Lindower Heide in Niedergörsdorf -

Wegen einer illegalen Mülldeponie in der Lindower Heide bei Niedergörsdorf (Teltow-Fläming) muss einer der ursprünglich drei Angeklagten eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro zahlen. Das Gericht habe das Strafverfahren gegen Zahlung dieser Geldauflage eingestellt, teilte ein Gerichtssprecher dem rbb auf Anfrage am Mittwoch mit. Einer der Richter sei erkrankt.
Wenn der Angeklagte die geforderte Summe innerhalb von sechs Monaten bezahlt, gilt er nicht als vorbestraft. Er saß neun Monate in Untersuchungshaft. Um zu erreichen, dass sein Verfahren gegen die Zahlung der 100.000 Euro eingestellt wird, habe er auf Haftentschädigung verzichtet, so das Landgericht.
Taten liegen mehr als 13 Jahre zurück
Der Anklage zufolge hatte der Unternehmer etwa 330.000 Tonnen ungenehmigte Abfälle illegal im Kiessandtagebau und der angrenzen Altdeponie "Lindower Heide" verklappt, unter anderem Klärschlamm und mit Quecksilber und anderen Giften belastete Bauabfälle. Die fachgerechte Beseitigung würde laut Anklage mehr als 40 Millionen Euro kosten. Die Staatsanwaltschaft schätzte den illegalen Gewinn auf rund sechs Millionen Euro.
Die vorgeworfenen Taten liegen 13 bis 15 Jahre zurück. Der Prozess im Potsdamer Landgericht begann vor knapp vier Jahren und erstreckte sich bereits über mehr als 80 Tage. Auch das Verfahren gegen einen zweiten Angeklagten stellte das Gericht gegen eine Geldauflage ein, ein dritter Angeklagter ist gestorben.
Sendung: Brandenburg aktuell, 25.11.2020, 19:30 Uhr