Landesdenkmalamt Berlin -

Die Architektur der 1970er-Jahre bekommt Anerkennung: Das Berliner Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Charité ist unter Denkmalschutz gestellt worden. Das teilte die Senatsverwaltung für Kultur am Mittwoch mit.
Der Bau von Hermann Fehling und Daniel Gogel von 1974 zählt demnach zu den bedeutendsten Beispielen der Berliner "Scharounschule" - sei also geprägt von Hans Scharoun, dem Architekten der Philharmonie, wie die Senatsverwaltung für Kultur weiter mitteilte. Sie würdigte vor allem "die ausdrucksstarken Formen" und den "bewusst in Szene gesetzten Beton".
Nutzungsperspektiven für "Mäusebunker" werden geprüft
Das Institut sei ein Gesamtkunstwerk, "ein Bau von internationalem Rang und ein bedeutender Beitrag zur "organischen" und "brutalistischen" Architektur der Nachkriegsmoderne", sagte Landeskonservator Christoph Rauhut laut Mitteilung. Zusammen mit dem Klinikum Steglitz (heute: Hauptgebäude des Charité-Campus Benjamin Franklin) und den mittlerweile außer Betrieb genommenen Zentralen Tierlaboratorien ("Mäusebunker") bilde es eine einzigartige Gruppe von jüngeren Forschungs- und Gesundheitsbauten am Teltowkanal. Der Bau entstand im Auftrag der Freien Universität Berlin.
Um den sogenannten Mäusebunker hatte es zuletzt erneut Diskussionen gegeben, ein geplanter Abriss im Herbst 2020 wurde nach öffentlicher Kritik jedoch wieder verworfen. Im Rahmen eines Dialogverfahrens sollen nun mögliche Nutzungsperspektiven für den "Mäusebunker" innerhalb eines in Vorbereitung befindlichen integrierten Modellprojektes geprüft werden.
Sendung: Abendschau, 20.01.2021, 19:30 Uhr