Landesdenkmalamt Berlin - Hygiene-Institut der Charité steht unter Denkmalschutz

Mi 20.01.21 | 13:51 Uhr
  2
Institut für Hygiene und Umweltmedizin (Quelle: imago-images)
Bild: imago images

Die Architektur der 1970er-Jahre bekommt Anerkennung: Das Berliner Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Charité ist unter Denkmalschutz gestellt worden. Das teilte die Senatsverwaltung für Kultur am Mittwoch mit.

Der Bau von Hermann Fehling und Daniel Gogel von 1974 zählt demnach zu den bedeutendsten Beispielen der Berliner "Scharounschule" - sei also geprägt von Hans Scharoun, dem Architekten der Philharmonie, wie die Senatsverwaltung für Kultur weiter mitteilte. Sie würdigte vor allem "die ausdrucksstarken Formen" und den "bewusst in Szene gesetzten Beton".

Nutzungsperspektiven für "Mäusebunker" werden geprüft

Das Institut sei ein Gesamtkunstwerk, "ein Bau von internationalem Rang und ein bedeutender Beitrag zur "organischen" und "brutalistischen" Architektur der Nachkriegsmoderne", sagte Landeskonservator Christoph Rauhut laut Mitteilung. Zusammen mit dem Klinikum Steglitz (heute: Hauptgebäude des Charité-Campus Benjamin Franklin) und den mittlerweile außer Betrieb genommenen Zentralen Tierlaboratorien ("Mäusebunker") bilde es eine einzigartige Gruppe von jüngeren Forschungs- und Gesundheitsbauten am Teltowkanal. Der Bau entstand im Auftrag der Freien Universität Berlin.

Um den sogenannten Mäusebunker hatte es zuletzt erneut Diskussionen gegeben, ein geplanter Abriss im Herbst 2020 wurde nach öffentlicher Kritik jedoch wieder verworfen. Im Rahmen eines Dialogverfahrens sollen nun mögliche Nutzungsperspektiven für den "Mäusebunker" innerhalb eines in Vorbereitung befindlichen integrierten Modellprojektes geprüft werden.

Sendung: Abendschau, 20.01.2021, 19:30 Uhr

2 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 2.

    So versteckt zwischen viel Grün finde ich den brutalistischen Bau erträglich. Mein Geschmack ist diese Ästhetik von vorne bis hinten nicht, aber es wäre schade, wenn alles schnöde beseitigt würde. "Mahnmal" ist eine gute Bezeichnung! :-)

  2. 1.

    Proportioniert wirken derartige Gebäude erst aus gehöriger Distanz - die in der Stadt tendenziell so nicht besteht - oder aber im Maßstab 1 : 500 im Modell aus so genannter Vogelperspektive. Beides ist authentisch für die 1970er Jahre, läuft der direkten menschlichen Anschauung aber diametral zuwider.

    Auf der Empfindungsebene würde ich deshalb eher von Mahnmal als von einem Denkmal sprechen.

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Stadtkirche Gubin - Der lange Weg zum Wiederaufbau

Die Stadtkirche ist das Wahrzeichen der Doppelstadt Guben-Gubin. Seit Jahren ist ihr Förderverein mit dem Wiederaufbau beschäftigt. Doch das Riesen-Format des sakralen Bauwerks bringt besondere Herausforderungen mit sich. Von Isabelle Schilka