Genehmigung erteilt - Bau der Tram-Linie durch Moabit soll in diesem Jahr beginnen

Mo 18.01.21 | 17:45 Uhr
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Tram M10 am Hauptbahnhof Berlin (Quelle: dpa/Andreas Gora)
Bild: dpa/Andreas Gora

Grünes Licht für die neue Berliner Straßenbahnverbindung zwischen dem Hauptbahnhof und dem U-Bahnhof Turmstraße: Noch in diesem Jahr sollen die ersten Arbeiten für die Verlängerung der Tramlinie M10 starten.

Für die geplante Verlängerung der Berliner Straßenbahnlinie M10 bis zum U-Bahnhof Turmstraße liegt jetzt die Baugenehmigung vor. Damit können die ersten Arbeiten für die etwa 2,1 Kilometer lange Strecke noch in diesem Jahr beginnen, wie die Verkehrsverwaltung am Montag mitteilte. In Betrieb gehen soll die neue Verbindung quer durch den Bezirk Mitte im ersten Halbjahr 2023.

Die Karte zeigt in rot die geplante Verlängerung der Straßenbahnlinie M10 vom Hauptbahnhof bis zur U-Bahnstation Turmstraße. Die blau markierte Strecke bis zum Lesser-Ury-Weg wird bereits befahren. (Bild: rbb|24/Mappa.Pro/Map Tiler/OpenStreetMap contributors)
Bild: rbb|24/Mappa.Pro/Map Tiler/OpenStreetMap contributors

Späterer Ausbau bis zur Jungfernheide

Die Neubaustrecke führt vom Hauptbahnhof durch die Invalidenstraße, die Straße Alt-Moabit,
dann durch die Rathenower Straße und die Turmstraße bis zum U-Bahnhof Turmstraße. Sie soll vier barrierefreie Haltestellen bekommen und im 5- bis 10-Minuten-Takt täglich bis zu 16.000 Fahrgäste befördern. Die Baukosten betragen nach aktueller Planung rund 29 Millionen Euro, so die Verkehrsverwaltung.

Der Senat hatte den Bau der neuen Tramlinie im Dezember 2019 beschlossen. Geplant ist, sie zu einem späteren Zeitpunkt weiter Richtung Westen bis zum S-Bahnhof Jungfernheide zu verlängern. Perspektivisch könnte die Tram von der Jungfernheide auch weiter zum Flughafenareal Tegel führen, wo ein neues Quartier mit Wohnungen, Forschung und Gewerbe entstehen soll.

Mehrere Tram-Projekte vereinbart

Die rot-rot-grüne Berliner Landesregierung hatte im Koalitionsvertrag vereinbart, mehrere Tramprojekte voranzutreiben. Grünes Licht gab es bereits für eine neue Strecke von Schöneweide nach Adlershof.

Die anderen Bauvorhaben betreffen den Umbau des Bahnhofs Ostkreuz, den Ausbau der Straßenbahnlinie 21 und die Verlegung der Endstelle am S-Bahnhof Mahlsdorf (Linie 62).

Sendung: Abendschau, 18.01.2021, 19.30 Uhr

38 Kommentare

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  1. 38.

    Virusfreundliche Straßenbahn?
    Wo haben wir die höchsten Coronazahlen? Im sächsischen Vogtland, im Raum Bautzen und im Süden Bayerns.
    Nur gibts da keine Straßenbahn!
    In Berlin mit vielen Linien und dichten Takten sind die Zahlen nicht mal ein Drittel so hoch.
    Mit ein klein wenig Überlegung hätte auch Ute feststellen können, das die Straßenbahn kein Virustreiber sein kann. Dann müssten die Zahlen in Berlin explodiert sein und auf dem Land ohne Straßenbahn extrem niedrig sein.
    Aber es ist genau umgekehrt :)

  2. 37.

    Eine U-Bahn wäre eine bessere Lösung gewesen zumal es an der Turmstrasse dafür schon Vorleistungen gibt. Später weiter Verknüpfung mit U 7 durchaus sinnvoll.

  3. 36.

    Im Vergleich zum Bus und erst recht zum noch kleineren Auto gibt es in der weitaus längeren Straßenbahn (siehe Abbildung, 7-teilig) genügend Möglichkeiten, sich im Raum zu verteilen. Auch das geballte Gedränge wie auf Autoparkplätzen und bei U- und S-Bahn-Zugängen ist das bei der Straßenbahn dezentralisiert: Durch eine Vielzahl von Stationen im 300 Meter-Abstand und ihrer direkten Zugänglichkeit.

    Besser geht´s nicht, um gemeinschaftlich mit Corona umzugehen.

  4. 35.

    In der Tat ist recht Vieles als Bauvorleistung zum Einsatz gekommen, in Berlin, in Hamburg, Hannover, selbstverständlich auch in der DDR und nichts spricht dafür, dass allein deshalb auch zu bauen. Hannover hat seine beabsichtigte Voll-U-Bahn aufgegeben und belässt die Straßenbahn allein in der Innenstadt im Tunnel, mit Ausnahme zweier isolierter unterirdischer Strecken in Randgebieten. Hamburg wollte straßenmäßig groß auftrumpfen und wollte den verdoppelten Wallring über die Lombardsbrücke (!!) auf zweiter Ebene führen und dann weiter nach Westen Richtung Millerntor. Deshalb die Vorleistung eines recht hoch gelegenen Tunnelmundes, als ihn weiter unten an der Zuführung zur Lombardsbrücke zu bauen. In der DDR waren Bauvorleistungen legendär und könnten Kilometer Bücher füllen.

    Die Nichtnutzung von Bauvorleistungen sollte als Sinnbild eines Meinungswandels zum Besseren angesehen werden, als versenkten Millionen noch weitere hinzuzutun, allein, um sich keine Fehler einzugestehen.

  5. 34.

    Seit wann enden Züge der U7 auf dem Bahnhof Jakob-Kaiser Platz? Maximal wenn ein Notfall ist oder eine Baustelle. Sie sollten den Fahrplan noch mal studieren.
    Des weiteren sollten Sie sich nochmal die Pläne für Bauvorhaben bei der U-Bahn anschauen. Was so alles geplant war oder ist. Findet man überall im Netz und ist sehr interessant.

  6. 33.

    Na dann zurück in die Steinzeit mit der Virusfreundlichen Straßenbahn . Grüner Schwachsinn !

  7. 32.

    Watt … 29 Millionen Euro ?! … Wofür denn ?! … Für ein bisschen (Rest-)Planung, etwas Grün-, Gleis- und Straßenbau und für Stahl, Draht und Elektrik von der Stange ?! … Oder bauen wir da eigentlich eine Raketenabschussbasis im 3-Schicht-Betrieb mit 9 Ingenieuren und 75 Arbeitern in nur 6 Wochen ? ... Nee.

  8. 31.

    Herr Neumann. Man hat die Politik und Politiker die man verdient. Bei Ihnen ist das wohl jene Politik, von der Sie glauben möchten, sie habe bereits "erhebliche Vorleistungen" für Strassenbahn-Infrastruktur erbracht. Meinen also die Vorgänger von RRG. Nur ist das gar nicht wahr. Denken Sie vielleicht mal drüber nach, warum Sie es dennoch glauben möchten. Wer es Ihnen warum glauben macht und was die Folgen solcher Faktenfreiheit im politischen Diskurs und vor allem dann bei Wahlen sind.
    Der Koalitionsvertrag von RRG behauptet nicht innerhalb von 5 Jahren Strassenbahnlinien "zu bauen". Er beschreibt durchaus präzise, welche Infrastruktur er angehen wird. In einem Zeitraum den solche Projekte nun mal dauern. Nur Rummelplatz- und Kirmesredner behaupten schneller zu sein. Sind es dann aber gerade nicht. Denn sie können sich ja auf Ihren Glauben verlassen.
    Seite 42. Falls Fakten interessieren.
    https://www.berlin.de/rbmskzl/regierender-buergermeister/senat/koalitionsvereinbarung/

  9. 30.

    Es sind sogar fünf Strecken! Mea culpa!
    ... "Die vier in der Planung 192 befindlichen Strecken Trassenverlegung Ostkreuz, Verbindung Hauptbahnhof – U
    193 Turmstraße, S Schöneweide – Wista Adlershof (mit Realisierung eines
    194 Betriebshofes) werden mit dem Ziel der Inbetriebnahme in dieser Legislaturperiode
    195 weiterverfolgt, ebenso der Ausbau zum S-Bahnhof Mahlsdorf." ...
    Q: Der angegebene Koalitionsvertrag, S. S.39

    "Neue Busspuren werden dort eingerichtet, wo die
    277 Busse im Stau stehen, und Lücken im existierenden Busspurennetz geschlossen.
    278 Die zeitliche Beschränkung der bestehenden Busspuren wird aufgehoben."
    ...
    285 Der barrierefreie Ausbau des U- und S-Bahnnetzes soll bis 2020 erfolgen,"
    S.40f
    https://www.rbb24.de/politik/wahl/berlin/agh/Koalitionsvertrag-berlin-rot-rot-gruen-177-seiten-spd-linke.file.html/161116_Koalitionsvertrag_finale_Fassung.pdf

  10. 29.

    Manchmal, eigentlich meistens hilft es, man schaut über das eigene Dorf hinaus. So ist das ja auch schon in der unumgänglichen Entwicklung, in der Individual-KFZ-Verkehr in der Stadt Raum genommen werden muss. Denn Grund und Boden ist ja keine beliebig vermehrbare Ressource. Und immer redet man nicht über freie Erdkruste irgendwo, sondern über genau die am Ort, die nicht woanders ist, die man nicht im Koffer rumtragen kann.
    Als Beispiel gilt Strassburg. Aber auch andere europäische Metropolen haben moderne Strassenbahn-Infrastruktur gebaut.
    Sicher ist eine U-Bahn schön. Aber wie immer muss man sich überlegen, wofür man eigentlich arbeiten will. Ich begrüsse das es mehr Kilometer ÖPNV fürs Geld gibt. Mit der Strassenbahn. U-Bahn-Befürworter könnten ja mal die privatwirtschaftliche Rechnung aufmachen, was das Ticket kosten muss. Soll es sich "lohnen" was die Betriebswirtschaft "lohnen" nennt. Volkswirtschaftlich wird wohl rauskommen: Kann sich der Durchschnittsnutzer nicht leisten.

  11. 28.

    Der U-Bahnhof entstand vor allem deshalb am TXL nicht, weil der in der Terminalerweiterung geplant gewesen ist. Die Machbarkeit einer U-Bahn hin zum ehemaligen Flughafen, jetzt UTR, wird derzeit wieder untersucht, allerdings gesichtswahrend als Abzweig der U6. Bitte bedenken Sie, dass neben der Beuth dort auch die Ansiedlung von mehreren zehntausend Arbeitsplätzen erhofft wird.

    Eine neue U-Bahn kann auch am Stadtrand sinnvoll sein wie auch eine Straßenbahn. Letztere ist vor allem ein Verkehrsmittel für die Naherschließung auf bezirklicher Ebene, wenn die Nachfrage eines größeren Gefässes bedarf und mit 23 Bussen pro Stunde wie bei Rauchstraße - Rathaus Spandau nur mit Mühe gedeckt werden kann. Man sollte sich vorher die Verkehrsströme anschauen und dabei auch im Hinterkopf behalten, dass der MIV in der Innenstadt weniger werden soll. Ebenso können Netzverknüpfungen den ÖPNV durch kürzere Reisezeiten attraktiver machen, vor allem, wenn dadurch Umstiege oder Umwege entfallen.

  12. 27.

    "So sollten vier neue Straßenbahnstrecken in Betreib gehen"

    Auf welcher Seite steht das? Konnte bei der Suche "Straßenbahn" nichts finden.

  13. 26.

    @Angela: überall wo Tramgleise sind kann eine Tram kommen. Ist doch gar nicht so schwer. Man muß sich nur auf den Verkehr konzentrieren. Ohne Handy. Gar nicht so schwer.

  14. 25.

    @Angela: überall wo Tramgleise sind kann eine Tram kommen. Ist doch gar nicht so schwer. Man muß sich nur auf den Verkehr konzentrieren. Ohne Handy. Gar nicht so schwer.

  15. 24.

    Im Koalitionsvertrag steht vieles drin, was sich mittlerweise als Geschwätz von gestern entpuppt hatte. So sollten vier neue Straßenbahnstrecken in Betreib gehen, für die die Vorgänger teils schon erhebliche Vorleistungen erbracht hatten. Fertig wird davon keine. Neue Busspuren stehen ebenso in dem Vertrag wie auch die Einhaltung von Bundesgesetzen in Bezug auf die Barrierefreiheit der S-und U-Bahnhöfe.

  16. 23.

    Das kurze (!) Tunnelstück über der Bahnsteighalle der U 9 an der Turmstraße wird seit vielen Jahren zum großen Teil für einen Ausgang genutzt.

    Die ungenutzten Bahnsteigkanten in der Station Jungfernheide könnte man problemlos auch für einen Abzweig von der U 7 nutzen - die Nachfrage westlich von Jungfernheide ist ohnehin so gering, dass die BVG zahlreiche Züge schon auf der folgenden Station Jakob-Kaiser-Platz enden lässt. Die grundsätzlich geplante Strecke Richtung Flughafen Tegel zu bauen, wurde aber nie ernsthaft in Angriff genommen (weshalb am neuen Terminal auch kein U-Bahnhof im Rohbau entstand), und ist auch jetzt nur eine rein theoretische Möglichkeit.

  17. 22.

    Nur zu Ihrer Orientierung: Wir schreiben 2021, nicht 1961.

    Und noch eine Nachricht, die Sie schockieren wird: Mit dem Bau des in den Fünfzigern beschlossenen Stadtautobahnnetzes (Stadtring, vier Tangenten, dazu einige Ergänzungsstrecken) ist nicht mehr zu rechnen.

  18. 21.

    "Perspektivisch könnte die Tram von der Jungfernheide auch weiter zum Flughafenareal Tegel führen, wo ein neues Quartier mit Wohnungen, Forschung und Gewerbe entstehen soll."

    Bei dem Tempo, in dem in Berlin neue Straßenbahnstrecken gebaut werden, dürfte das Tegeler Flughafenareal zirka 2040 erreicht werden. Natürlich nur, wenn man bei Senatens nicht abgelenkt wird durch die Planung weiterer Straßenbahnstrecken oder wenig sinnvoller U-Bahn-Tunnel (bevorzugt am Stadtrand), damit die U-Bahn-(Bau-)Lobby zufrieden ist.

  19. 20.

    Die Busse sind vor Corona immer brechend voll gewesen. Das Mitfahren in einer Straba ist da wesentlich angenehmer. Und die Straßenbahn ist umweltfreundlicher als Dieselbusse.

  20. 19.

    … doch: in der Schönhauser Allee und Berliner Straße in Pankow gibt es seit Jahrzehnten Parallelverkehr. Und beides wird gebraucht und wird genutzt :-)

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