Berlin-Charlottenburg - Kokainhandel unter Deckmantel einer Autovermietung?

Mi 27.01.21 | 15:40 Uhr
  7
Symbolbild: Zwei Linien weisses Pulver vor einem gerollten Geldschein. (Quelle: dpa/Romain Fellens)
Bild: dpa/Romain Fellens

Weil er unter dem Deckmantel einer Autovermietung in Berlin-Charlottenburg einen europaweiten Kokainhandel betrieben haben soll, steht ein 48-Jähriger vor dem Landgericht. Wagen aus dem Fuhrpark seiner Firma seien mit professionellen Verstecken für Drogen-Schmuggelfahrten versehen gewesen, heißt es in der zu Prozessbeginn am Mittwoch verlesenen Anklage. Der 48-Jährige habe Kokain verkauft, "um aus den Erlösen seinen kostspieligen Lebensunterhalt zu finanzieren". Mitangeklagt ist ein 37-Jähriger, dem Beihilfe zur Last gelegt wird.

500.000 Euro Einnahmen durch Drogenhandel

Dem Hauptangeklagten, der laut Anklage seit etwa 18 Jahren im internationalen Drogengeschäft aktiv sein soll, werden drei Schmuggelfahrten von März bis Juni 2020 zur Last gelegt. Im ersten Fall soll er knapp ein Kilogramm Kokain in die Schweiz gebracht haben. Um etwa zehn Kilogramm Kokain gehe es im zweiten Fall. Das Rauschgift soll der 48-Jährige mit einem gesondert verfolgten Komplizen gegen einen Kurierlohn von 20.000 Euro von Schweden nach Dänemark geschmuggelt haben. Zuletzt soll er von Belgien kommend fast fünf Kilogramm Kokain nach Deutschland gebracht haben.

Laut Ermittlungen soll der 48-Jährige in den vergangenen Jahren durch Drogenhandel mehr als 500.000 Euro eingenommen haben. Er befindet sich seit rund sechs Monaten in Untersuchungshaft. Zu Prozessbeginn schwieg er zunächst.

Der 37-jährige Mitangeklagte, der unter anderem für die Zulassung der Fahrzeuge sowie für ihre Instandsetzung zuständig gewesen sein soll, erklärte, er habe von Drogenverstecken in Autos nichts gewusst. Er habe für den 48-Jährigen lediglich Serviceleistungen erledigt. Ab und zu habe er sich Kokain für den Eigenkonsum nehmen dürfen. Der Prozess wird am 8. Februar fortgesetzt.

7 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 7.

    Coffein ist ganz klar eine Droge: versuchen Sie doch mal besonders Morgens ohne diese Droge auszukommen. Das sollte Ihnen Beweis genug sein. Nur weil Coffein frei ist und es viele konsumieren heißt das nicht, dass es keine Droge ist. Das ist beim Alkohol und Zigaretten ebenso. Es existiert nur kein "Schuldbewusstsein" weil es eben frei und ohne Einschränkungen verfügbar ist.
    Nach Ihrer Logik müssen nur genügend Crystal meth spritzen (oder wie man das nimmt) und schwupps ist es keine Droge mehr?
    Wie singt Pipi Langstrumpf.. ich mach mir die Welt wiedi wiedi wie sie mir gefällt
    Das ist genau schon ein Anzeichen für eine bestehende Sucht.

  2. 6.

    Ist Coffein für Sie eine Droge? Wenn alle Drogen wie SIe sagen so sind und es keinen kontrollierten Konsum gibt müssten folglich über 95% der Menschen abhängig sein. Denn so ziemlich jeder nimmt in seinem Leben Rauschmittel zu sich. Gegenfrage sind alle die sich gegen die Prohebition aussprechen aktive abhängige. Falls das alles so ist bitte ich Sie mir Ihre Quellen zu nennen da mich das Thema sehr interessiere.

  3. 5.

    Verständlich, dass ein aktiv Abhängiger sich keine Welt ohne Drogen vorstellen kann und sich deren Legalisierung wünscht. Wie praktisch wäre es, wenn die Qualität der Präferenzdroge noch staatlich kontrolliert werden würde.
    Sich berauschen zu müssen ist definitiv kein menschliches Grundbedürfnis, sondern ein Symptom unserer kranken Gesellschaft. Die tatsächlichen Grundbedürfnisse nach Autonomie, Selbstbestimmung und einem gesunden sozialen Gefüge sind ausschließlich mit klarem Menschenverstand zu erfüllen. Sämtliche Drogen begrenzen das Wahrnehmungsfeld auf die eigene Person und schaffen ein fragiles egozentrisches Weltbild abhängig vom Wirkungsgrad. Die Droge ist der Parasit, welcher stetig mehr Raum einnehmen wird und das Wesen des Wirtes verdrängt. Kontrollierter Konsum ist unmöglich. Da Grundproblem zu legalisieren, weil das Auftreten der Begleiterscheinungen kaum unter Kontrolle zu bringen sind, ist kein Ansatz. Missbrauch oder Diskriminierung stehen auch nicht zur Debatte.

  4. 4.

    Die völlige Legalisierung, daß jeder kolsen und kiffen darf, wie er will, ist der falsche Weg. Dieses Zeug ruiniert die Gesundheit und das Leben zu sehr. WIe es heute ist, ist aber auch keine Lösung. Sinnvoll wäre, wenn die hoffnungslos Süchtigen ärztlich mit dem Zeug versorgt werden, damit die Beschaffungskriminalität vermieden wird und den Kriminellen Dealern die Kuinden genommen werden. Genügend Therapieplätze müssen auch vorhanden sein. Dann lohnt sich das Dealen nicht mehr.

  5. 3.

    Das für Alkohol und Tabak nicht geworben werden darf find ich richtig. Wie das gehandhabt wird ist auch ein falscher Weg. Drogen sollten ausschließlich in Fachgeschäften von geschultem Personal verkauft werden. Ich meine an der Supermarktkasse Zigaretten anzubieten ist halt mehr als der falsche Weg. Ich erinnere mich auch an Zigarettenautomaten ohne Altersprüfung. Die meisten Raucher sind wohl abhängig.
    Eine Drogenfreie Welt ist ein schrecklicher gedanke. Da möchte ich nicht leben. Sich zu berauschen ist ein Menschliches Grundbedürfniss das befriedigt werden muss. Ein Alkoholverbot würde warscheinlich zum Sturz des Staates führen. Das andere Drogen, unter völliger Ignorierung der Wissenschaftlichen Fakten, Krimminalisiert werden wird früher oder später auch fallen. Eine zum Himmel schreihende Ungerechtigkeit und ich würde schon sagen faschistische Weltanschauung hält sich nicht ewig.

  6. 2.

    Ich sehe das anders.
    Die Legalisierung verlagert doch nur die Einnahmen in Richtung Staat. Drogenkonsum ist ein Problem das nicht durch Legalisierung und Gesellschaftsfähigkeit bekämpft wird. Die hohe Abhängigkeitsrate der Konsumenten hilft ja immernoch ganzen Industrien, siehe Tabak und Alkohol, zu mehr Kunden. Der Richtige Weg, Alkohol und Nikotin aus der öffentlichen Werbung auszuschliessen war ein kleiner, guter Schritt in die richtige Richtung. Wir Menschen brauchen keine Drogen und konsumieren doch.Das ist ein Makel, der keine Unterstützung finden sollte. Ich finde ein Leben ohne Drogen erstrebenswert und dafür brauche ich auch Hilfe aus der Gesellschaft und vom Staat.

  7. 1.

    Never ending story. Drogenkrieg, gestrecktes Koks, Mafia, Umweltschäden, Stikmatisierung, Verfolgung von Minderheiten und teure Vefahren bzw. Polizeinsätze.
    Die Vorteile eines legalen Marktes unter Beachtung des Jugendschutzes überwiegen bei weitem.

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Stadtkirche Gubin - Der lange Weg zum Wiederaufbau

Die Stadtkirche ist das Wahrzeichen der Doppelstadt Guben-Gubin. Seit Jahren ist ihr Förderverein mit dem Wiederaufbau beschäftigt. Doch das Riesen-Format des sakralen Bauwerks bringt besondere Herausforderungen mit sich. Von Isabelle Schilka