrig entgegen kommt leichter zu sehen als einer, der regelkonform von hinten kommt. Der Radfahrer hat vermutlich eine Ordnungswidrigkeit begangen. Der Autofahrer vermutlich ein Verbrechen.

  11. 19.

    Nein, kein sorry. Sie machen es sich viel zu leicht. Glauben Sie im Ernst, jeder Unfall-Verletzte oder getötete Radfahrer hätte nur auf seinem Recht bestanden? Ich hoffe sehr Sie sind intelligenter als ihr Argument. Was glauben Sie denn, wieviele verletzte und auch tote Fahrradfahrer wir in Berlin täglich (!) hätten, wenn sie sich Radler so verhalten würden, wie Sie es unterstellen?

  12. 18.

    Der Radfahrer fuhr in der falschen Richtung. Dadurch kam er Autofahrer auf dem Fußweg entgegen und war, trotz der Regelwidrigkeit, für den Autofahrer leichter zu sehen.

  13. 17.

    "Und die "Schuld" am Alter des Fahrers festzumachen ist ziemlich "billig".
    Bis zu welchem Alter "darf" man denn noch unbegleitet über die Straße gehen?
    Bis 65 oder 80? Ich meine, manche besser schon ab 18!"

    da haben sie natürlich vollkommen recht damit!

    Es müssten natürlich *alle* Führer eines KfZ *regelmäßig* gesundheitlich auf Fahrttüchtigkeit überprüft werden und nicht nur ältere. Dabei kann auch gleich noch ein Test auf Kenntnis der *aktuellen* StVo erfolgen.

  14. 16.

    Es gibt aktuellere Urteile, die dem Radfahrer eine Teilschuld auferlegen. Es kommt immer auf die genaue Situation an. So leicht können Sie Radfahrer nicht aus ihrer Pflicht zur Einhaltung von Verkehrsregeln entlassen. Bei Fahren auf dem Gehweg kann sich die Situation wieder völlig anders darstellen, da der Kraftfahrer hier eben nicht mit kreuzenden Radfahrern rechnen muss, genau so wie an Zebrastreifen.
    https://www.stern.de/auto/service/radler-auf-der-falschen-seite---trotzdem-ist-der-autofahrer-der-dumme-7691288.html

  15. 15.

    Nachtrag

    Der Radfahrer ist auf dem Radweg gefahren, auf der falschen Seite, trotzdem trifft den Autofahrer die volle Schuld, AZ habe ich ja schon genannt. Das Satellitenbild erklärt vermutlich warum der Radfahrer auf der "falsche" Seite gefahren ist.

    Richtung Clauertstr. ist der "Radweg" eine schmale unter 1m breite Todesfalle, auf der anderen Seite ein kombinierter Fuß- und Radweg.

    Ungeübte und/oder unsichere Radfahrer meinen dann auf der falschen Seite sicherer zu sein wie auf der Straße.

  16. 14.

    "Der 60 Jahre alte Radfahrer war am Samstagmittag gegen 12 Uhr in der Ludwigsfelder Straße auf dem Radweg in entgegengesetzter Richtung unterwegs, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

    Der 87-Jährige bog nach rechts auf die Einfahrt eines Privatparkplatzes ab und überrollte mit seinem Auto den Radfahrer!"

    "Autofahrer müssen beim Rechtsabbiegen auch auf möglichen Fahrradverkehr aus der Gegenrichtung achten. Wer einen Radfahrer überfährt, der verbotenerweise den falschen Radweg nutzt, trägt die volle Schuld. Das hat das Oberlandesgericht Saarbrücken entschieden und den Erben eines verstorbenen Radfahrers den vollen Schadenersatz zugesprochen (Az. 4 U 406/12)."

  17. 13.

    "Und sollten deswegen aufmerksamer und passiver im Straßenverkehr sein als die besser geschützten Kraftfahrer. "

    Sie dordern also nicht anders wie das Recht des Stärkeren. Dann ist eine MPU überfällig.

  18. 12.

    Sie schreiben, Radfahrer seien "wegen der fehlenden, schützenden Blechhülle die stärker gefährdeten und verletzten.
    Und sollten deswegen aufmerksamer und passiver im Straßenverkehr sein als die besser geschützten Kraftfahrer. "
    Kennen Sie die StVO? Nicht der Schwächere hat zuzusehen, wie er lebend durckommt, sondern es geht um **gegenseitige** Vorsicht und Rücksicht!
    § 1:
    (1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
    (2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

  19. 10.

    Das entschuldigt nichts und soll auch nicht verharmlosen, aber als radfahrender sollte man auch nicht in entgegengesetzter Richtung fahren. Regeln, um Unfälle zu vermeiden, gelten eben doch für ALLE Verkehrsteilnehmenden. Und das sage ich als Radfahrerin! (Und dazu noch eine mit Führerschein.)

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