Erster Flug für Mittwoch geplant - Kleinflugzeug erfasst per Laser die Oberfläche von Berlin

Mi 24.02.21 | 10:06 Uhr
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Luftbilder von Berlin (Quelle: rbb/Tino Schöning)
Audio: rbb | 24.02.2021 | Peter Klinke | Bild: rbb/Tino Schöning

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen schickt ein Kleinflugzeug in den Himmel über Berlin. Es soll voraussichtlich am Mittwoch zum ersten Mal im Einsatz sein und die Landesfläche streifenweise von West nach Ost beziehungsweise Ost nach West überfliegen. Das Ziel ist, durch sogenanntes Laserscanning ein aktuelles hochauflösendes digitales Geländemodell von ganz Berlin zu erzeugen, wie die Senatsverwaltung mitteilte.

Senatsverwaltung bittet Bevölkerung um Verständnis

Insgesamt sind drei Flugmissionen für das "Airborne Laserscanning" (ALS) vorgesehen. Die beiden übrigen Termine stehen nach Auskunft einer Sprecherin der Senatsverwaltung noch nicht fest. Ob der für Mittwoch geplante Flug zur Aufnahme der Gelände- und Oberflächenstrukturen Berlins stattfindet, hängt vom Wetter und maßgeblich von der Wolkenhöhe ab. Sollte das Flugzeug abheben, bittet die Senatsverwaltung um Verständnis für die damit verbundenen Störungen.

Flächendeckendes Abbild der Erdoberfläche Berlins wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Abteilung Geoinformation erstellt (Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen)

Dreidimensionales Abbild der Erdoberfläche

Das digitale Geländemodell wird nach Angaben der Senatsverwaltung etwa für Stadtplanung, Klima-Modelle, Starkregenrisiko-Karten, Tunnel- und Verkehrsbau sowie Wasserbau genutzt. Es müsse erneuert werden, weil der bisher letzte Laserscan-Flug bereits rund zwölf Jahre her ist.

Bei der ALS-Technologie werden nicht sichtbare Laserstrahlen aus einem Kleinflugzeug ausgesendet. Sie tasten die Erdoberfläche und die Objekte darauf ab - darunter Häuser, Bäume, Stromleitungen und Masten. Auf diese Weise entsteht ein dreidimensionales Abbild der Erdoberfläche.

Sendung: Abendschau, 24.02.2021, 19:30 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    Kleiner Nachtrag von mir: Hab gestern mal die Senatsseite bemüht, die Flieger sind nachts unterwegs.
    Deswegen könnte man sich gestört fühlen.

  2. 17.

    Also laut Bericht geht es um eine 3-D Geländestrukturerfassung. Das hat ja mit hochauflösenden Bildern selbst keinen Zusammenhang. Laut Brericht geht es ja um aktualisierte Erfassungen für u.A. Klima-Modelle. Dann kann ich allerdings nicht verstehen, warum der Senat beispielsweise die weitere Versiegelung von Flächen auf dem ehemaligen TXL und THF anstrebt und toleriert, wo doch jeder normal gebildete Mensch es heute schon weiß, was Versiegelung, Abholzen von Bäumen, "Nachverdichtung" von Kiezen (aktuell Lichtenberg - Howoge von gestern), heute schon für das Klima bedeutet. Ginge es darum, dürfte der Senat keinerlei Bebauung mehr zulassen, ob TXL, THF oder im Innenstadtbereich. Die sogenannte Umweltzone hat immer weniger Grün, allein der Bereich rund um die Friedrichstr.: nur noch Betonburgen ohne Straßengrün, der Wind pfeift da durch, die Luft trocknet ab, erwärmt sich immer mehr, es findet kein Austausch statt, wenn es Windstill ist. Dafür muss man nichts studiert haben.

  3. 16.

    Und aus dem Weltall kostet es nix? Fliegen die Raketen für lau? Satelliten baut man sich im Baumarkt zusammen?
    Genauer würde ich auch bezweifeln.
    Geldverschwendung ist es grundsätzlich nicht, da man sehr genau ermitteln kann wo z.B. bei Starkregen das Wasser an der Oberfläche abfließt und wo man sinnvoll Rückhaltebecken bauen kann. Oder die optimale Planung von Straßen, Wegen mit möglichst wenig Erdbewegung.
    Klassische Vermessung vom Boden bräuchte Jahre für solch umfangreiche Daten.
    Aus dem Weltall ist ein kleines Gebiet wie Berlin auf Dritte angewiesen. Eigene Wünsche kosten dann deutlich mehr oder sind gar nicht möglich.

  4. 15.

    Ja und? Polen.... was wollen Sie damit sagen? Das ist europäischer Standart, solche Aufträge EU-weit zu vergeben - vielleicht hat dieses Unternehmen auch nur dieses LAsermessverfahren oder ist verfügbar? Im Übrigen sei zuerwähnen, dass es sich um eine zweimotorige Partenavia Victor B68 Observer handelt.

  5. 14.

    Gerne geschehen - ich muss allerdings etwas korrigieren: es handelt sich um den Temperaturgradienten um 0,65 Grad pro 100 Metern. Diese kleine Abweichung kann zu Differenzen führen. Die Adiabatik ist ein Vorgang, bei dem aufsteigenden Luft"pakete" eine bestimmte Menge Verdunstungsenergie abgeben, um abzukühlen und diese Energie in Form von Temperatur abgeben. Das bestimmt dann auch, ob Luft stabil oder labil geschichtet und damit auch wie ein Flug verläuft und die meteorologischen Bedingungen. Hr. Googele kann darüber nähere Auskünfte geben, ich hatte einen Link eingefügt, aber der wurde wohl nicht freigegeben. Am besten "Feuchtadiabatischer Temperaturgradient " eingeben.

  6. 13.

    Danke für diese Aufklärung. Stimmt Drohnen kriegen es ja auch hin, ihre Höhe extrem stabil zu halten.
    Dann dürfte das aber trotzdem noch nicht an die Auflösung rankommen, die ich letztens von Laserscans mit dem Auto bzw stationär gesehen habe. Da konnte man die Blätter an den Bäumen zählen. Kommen aber auch etliche TB für eine Straße raus.
    Für Hochwasser und Starkregen spielt schon jeder cm Höhenunterschied eine Rolle.
    Wenn Höhendaten per GPS dann mit differentiellem GPS also zwei Empfängern gleichzeitig zur Fehlerkorrektur. Dann kommt man in den cm Bereich. Den zweiten Empfänger holt man sich heutzutage aus dem Internet.
    Wäre schön wenn jemand was zur Auflösung der Daten wüsste. Die Bilder sehen ja noch nicht nach Fußnagel aus.

  7. 12.

    Zum Luftfahrtunternehmen kann ich folgendes sagen :Heute zufällig unter. flighradar dieses eigenartige Überfliegen westlich von Schönefeld gesehen. Also kein Stadtgebiet!!
    Und die Nationalität des Kleinflugzeuges:
    POLEN

  8. 11.

    Es wäre einmal sehr interessant zu erfahren, welches Unternehmen hier fliegt. Ich hoffe sehr, dass - insbesondere in der aktuellen Krise - ein Unternehmen aus der Region (oder doch zumindest ein deutsches Unternehmen) beauftragt wurde. Schön auch, dass der Senat stolz auf eine Befliegung nach mehr als 10 Jahren ist. Andere Städte in Deutschland und Europa halten ihre Datenbestände viel stärker auf aktuellem Stand.

  9. 9.

    Die Daten stehen für jeden einsehbar zu Verfügung. Einfach mal FIS-Broker googeln und dann auf der Seite der Senatsverwaltung nach „DGM“ suchen.

  10. 7.

    @ JGiz Seit heute Vormittag kreist ein Kleinflugzeug ab und zu vorbei, ich nehme an, es macht die Aufnahmen, es ist eine kurze Geräuschbelästigung, die man wahrscheinlich in der Innenstadt garnicht mitbekommt. Die gelben Hubschrauber sind deutlich lauter.
    @rbb Werden die Bilder irgendwann veröffentlicht? Google Maps ist ja mittlerweile veraltet.

  11. 6.

    Der Höhenmesser wird, so ein Interface vorhanden wäre, wenn es ein neuartiger ist, mit GPS gekoppelt und darüber kalibriert. Die GPS-gestützte Höhenmessung reicht allerdings normalerweise aus - und bei einem Temperaturkoeffizienten von 0,69Grad pro 100 Metern bei normaler Adiabatik ist ein Flug in konstanter Höhe mit minimalen und naturbedingten Abweichungen möglich, wenn der Autopilot genutzt wird und das Flugzeug entsprechend ausgerüstet ist. Oder wenn die Luft stabil geschichtet ist und der Höhenwind laminar ist. Das ist ab ca. 1500 Metern meist der Fall.

  12. 5.

    Kann man Hochauflösend auch mit SI-Einheiten beschreiben?
    Wie werden die Höhendaten kalibriert? Das Flugzeug fliegt ja wohl kaum in hochauflösend konstanter Höhe.

  13. 4.

    Ich frage mich was dieses Geld verschwenden soll solche Aufnahmen können auch dem Weltall gemacht werden und vielleicht auch genauer.

  14. 3.

    Herrje, Ihnen ist aber bewusst, dass man Ihren Fußnagel per Satellit seit Jahren aus dem Weltall aufnehmen kann, wenn man denn nur möchte? Und dann unterstellen Sie einer Landesregierung, die sich für den Datenschutz der Bürger:innen einsetzt, dass man sie mit einem Kleinflugzeug (ganze drei Mal!) von oben beobachtet?
    Aber Hauptsache, Sie haben was zu meckern.

  15. 2.

    Was sind denn "die damit verbundenen Störungen"?

  16. 1.

    Big Brother is watching you, sag ick da mal. Nirgends is man mehr sicher. Holzauge sei wachsam!

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