Invasive Arten - Jagdverband fordert effektivere Jagd auf Waschbären und Marderhunde

So 01.11.20 | 15:28 Uhr
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Ein Waschbär läuft über ein Hausdach (Quelle: DPA/Britta Pedersen)
Bild: DPA/Britta Pedersen

Der nordamerikanische Waschbär kommt laut Deutschem Jagdverband (DJV) mittlerweile in 57 Prozent der deutschen Jagdreviere vor - mehr als doppelt so vielen Revieren wie 2006. Das geht aus dem am Sonntag in Berlin veröffentlichten aktuellen Wild-Monitoring des DJV hervor, an dem sich 2019 mehr als 26.000 Revierinhaber beteiligten.

Der ostasiatische Marderhund lebt demnach in 38 Prozent der Reviere, was gegenüber 2006 einer deutlichen Zunahme entspricht. In Berlin und Brandenburg sind Waschbären und Marderhunde weitverbreitet und gelten als Bedrohung für seltene Tierarten wie Kiebitz, Rotmilan oder Europäische Sumpfschildkröte.

EU sieht Waschbär und Co. als Bedrohung für europäische Tierwelt

Weniger stark verbreitet ist den Beobachtungen der Revierinhaber zufolge der aus Nordamerika stammende Mink. Er ist an Gewässer gebunden und kommt bundesweit in acht Prozent der Reviere vor - das sind zwei Drittel mehr als 2006.

Waschbär, Marderhund und Mink wurden von der EU auf die Liste der "Invasiven Arten von uniosnweiter Bedeutung". Daraus ergebe sich für Deutschland die Pflicht, diese Arten einzudämmen, so der DJV. Besonders effektiv sei dies mit der Fangjagd möglich. Der Jagdverband forderte daher Politiker auf, "Beschränkungen aufzuheben und die heimische Artenvielfalt nach Kräften zu fördern".

10 Kommentare

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  1. 10.

    Abknallen ist natürlich DIE Lösung, gelle.
    Die Lösung der Alt-Westberlinerin dagegen beinhaltet Verantwortung und tut niemanden weh.

  2. 9.

    Es geht darum eine Art zurückzudrängen, die der Mensch hier hergebracht hat. Und nun soll die Natur es selber regeln? Klingt so, als ob man sich aus der Verantwortung ziehen will.

  3. 8.

    Sehe ich ganz genauso.
    Und der Mensch bildet sich immer noch ein, dass er klüger ist als all die anderen Tiere auf diesem Planeten - ich lach mich schlapp.

  4. 7.

    Jetzt jammern wieder die, die den Müll auf den Kompost werfen (da gehört nur Gartenabfall hin!) und das Katzenfutter auf die Terrasse stellen (ist ja ekelig in der Küche...). Unseren Fuchs haben wir beim Grillfleisch-Klau (ganzes nackiges Huhn *o* ) in unserer Straße entdeckt ;-) wer lässt auch sein Grillfleisch offen auf dem Hof rumliegen? Das sind alles keine neuen Erscheinungen, und der Waschbär oder der Marderhund sind genauso wenig wegen ihrer Gesichtsmaske Verbrecher(tiere) wie wir Menschen mit Maske! Ja, ein Waschbär räumt das Wohnzimmer um wie die 2jährige unserer Nachbarn :-) und ja, der Marderhund riecht wie die Jungsumkleide der Schule. Ja, Wildschweine graben so gern wie Nachbars Lumpi (Terrier). Sie sind aber auch schlauer als Lumpi.

    Verhaltet Euch im Revier der Tiere ordentlich, grenzt euer Revier nötigenfalls mit einem Zaun ab gegens Schweinderl, dann nervt auch keiner den jeweils anderen. Pflegt die Natur, dann überleben auch der rote MIlan und der Kiebitz!

  5. 6.

    Das Problem ist, diese Tiere sind nicht heimisch und verdrängen einheimische Tiere. Diese Verdrängung kann bis zur Ausrottung einheimischer Tierarten gehen.
    So sind in vielen Ländern der Welt schon Tierarten ausgestorben.
    Wenn man an ein ökologisches Gleichgewicht denkt, ist das sehr unbefriedigend.
    Aber spätestens, wenn bei Ihnen der Waschbär ins Dach gezogen ist, Ihnen massive Schäden am Gebäude verursacht, denken Sie vielleicht nicht mehr so "tierlieb"

  6. 5.

    Stimmt!
    https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/sonstige-saeugetiere/18751.html

  7. 4.

    Alles was einen stört und nicht in den Kram passt, muss ausgerottet und vernichtet werden, fangen wir dann mal mit Pflanzen und Tieren an,

  8. 3.

    Ich hatte immer gehört, dass Waschbären hohe Sterblichkeit (z.b. durch Jagd) einfach durch vermehrten Nachwuschs ausgleichen und deswegen die Jagd nicht besonders effektiv für die Eindämmung ist. Vielleicht kann der RBB da auch mal recherchieren?

  9. 2.

    Invasive Arten muss man jagen, sie verdrängen unsere heimischen Tiere.

  10. 1.

    Kann ich nur bestätigen. Vor vielleicht 10 Jahren haben sich "vor meiner Haustür" Füchse und Rehe gute Nacht gesagt. Heute sehe ich zusätzlich Waschbären und Marder durch die Wege huschen.
    Wenn Schäden an Autos oder geplünderte gelbe Säcke auftauchen und spätestens wenn man morgens auf dem Balkon einen Waschbären vorfindet, ist das auch nicht mehr niedlich.
    So einen Waschbären möchte ich nicht als Daueruntermieter haben.

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