Zahlen des Sozialministeriums - Jeder fünfte minderjährige Brandenburger ist armutsgefährdet

Do 07.01.21 | 08:10 Uhr
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Ein Kind steht vor einem Plattenbau, Archivbild (Quelle: DPA/Thomas Eisenhuth)
Bild: DPA/Thomas Eisenhuth

Jeder fünfte Minderjährige in Brandenburg galt 2019 als armutsgefährdet. In der Gruppe der 18- bis unter 25-Jährigen war es sogar jeder vierte Brandenburger, wie das Sozialministerium in Potsdam auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion mitteilte.

Als armutsgefährdet gilt nach EU-Standard, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens zur Verfügung hat. Das waren im Berichtsjahr in Brandenburg bei einem Ein-Personen-Haushalt laut Statistikamt 1.030 Euro im Monat.

Alleinerziehende zunehmend stärker gefährdet

Den Angaben zufolge waren im Berichtsjahr 15,2 Prozent aller Brandenburger armutsgefährdet. 2010 lag die Quote mit 16,3 Prozent noch geringfügig höher. Mit zunehmendem Alter gelten immer weniger Menschen als von Armut betroffen. In der Altersgruppe der 25- bis unter 50-Jährigen lag die Quote 2019 bei 14,6 Prozent, in der Gruppe ab 65 Jahren waren es 12,5 Prozent. Die Armutsgefährdung bei Männern betrug 15,2 Prozent, bei Frauen war sie mit 15,3 Prozent fast gleich hoch.

Entgegen dem allgemeinen Rückgang der Armutsquote nahm sie bei Alleinerziehenden mit Kindern von 40,9 Prozent auf 45,2 Prozent deutlich zu. Auch bei der Haushaltsgröße zwei Erwachsene mit drei oder mehr Kindern stieg sie von 26,9 im Jahr 2010 auf 32,7 Prozent in
2019.

Bei den Erwerbslosen nahm die Quote der Armutsgefährdung im selben Zeitraum von 64,1 Prozent auf 70,4 Prozent zu. Rentner und Pensionäre waren ebenfalls stärker von Armut bedroht. In dieser Gruppe stiegen die Quoten im Berichtszeitraum von 12,3 auf 14,4 Prozent.

5 Kommentare

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  1. 4.

    Die links/grünen Arbeitgeber in den Verwaltungen tragen zum "Billiglohnland" selbst bei. Sie zahlen selbst unter dem Minimum, was gezahlt werden muss. Selbst Gerichtsprozesse dazu werden verloren: Feuerwehr 24h-Dienste, Lehrer, Klinikangestellte usw. usf. Aber die Statistik (besser Differenzstatistik) sagt auch: "weniger als 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens" kann niemals wirklich arm sein, wenn der Durchschnitt sehr sehr hoch ist - dann ist genug zum essen/wohnen/rauchen usw. vorhanden.

  2. 3.

    @rbb24
    Wie wird denn eigentlich das mittlere Einkommen bestimmt ? Handelt es sich um den arithmetischen Mittelwert oder um den Medianwert ?

  3. 2.

    Willkommen im Land des Billiglohnes und der befristeten Verträge. Deshalb überrascht mich das nicht

  4. 1.

    Das wird doch von der Regierung gefördert. Die sind doch dafür verantwortlich. Man muss sich nur mal die Löhne anschauen. Das ist sowas von beschämend für Deutschland.

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