Ranking der Vornamen - Das sind die beliebtesten Babynamen in Berlin seit 2012

Mo 22.03.21 | 07:55 Uhr | Von Götz Gringmuth-Dallmer und Manuel Reich
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Symbolbild: Neugeborenes liegt auf einem Arm (Bild: IMAGO / Westend61)
Video: rbb|24 | 22.03.2021 | Bild: IMAGO / Westend61

Welche Namen waren in den vergangenen Jahren am beliebtesten - und ist Helmut der neue Trend? rbb|24 hat die in Berlin seit 2012 vergebenen Vornamen ausgewertet: Es zeigt sich eine eindeutige Siegerin - und welche Namen gerade in Mode kommen. Von Götz Gringmuth-Dallmer und Manuel Reich

Welche Namen werden in Berlin besonders oft an Neugeborene vergeben? Welche kommen derzeit in Mode - und welche rutschen gerade wieder aus der Mode raus? rbbI24 hat alle Namen, die seit 2012 an Neugeborene vergeben wurden, ausgewertet.

Nummer eins im Ranking seit 2012 ist Marie. Zwischen 2012 und 2020 wurden jedes Jahr zwischen 502 und 775 Mädchen so genannt, insgesamt 6.177. Auf Platz zwei seit 2012 folgt Sophie / Sofie (5.570 / 393). Mit großem Abstand auf Platz drei folgt Charlotte mit 4.031 Mädchen.

Wie beliebt ist Ihr Name?

In der nachfolgenden Grafik können Sie herausfinden, ob ein bestimmter Name seit 2012 in Berlin an Neugeborene vergeben wurde und wenn ja, wie oft. Die Grafik zeigt zum Beispiel, dass Eltern 2020 im Gegensatz zu den Jahren davor nur noch selten auf die Idee gekommen sind, ihre Tochter Greta zu nennen. Und wie sieht es mit Ihrem Namen oder mit dem Ihres Kindes aus?

Manche Namen gibt es für Jungs und Mädchen. Wählen Sie das Geschlecht über die jeweilige Farbe (Grün=Jungs, Rot=Mädchen). Das Geschlecht "divers" gibt es nicht im Datensatz.

Alex* und Max*

Auf Platz vier im Gesamtranking und Platz eins bei den Jungennamen steht Alexander (3.882 Mal). Selbst wenn man Namensvariationen wie Alex (214) oder Alexis (99) dazurechnet, würde der Name sein Ranking nicht verbessern. Anders sieht es bei Maximilian (3.274), Max (1.457), Maxim (811) und weiteren Variationen aus, die zusammengerechnet auf 5.670 Jungen kommen und damit in der Gesamtrechnung auf Platz drei landen würden.

Platz sechs für Mohammed

Der laut Süddeutscher Zeitung mit 150 Millionen Menschen häufigste Vorname der Welt ist auch in Berlin sehr beliebt. Alle bekannten und gefundenen Schreibweisen zusammengefasst, wurde Mohammed seit 2012 etwa 2.600 mal vergeben und reiht sich damit bei den Jungen auf Platz sechs zwischen Emil und Noah ein. In den Daten finden sich auch 72 Mädchen, die so heißen.

Wenn Eltern ihren Kindern einen Namen aus ihrem Herkunftsland geben, stehen sie damit oft vor einem Zielkonflikt, so der Soziologe Jürgen Gerhards im Interview mit rbbI24. "Mit einem solchen Namen können sie die Verbindung zum Land, zu ihrer Familie und der kulturellen Herkunftsidentität signalisieren" so Gerhards. "Gleichzeitig wissen sie aber, dass gerade diese Namen häufig in Deutschland stigmatisiert sind und einen diskriminierenden Effekt haben können."

Warum Eltern sich für bestimmte Vornamen entscheiden und welche Kriterien dabei heute eine Rolle spielen, lesen Sie im ausführlichen Interview mit dem Soziologen.

Helmut im Club der 100er

Extra für diese Auswertung geschaffen, haben wir den Club der 500er. Das sind die Namen, die seit 2012 mehr als 500 Mal vergeben wurden. Konkret sind das 117 Jungs- und 92 Mädchennamen. 924 Namen haben es wiederum in den Club der 100er geschafft, gerade so dabei sind Melinda, Ina und Helmut.

Das sind die aktuellen Trends

Im folgenden Diagramm zeigen wir den Trend für die Top 100 der in Berlin vergebenen Vornamen: Welche sind auf dem aufsteigenden und welche auf dem absteigenden Ast? Dafür wurde die Anzahl der vergebenen Namen im Jahr 2020 vom Mittelwert der Jahre 2012 bis 2020 abgezogen.

Ein positiver Wert bedeutet einen Trend nach oben, ein negativer Wert bedeutet einen Trend nach unten. Demnach verlieren die Top-Namen der vergangenen Jahre wie Marie, Sophie, Max und Alexander langsam an Popularität. Etwas beliebter werden dafür zum Beispiel Liam, Henry, Mia und Maya.

 

Insgesamt stehen 54.987 verschiedene Namen und Schreibweisen in den Daten. 27.818 für Mädchen und 27.169 für Jungen.

Im zweiten Teil der Datenauswertung, die wir am Samstag (27.03.) veröffentlichen, geht es um Doppelnamen, Namen für Mädchen und Jungen und wir schauen, welche Namen in welchen Bezirken wie beliebt sind.

Beitrag von Götz Gringmuth-Dallmer und Manuel Reich

13 Kommentare

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  1. 12.

    Was ist eine rot/schwarz-Schwäche und welche Gefahr besteht damit?

  2. 11.

    Artur, Magnus, Richard und Theresa, Sidonie und Nike fand ich immer schön.

    Aber die heißen ja heutzutage: Lousiana, Catelin, Tyron oder Jason. Kotz!

    Oder zum 500 000 mal Fynn, Luca, Leon, Sarah, Lara oder Lena - genauso langweilig.

  3. 10.

    Och, der Name Alice steht bei mir garade hoch im Kurs, da es mir die 'Alice Avril' aus der humorvollen französichen Krimiserie "Agatha Christie - Mörderische Spiele" ein wenig angetan hat. ;-)

    https://www.ardmediathek.de/one/sendung/agatha-christie-moerderische-spiele/staffel-2/Y3JpZDovL3dkci5kZS9vbmUvYWdhdGhhY2hyaXN0aWUtbW9lcmRlcmlzY2hlc3BpZWxl/2/

  4. 9.

    Ist das nicht orange?

  5. 8.

    "Wie beliebt ist Ihr Name?"
    Keine Ahnung, interessiert mich auch nicht wirklich. Ich bin froh keinen Trendnamen zu haben. Als Junge könnte ich mir sogar "Riddick" vorstellen ;-).

    Die hier aufgeworfene "Farbproblematik" belustigt mich doch etwas. Was ist an rosa/grün auszusetzen? Kommt immer drauf an, was drin steckt.
    ... und Xavier - die gefährlichsten Mädchen haben 'ne rot/schwarz-Schwäche - echt jetzt.

  6. 7.

    So ist es. Allerdings hätten Sie Ihre Antwort vielleicht besser an den User "Xavier" richten sollen...

  7. 6.

    Verstehe nicht wo das Problem bei einer Farbmarkierung ist. Es ist naemlich genau das - nur eine Farbe.
    Man kann auch Probleme aus nichts machen.

  8. 5.

    Vielleicht sollten sie nicht so eine Farbfixierung aufbauen.

    Ursprünglich war rosa eher für Männer und blau für Frauen.Es sind sehr viele Einflüsse, die da vor weniger als 100 Jahren eine Änderung herbeiführten. Genau kann es keiner benennen.Es wurde dann dadurch "Standard", weil sich die Industrie festgelegt hatte und dann grundsätzlich rosa für Frauen und blau für Männer verkaufte und flächig bewarb.

    Ich bin noch in einer Zeit aufgewachsen in der es Standard war Männern ihre Männlichkeit abzusprechen wenn sie das falsche Auto fahren oder Rosa tragen.Es ist somit eine Glanzleistung der Werbung es so durchzuführen, dass es von den meisten gar nicht hinterfragt wird, sondern fast schon aggressiv verteidigt wird als "Tradition".

    Deswegen doppelte Gratulation: Sie haben das Genderthema hier ohne nachvollziehbaren Grund eröffnet (falls sie sich öfters beschweren, dass man nie davor bewahrt wird) und halten diese Definition aus der Verkaufswerbung als unbewusster Werber am Leben.

  9. 4.

    War nicht immer, und das schon seit Generationen, die Farbe 'Blau', die Farbe für Jungs?
    Jetzt grün?
    Ist das in Zeiten des Gender*:_/ nicht mehr on vogue?
    Und "Rot" für die Mädchen? Birgt die Farbe Rot nicht Gefahr und darum wurde "Rosa" für Mädchen verwendet?
    Ober war der Farbwechel nötig, weil sich Bevölkerungsgruppen beleidigt, bzw. nicht richtig vertreten fühlt.
    Ich weiß, daß sind Fragen, die vielleicht auf Unverständnis stoßen, aber, vielleicht antworten andere Forenschreiber etwas dazu, wenn die Fragen veröffentlicht wird.

  10. 3.

    Marie heben wir bereits vo5 60 Jahren zu meiner Schwester Maria gesagt, wenn sie etwas angestellt haben. Immerhin erleben Max und Moitz eine Rennaissance ebenso wie die gute alte Tante Emma

  11. 2.

    Der *Stern steht für die Varianten des Namens, die hier zusammengerechnet wurden - also Alex + Alexander = zusammen Alex*

  12. 1.

    Was bedeutet denn der Stern bei Alex* und Max*??

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