Kaution für angebliche Tochter -
Nach international koordinierten Ermittlungen hat die Polizei im polnischen Posen fünf mutmaßliche Mitglieder einer Bande von Enkeltrickbetrügern festgenommen. Die Verdächtigen im Alter zwischen 14 und 53 Jahren sollen in verschiedenen europäischen Ländern gewerbsmäßig Betrugstaten begangen haben, wie die Generalstaatsanwaltschaft in Berlin am Dienstag mitteilte.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand konnten der Tätergruppe in Berlin bisher fünf Taten, davon vier Versuche, mit einem Gesamtschaden von 26.000 Euro zugeordnet werden. Von der Auswertung des gesammelten Beweismaterials erhoffen sich die Ermittler die Aufklärung weiter Enkeltrickbetrügereien in Deutschland und anderen europäischen Ländern.
Kaution für Freilassung der angeblichen Tochter
Parallel zu den Festnahmen fand den Angaben zufolge eine Betrugstat in Düsseldorf statt. Bei dieser Tat wurde laut Polizei einer 70-Jährigen, nichts ahnenden Frau durch eine angebliche Tochter vorgespielt, diese habe einen Autounfall verursacht und dabei eine Person getötet. Anschließend wurde das Gespräch durch eine falsche Kriminalbeamtin weitergeführt, die eine Kaution für die Freilassung der angeblichen Tochter in Höhe von 23.000 Euro forderte. Daraufhin kam es zu einer Geldübergabe durch die 70-Jährige, bei der Einsatzkräfte der Polizei Düsseldorf den Abholer, einen 51-jährigen Mann, festnahmen.
Bei der anschließenden Durchsuchung der Wohnung in Polen wurde den Angaben zufolge umfangreiches Beweismaterial, unter anderem Laptops, Mobiltelefone und ein höherer Geldbetrag aufgefunden und sichergestellt. Die Auswertung der sichergestellten Beweismittel sowie die weiteren Ermittlungen dauern laut Berliner Staatsanwaltschaft derzeit noch an. Sie könnten demnach zur Aufklärung zahlreicher weiterer, in Deutschland und anderen europäischen Ländern begangener, Enkeltricktaten führen.