Geflüchtetengruppe aus Moria - In Berlin vermisster 13-Jähriger in Belgien aufgetaucht

Mi 05.10.22 | 14:14 Uhr
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Archivbild: Das Gelände der neuen Berliner Erstaufnahmeeinrichtung des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) in der Bundesallee in Berlin-Wilmersdorf, aufgenommen am 18.10.2015 (Bild: dpa/Roland Popp)
Bild: dpa/Roland Popp

Ein 13-Jähriger aus einer Jugendhilfeunterkunft in Berlin-Spandau, der seit dem 23. Januar vermisst wurde, ist wieder aufgetaucht. Nach Polizeiangaben befindet er sich seit dem 25. Januar in Belgien und ist dort nun in der Obhut einer Pflegefamilie untergekommen.

Die Polizei hatte Ende Januar anhand eines Fotos Berlinerinnen und Berliner um Mithilfe bei der Suche nach dem Jugendlichen gebeten. Er hatte aus bisher unbekannten Gründen seine Unterkunft im Evangelischen Johannesstift verlassen.

Zusammenhang zu zwei weiteren Fällen

Der Junge war im Frühjahr gemeinsam mit sieben weiteren Minderjährigen über ein Sonderaufnahmeprogramm der Bundesregierung aus dem zerstörten griechischen Flüchtlingscamp Moria nach Berlin gekommen war. Das bestätigte die Polizei auf Anfrage von rbb|24.

Er war bereits das dritte Kind aus dieser Gruppe, das vorübergehend als vermisst galt. Ein Achtjähriger war ebenfalls in Belgien wieder aufgetaucht und lebt nun dort in einer Pflegefamilie. Ein weiterer 13-Jähriger, der ebenfalls verschollen aber nicht bei der Polizei als vermisst gemeldet worden war, tauchte ebenso in Belgien wieder auf, wie ein Polizeisprecher sagte.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Jungen aus Afghanistan möglicherweise zu Verwandten nach Belgien gereist sind. Einen genauen Grund für die Reise konnte die Polizei auf rbb|24-Nachfrage aber nicht nennen.

8 Kommentare

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  1. 8.

    Nur zur Information, es sind dreizehnjährige Kinder!!!! Sollen die ihren Aufenthaltsort wirklich alleine bestimmen???

  2. 7.

    In den allermeisten Fällen dürften diese unbegleiteten Flüchtlingskinder schlicht und einfach auf dem Weg zu Verwandten in Europa gewesen sein, wenn sie in Griechenland stranden. Natürlich wird das keines der Kinder oder der Jugendlichen den Behörden auf die Nase binden, aus Angst, dann nicht aus dem Lager geholt zu werden. Also verschwinden sie bei nächster Gelegenheit aus der Einrichtung. Sorgen muss man sich wohl in den seltensten Fällen wirklich machen. Das Problem ist halt nur, dass man nicht weiß, welches Kind gewollt verschwunden ist und welches vielleicht nicht.

  3. 6.

    Es ist eben ein Unterschied. Gesetze und Rechte sind bei Kindern anders als bei Jugendlichen.

  4. 5.

    Was ist denn das für ein Blödsinn? Menschen können selber bestimmen, wo sie sich aufhalten. Ja, das ist natürlich ein Skandal.

  5. 4.

    Es ist schön das die Kinder wieder aufgetaucht sind. Trotzdem stelle ich mir Fragen. Angeblich hatten die Kinder kein Handy, dabei. Unbegleitete Flüchtlinge aus einem Lager sprechen mit Sicherheit kaum unsere Sprache und zu Fuß waren sie ganz sicher auch nicht unterwegs. Sie müssen Hilfe gehabt haben!! Ebenso kurios finde ich das die Flüchtlinge ihren Aufenthaltsort bestimmen. So macht halt jeder was er will.

  6. 3.

    Ganz wichtiger Kommentar, Jörg

  7. 2.

    Also wenn nun 3 Kinder/Jugendliche ,die unbegleitet als Flüchtlinge nach Berlin kamen, verschwunden und plötzlich in Belgien auftauchen,muss doch recherchiert werden. Wie und weshalb sind sie in Belgien gelandet und gibt es dort tatsächlich Familie ,was hat das mit den Pflegefamilien auf sich. Man kann ja fast davon ausgehen,dass das keine Einzelfälle sind/ bleiben und künftige Fälle werden mit entsprechenden Infos vllt schneller geklärt. Verhindern kann man das wohl kaum,es wird ja keiner weggeschlossen ,sie sollen sich hier an einen möglichst normalen Alltag gewöhnen.

  8. 1.

    Jugendliche sind Minderjährige ab 14 Jahren, darunter sind es Kinder!

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