Stadtmission kritisiert - Berlin hat zu wenig Aufwärm-Möglichkeiten für Obdachlose

So 29.11.20 | 09:45 Uhr
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Eine obdachlose Person liegt unter einer Decke auf der Straße. (Quelle: imago-images/Jürgen Ritter)
Bild: imago-images/Jürgen Ritter

Für Obdachlose gibt es in Berlin tagsüber zu wenige Aufwärm-Möglichkeiten. Darauf hat die Berliner Stadtmission am Sonntag hingewiesen.

Grund ist die Corona-Pandemie, sagte Sprecherin Barbara Breuer. Während das System der Kältehilfe nachts gut funktioniere, müssten Obdachlose morgens zurück auf die Straße. Auch die Stadtmission muss soziale Leistungen wie Essens- oder Kleiderausgabe wegen der Abstandsregeln nach draußen verlegen. Die Caritas kann ihre Wärmestube nicht öffnen.

Sozialverwaltung plant Angebote

Selbst Behörden verlangten nun telefonische Anmeldungen und Terminbuchungen für ihre Warteräume, sagte Breuer. Der Frust unter den Obdachlosen sei groß. Berlin müsse im ersten Corona-Winter kreativer werden, verlangte die Stadtmission-Sprecherin.

"Wir sind dabei, weitere Angebote für obdachlose Menschen zu schaffen, in denen sie sich auch tagsüber aufhalten können", sagte Stefan Strauß, Sprecher der Senatssozialverwaltung. Zurzeit liefen dazu Gespräche mit der Senatsfinanzverwaltung und den Bezirken.

Sendung: Fritz, 29.11.2020, 08:30 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Sollte es nicht eher heißen "Berlin hat zu viele Obdachlose"?
    Ursachen bekämpfen! Die Armen Menschen.

  2. 12.

    Es stehen genügen Unterkünfte für Asybewerber leer. Sollten diese mal besetzt werden und Obdachlose einziehen, würde ich Besetzungen sogar mal gut finden.

  3. 11.

    Ganz Klasse, den Senat kann man in die Tonne treten.
    Und Geisel fliegt im Sommer nach Griechenland wegen den Flüchtlingen, fällt überhaupt nicht in sein Aufgabengebiet.
    Statt sich in der eigenen Stadt im die eigenen Leute zu kümmern.
    Hauptsache die Flüchtlinge haben es trocken und warm.
    Unglaublich, die eigenen Leute lässt man quasi im Regen stehen.
    Kein Verständnis dafür.

  4. 10.

    Während jetzt "nur Gespräche" stattfinden erfrieren Menschen!
    Seit Jahren lässt man diese Menschen im Stich! Sie werden krank, erfrieren, sterben!
    Die Hilfsangebote reichten schon vor Corona nicht aus!
    Ganz Berlin guckt zu! Die Politik ganz besonders! Das ist so menschenunwürdig!

  5. 9.

    "Selbst Behörden verlangten nun telefonische Anmeldungen und Terminbuchungen für ihre Warteräume, sagte Breuer. Der Frust unter den Obdachlosen sei groß. "
    Ja,das gilt für Kundencenter,Bürgerbüros etc. aber was hat das mit der Kältehilfe und dem Thema im Artikel zu tun? HarztIV-Bezüge werden aktuell ohne persönliches Erscheinen verlängert oder haben die Obdachlosen die Warteräume der Behörden bisher als "Wärmestuben " genutzt ohne dort ein Anliegen zu haben? Ich verstehe den Zusammenhang nicht,den Fr.Breuer da herstellen will. Wenn ich Fr. Senatorin Breitenbach neulich richtig verstanden habe,sind die Bezirke für die Aufwärm-Möglichkeiten zuständig und der Senat hat Gelder bereitgestellt,die die Bezirke abrufen müssen.

  6. 8.

    Behörden verlangen Terminbuchungen ? Telefonisch ? Von Obdachlosen ? - Nachts beim Amtsvorsteher Zuhause anrufen ? Von der Telefonzelle ? Da gibts dann Kurzwahl-Nummern oder werden die Privatnummern veröffentlicht ? - Oder die gewählten Senatoren und Bezirksbürgermeister drücken wieder mal ein Problem weg ? - Klimawandel, oh Klimawandel, wann wird ewig Sommer sein ?

  7. 7.

    Aus unerfindlichen Gründen sind solch "Containerunterkuenfte" für Obdachlose nicht zumutbar. Warum, kann keiner so richtig sagen. Da läßt man sie lieber draußen frieren.

  8. 6.

    Ich finde es beschämend das auch bei den Obdachlosen gespart wird.2015 konnten Turnhallen und andere Unterkünfte bereitgestellt werden ohne Tamtam ...heute heißt es wer soll dass bezahlen?eine furchtbare doppelzüngelei unserer Politiker, sie sollen sich was schämen.

  9. 5.

    Es gibt doch viele Containerunterkuenfte für Asylbewerber. Wenn diese nicht voll belegt sind, könnte durch Zusammenlegung ein Standort für die Obdachlosen frei gezogen werden, oder auch für die Obdachlosen solche Containerunterkuenfte, wie für die Asylbewerber gebaut werden

  10. 4.

    Ich finde es unfassbar wie man mit den Ärmsten dieserStadt umgeht. Die Herrschaften im Senat bekommen ja am Monatsende ihre Gelder pünklich aufs Konto und habe auch eine warme Wohnung oder Haus. Deshalb sollten sich die Herrschaften mal überlegen ein Teil der Gelder die für den FBB rausgeschmissen werden für die Ärmsten einzusetzen damit sich deren Lebensverhältnisse verbessern.

  11. 3.

    Ist denn nicht schon im Sommer klar das es wieder einen Winter geben wird? Ich bin manchmal nur noch fassungslos...

    Bin selbst mal in einem Winter dreimal mit dem Wärmebus des DRK mitgefahren. Das ist schon krass was man da in einem "normalen" Winter ohne Pandemie mitbekommen hat.

    Es fallen derzeit zuviele Menschen hinten runter die aus dem Fokus gerückt sind. Der Blick der profilierungsfreudigen Politiker richtet sich eher auf die Wahlen :-(

  12. 2.

    Diese Leute haben schon genug Probleme und dann sollen sie sich auch noch an die Corona Regeln halten!Wie wäre es mal eine Nacht draußen zu verbringen, unsere schlauen Leute vom Senat!

  13. 1.

    Also ich würde es begrüßen wenn der Kältebus die ganze Nacht erreichbar wäre.
    Denn ich wollte für einen Obdachlosen Ihn rufen aber es war schon 3 Uhr morgens und nur Ansage bis 2 Uhr morgens bzw.nachts.
    Echt frustrierend habe Ihm dann einen warmen Tee spendiert.

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