Alex, Kotti und Görli - Auch im Corona-Jahr zahlreiche Straftaten in Berliner Kriminalitäts-Hotspots

Fr 08.01.21 | 18:09 Uhr
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Viele Menschen sitzen am Pamukkale-Brunnen im Görlitzer Park. (Quelle: dpa/Arne Immanuel Bänsch)
Bild: dpa/Arne Immanuel Bänsch

Dass Berlin im Corona-Jahr weniger Besucher zählte und viele Läden teilweise schließen mussten, spiegelt sich bei der Kriminalität wider. Doch an einem Kriminalitäts-Hotspot haben die Straftaten vergangenes Jahr sogar zugenommen.

An den bekannten Berliner Kriminalitäts-Hotspots hat die Polizei auch im Corona-Jahr 2020 zahlreiche Drogen- und Diebstahlsdelikte sowie Körperverletzungen registriert. Deutlich zurück ging an einigen Orten nur die Zahl bestimmter Verbrechen wie Ladendiebstahl oder Delikten, deren Opfer vor allem Touristen sind. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Antwort der Senatsinnenverwaltung auf eine Anfrage der Linken hervor.

Der größte Rückgang ist bei Diebstählen, Überfällen und Drogendelikten an der Warschauer Straße und dem angrenzenden RAW-Gelände festzustellen. Dort sind zahlreiche Kneipen und Clubs, die auch von vielen Touristen besucht werden. Wegen der Corona-Pandemie waren dort im vergangenen Jahr viel weniger Menschen unterwegs. Deutlich weniger Laden- und Taschendiebstähle gab es hingegen am Alexanderplatz – dort hatten die Geschäfte lange geschlossen.

Sieben kriminalitätsbelastete Orte

Dagegen nahm die Zahl der Ladendiebstähle rund um das Kottbusser Tor zu. Im Gegensatz zu den anderen sogenannten kriminalitätsbelasteten Orten stieg hier auch die Gesamtzahl der Straftaten. Allerdings hat die Innenverwaltung für das vergangene Jahr nur Zahlen bis November.

Sieben Orte werden aktuell von der Berliner Polizei als "kriminalitätsbelastet" eingestuft - also als Gebiete, in denen besonders viele schwere Straftaten wie beispielsweise Raub, gefährliche Körperverletzung, bandenmäßiger Taschendiebstahl oder Drogendelikte begangen werden. Dadurch können Polizisten dort ohne Anlass Menschen kontrollieren, was sonst nicht möglich ist. Dazu gehören der Alexanderplatz, der Görlitzer Park, die Warschauer Brücke, das Kottbusser Tor, Teile der Herrmannstraße, der Hermannplatz und ein Bereich der Rigaer Straße.

Bereich Görlitzer Park ausgeweitet

Die Senatsinnenverwaltung teilte weiter mit, dass der kriminalitätsbelastete Bereich Görlitzer Park bereits im April 2020 um Teile des angrenzenden Wrangelkiezes Richtung Schlesisches Tor erweitert wurde.

Grund sei eine "deutliche Zunahme erheblicher Straftaten [...], die das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung besonders beeinträchtigen, beispielsweise Raubtaten und offensiver Betäubungsmittelhandel". Die genauen Grenzen des so definierten Bereichs werden allerdings nicht bekanntgegeben, damit die Täter sich nicht einfach unmittelbar an den Grenzen postieren können.

2 Kommentare

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  1. 2.

    ... und was hat das jetzt mit Kriminalitäts-Hotspots zu tun?
    Das Wort "Corona" scheint zunehmend für eine Notabschaltung des Hauptprozessors zu sorgen.

  2. 1.

    Die Dänen wussten schon vor 2 Jahren dass D es nicht packen wird. Sie bauten ihren Zaun und taten recht damit. Da war die Seuche noch in Polen s Osten. Wir sind berechenbar geworden.

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