Besonders schutzwürdige Daten - Berliner Lehrer bekommen erstmals dienstliche Mailadressen

Di 19.01.21 | 16:36 Uhr
  25
Symbolbild: Eine Lehrerin arbeitet an ihrem Laptop aus dem Homeoffice. (Quelle: imago images/Wedel)
Bild: imago images/Wedel

Rund 33.000 Berliner Lehrerinnen und Lehrer an öffentlichen Schulen bekommen eine offizielle und datensichere E-Mailadresse für dienstliche Zwecke. Ein Pilotprojekt an einigen Schulen sei dazu bereits gestartet, teilte die Bildungsverwaltung am Dienstag mit.

Im Verlauf des Jahres sollen demnach alle Lehrkräfte mit Hilfe des Berliner Unternehmens mailbox.org mit einem solchen elektronischen Postfach ausgestattet werden. Es umfasst auch Anwendungen wie Kalender, Adressbuch, Aufgabenverwaltung, Schreibprogramme, Datei-Speicher und Videokonferenzen.

Bisher private Adresse genutzt

Bisher nutzen Lehrer für die Kommunikation mit Schülern oder Eltern unterschiedlichste private Mailadressen. Mit dem neuen Angebot könnten besonders schutzwürdige Daten auch datensicher abgelegt werden, hieß es.

Lehrer können zum Beispiel Notizen für das nächste Elterngespräch, Fotos einer schulischen Musical-Aufführung, Reiseinformationen oder eine Notfall-Telefonliste für eine Schülerfahrt hinterlegen. Der ausgewählte Anbieter erfülle hinsichtlich Datensicherheit, Verschlüsselungstechnologie und Bedienungsfreundlichkeit die nötigen Voraussetzungen, so die Bildungsverwaltung.

"Ob schulisch angeleitetes Lernen zu Hause oder Präsenzunterricht, unsere Lehrkräfte benötigen eine sichere, praxistaugliche und datenschutzkonforme Kommunikationsplattform, um den Kontakt zu Schülerinnen und Schülern, Eltern und Kolleginnen und Kollegen zu halten", sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). "Es freut mich besonders, dass wir für unser Anliegen am Ende sogar noch ein Unternehmen aus Berlin gewinnen konnten."

Sendung: Abendschau, 19.01.2021, 19:30 Uhr

25 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 25.

    "Es ist lediglich ein ZeitFaktor."

    Ja, genau. Und deswegen sollte jeder immer verschlüsseln, dann ist eine Lückenlose Totalüberwachung, wie sie momentan erfoltg, nämlich nicht nur nicht zu bezahlen, sondern auch technisch unmöglich.
    Für Einzelziele a la Snowden oder Assange gelten nat. andere Maßstäbe.

  2. 24.

    Also sprach.....
    Nein Jeder Digitale Datenaustausch Jedes Elektonische PF ist trotz Kryptoverschlüsselung zu knacken. Es ist lediglich ein ZeitFaktor. Wir müssten uns allerdings um die Jugend sorgen, wenn nicht kurzfristig alle Abwehrmasnahmen versagen. Also liebe Schüler, tut was niemand von euch erwartet.

  3. 23.

    100 Schüler(fier Klassen) senden von der Bio-Exkursion durch die Berliner Forsten je 2Bilder a 2,5MB schwups PF voll. Dateiablage wohl eher doch und auch sinnvoll. derPauker ist im Gegensatz zum BüroMenschen nicht ständig am aufräumen und speichern.

  4. 22.

    Doch, im Prinzip schon. Mittlerweile stecken dahinter Datenbanken und der Begriff "E-Mail" ist nur noch eine Funktion. Vergleichbar mit dem Riesen "Lotus Notes" von IBM. Was wirklich schade an der ganzen Thematik ist, dass jetzt erst so richtig in Erscheinung tritt, wie sehr Digitalisierung in jeder Form verschlafen wurde. SChulbücher als PDF's einzuscannen ist keine Digitalisierung. Noch dazu unser selbstgestelltes Bein mit dem Datenschutz-Gewusel. Es ist also gut, dass es ein deutsches Unternehmenn gibt. Denn leider darf man im Landes- und Behördenraum keine (funktionierenden) ausländischen Unternehmen heranziehen, weil deren Server nicht in Deutschland stehen und somit nicht unserem irren Verständnis von Datenschutz entsprechen.

    PS: Mit rieseigem Neid schaue ich seit Jahren nach Estland und deren Form von Digitalisierung, aber das ist hier Off Topic

  5. 21.

    500 MB für ein E-Mail-Postfach ist doch völlig überdimensioniert. Ein Postfach ist keine Dateiablage!

  6. 20.

    "Dort ist nämlich das Speichervolumen auf 500 MB (!) begrenzt."
    Wird völlig überschätzt. Gibt doch dyndns und ftp. "Funzt" immer noch. Häää?

  7. 19.

    "Leute Leute - wo sind wir bloß....."
    Unmittelbar vor Erreichen der ersten Webseite ever - Kopie hier: http://info.cern.ch/ .
    Also ein gutes Stück von dem ursprünglichen Mailboxsystemen entfernt. Jetzt weiss ich auch, warum mir der Name des Anbieters bekannt vorkam - https://de.wikipedia.org/wiki/Mailbox_(Computer).
    Obwohl - Telnetmails hatten auch was. Die Server waren echt freundlich - damals.
    connected to mail.server.__
    Escape character is '^]'.
    220 mail.server.__ ESMTP Sendmail
    HELO mail
    250 mail.server.__ Hello [your IP], pleased to meet you

  8. 18.

    Auch, wenn Corona vorbei ist.

  9. 17.

    <Berliner Lehrer bekommen erstmals dienstliche Mailadressen>

    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mich meine Augen gerade belügen und das Jahr 2021 haben wir auch noch nicht - oder?

    Als nächste lese ich vielleicht, dass die Einführung der Schiefertafel als technologisches Hexenwerk abgetan wird....
    Leute Leute - wo sind wir bloß.....

  10. 16.

    Was die Bezirksämter tun und lassen hat ja nichts mit den Lehrern und Erziehern zu tun. Deren Dienstherr ist die Senatsverwaltung und somit ein völlig anderer Arbeitgeber.

  11. 15.

    Echt? Jedes Bezirksamt hat eine E-Mailadresse und die Schulen, besonders ihre Lehrer nicht? Zum Beispiel Tiefgruen <tiefgruen@ba-fk.berlin.de> Wenn jemand eine Firma gründet, beantragt er auch fast immer eine eigene E-Mailadresse und teilt dann auch seinen Mitarbeitern eine E-Mailadresse zu. Vorname.Nachname@Bude.de ist doch komplett üblich, oder irre ich mich?

  12. 14.

    Oje.... ich dachte kurz ich lese meinen RSS-Feed suf https://www.der-postillon.com/
    Hätte dort die Nachricht gestanden ... ich hätte das als (unterhaltsame) Satire empfunden.

    Ach, mein Berlin. Ich mag Dich trotzdem. Machen wir es einfach besser.

  13. 13.

    Wow. Echt jetzt. Die ersten "Mails" wurden noch mit dem Arpanet verschickt. Berlin ist ja echt auf gutem Wege. Die Wahl des Mailanbieters lässt dagegen hoffen.

  14. 12.

    Es bleibt zu hoffen, dass dabei nicht einfach der bislang von einigen Schulen mit der genannten Firma abgeschlossene Vertrag als Grundlage genommen wird. Dort ist nämlich das Speichervolumen auf 500 MB (!) begrenzt. In heutigen Zeiten absolut unpraktisch und nicht mehr Status Quo bei sonst üblichen E-Mail-Speichern. Wenn das kommen sollte, weichen am Ende die Lehrkräfte als Kapazitätsgründen doch wieder auf ihre privaten E-Mail-Accounts aus.

  15. 11.

    Diese Meldung müsste man eigentlich mit Beifall begrüßen wenn es nicht so traurig und ernst wäre. Da hat man ja eine tolle Leistung bei der Bildungsverwaltung geschafft in einem Jahr. Sehr früh ausgeschlafen Frau Scheeres mit Ihrer Abteilung. Mein herzlichen Glückwunsch dazu.

  16. 10.

    Was die Frau Scheeres bekommen, damit wir Berliner Lehrer unsere Daten einem Privatunternehmen frei Haus liefern sollen? Ernsthaft, ich soll meine Dateien, Kalendereinträgen, Kontakte etc.einem Privatunternehmen zur Verfügung stellen? *lach*

  17. 9.

    ...das sind dann 25 Jahre nach meiner ersten (privaten) Mailadresse... kann man wenigstens in der Zeit schonmal üben :-)

  18. 8.

    Ich verstehe das jetzt nicht. Die Mail.org Adresse nutzen meine Kollegen und ich schon seit längerer Zeit. Vor 2 Jahren gab es immer wieder Bedenken wegen dem Datenschutz bei privaten Mail Adressen, daraufhin wurde dieser Verteiler in Betrieb genommen. Alle Lehrkräfte haben jetzt seit ca. 1,5 Jahren dienstliche mail Adressen. Nein, wir waren auch keine Testschule dafür.

  19. 7.

    Wow. Unsere Berliner Privatschulen haben sie seit einigen Jahren...

  20. 6.

    Ein Witz?! Jeder Bezirksamtsmitarbeiter hat eine Mail-Adresse. Was ist das Problem Lehrern eine zu geben ? Brieftaube sei gepriesen ?

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Stadtkirche Gubin - Der lange Weg zum Wiederaufbau

Die Stadtkirche ist das Wahrzeichen der Doppelstadt Guben-Gubin. Seit Jahren ist ihr Förderverein mit dem Wiederaufbau beschäftigt. Doch das Riesen-Format des sakralen Bauwerks bringt besondere Herausforderungen mit sich. Von Isabelle Schilka