Etwa 10 km/h zu schnell -
Nach dem Unfalltod eines zwölf Jahre alten Jungen hat das Berliner Amtsgericht den angeklagten Motorradfahrer zu einer Geldstrafe von 4.200 Euro verurteilt. Aus Fahrlässigkeit habe der 31-Jährige den Jungen, der bei roter Fußgängerampel auf die Straße gelaufen war, erfasst, begründete das Gericht am Dienstag seine Entscheidung.
Demnach war der Mann mit seinem Motorrad im Stadtteil Lichtenberg etwa 10 Kilometer pro Stunde zu schnell unterwegs, dadurch sei er 0,3 Sekunden eher am Kollisionsort gewesen. "Es war ein ganz kurzer Moment", sagte der Richter. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Junge ein Jahr nach dem Unfall gestorben
Der Zwölfjährige wollte am Nachmittag des 30. Juni 2018 mit einem Freund die Landsberger Allee überqueren, als er angefahren und meterweit durch die Luft geschleudert wurde. Der Motorradfahrer erklärte im Prozess, er könne sich an den genauen Ablauf nicht erinnern. "Was passierte, tut mir wahnsinnig leid", so der 31-Jährige. Jeden Tag müsse er an den Vorfall denken und sei bis heute psychisch schwer belastet.
Der Junge war lebensbedrohlich verletzt worden. Er sei in ein Wachkoma gefallen und schließlich im August 2019 an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben, hieß es in der Anklage.
Sendung: rbb UM6, 12.01.2021, 18 Uhr