Biesenhorster Sand -
Berlin ist um ein Naturschutzschutzgebiet reicher. Der 108 Hektar große Biesenhorster Sand sei nun unter diesen Schutz gestellt, teilte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) am Donnerstag mit. Das Gelände befindet sich zwischen den Stadtteilen Karlshorst und Biesdorf, es verbindet wie ein Band die Bezirke Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf.
Umweltsenatorin Regine Günther (Grüne) hatte am 5. März eine entsprechende Verordnung unterschrieben. Ihr Haus teilte auf Anfrage von rbb|24 mit, dass das Gebiet wegen seiner "ökologisch wertvollen Trockenrasen" besonderen Schutz verdiene.
Hunderte Tierarten tummeln sich in Sand und Büschen
Bis 1994 befanden sich auf dem Biesenhorster Sand eine Kaserne der Sowjetarmee und der Rangierbahnhof Wuhlheide.
Seit der Stilllegung des Rangierbahnhofs und dem Abzug der Truppe ist der Biesenhorster Sand verwaist. Eine natürliche Flora und Fauna konnte sich entwickeln. Einige Überbleibsel, etwa modernde Bahnschwellen, sind teilweise noch sichtbar.
Der Nabu teilte über das neue Naturschutzgebiet mit: "Es beherbergt einige sehr seltene oder ausgestorben geglaubte auf nährstoffarme Gebiete spezialisierte Tierarten." Demnach nisten 33 Vogelarten im Biesenhorster Sand, ein Viertel der in Berlin heimischen Arten. Zudem fänden sich dort 778 verschiedene Käferarten und 388 verschiedene Großschmetterlinge, von denen zwölf Arten in Berlin als ausgestorben galten.
"Auch die streng geschützte Zauneidechse fühlt sich auf den Sandflächen und Trockenrasen wohl und ist mit einer sehr großen Population vertreten", so der Nabu. Bereits im Jahr 2000 wurden die Flächen als Landschaftsschutzgebiet empfohlen. Vier Jahre später begann der Nabu regelmäßige Arbeitseinsätze zu organisieren, um Müll zu entfernen oder um dafür zu sorgen, dass die Flächen nicht verbuschen. An einigen Stellen halten seit einigen Jahren Schafe und Ziegen das Gelände offen.