Berlin und Brandenburg unter Bundesdurchschnitt - Ein Viertel aller Geburten erfolgt per Kaiserschnitt

Mo 15.03.21 | 12:11 Uhr
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Mediziner einer Klinik transportieren ein Baby, das per Kaiserschnitt zur Welt kam. (Quelle: dpa/Anja Heid)
Bild: dpa/Anja Heid

Etwa ein Viertel aller Neugeborenen in Berlin und Brandenburg kommen per Kaiserschnitt auf die Welt. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, waren es 2019 in Berlin 24,7 Prozent aller Geburten und in Brandenburg 25,6 Prozent.

Damit liegen beide Länder deutlich unter dem Bundesschnitt von 29,6 Prozent, sie weisen gemeinsam mit Sachsen (24,5 Prozent) die niedrigste Kaiserschnittrate auf. Am höchsten war der Anteil demnach im Saarland mit mehr als einem Drittel (34,8 Prozent) Entbindungen per Kaiserschnitt und in Hamburg mit 31,5 Prozent.

Zahl der Hebammen in Krankenhäusern gestiegen

Gegenüber dem Vorjahr nahm der Anteil der Krankenhausentbindungen per Kaiserschnitt in den meisten Bundesländern zu - mit Ausnahme von Berlin, Baden-Württemberg und Bremen. Auch über einen längeren Zeitraum betrachtet hat die Kaiserschnittrate bundesweit zugenommen. Vor 30 Jahren lag sie bundesweit noch bei 15,3 Prozent.

Bundesweit 70 Prozent natürliche Geburten

Deutschlandweit entbinden 70 Prozent aller Frauen im Krankenhaus auf natürlichem Weg. Selten angewandte Methoden sind die Saugglocke mit 5,9 Prozent Anteil bundesweit und die Geburtszange mit 0,3 Prozent. Rund 763 000 Kinder, einschließlich Zwillings- und Mehrlingsgeburten, wurden im Jahr 2019 im Krankenhaus geboren, 10 119 weniger als im Jahr 2018. Der Anteil der lebend geborenen Kinder betrug in beiden Jahren 99,7 Prozent.

Unabhängig davon, auf welche Weise ein Kind zur Welt komme, spielten Hebammen und Entbindungspfleger bei der Begleitung von Frauen während und nach der Schwangerschaft eine wichtige Rolle, so das Statistische Bundesamt. 2019 leisteten demnach 11.433 Hebammen und Entbindungspfleger Geburtshilfe in den Krankenhäusern, das waren 622 mehr als 2018. Davon waren 88 Prozent fest angestellt und zwölf Prozent sogenannte Belegkräfte.

Sendung: Fritz, 15.03.2021, 11:30 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Ich hoffe sehr, dass die Politik für bessere Arbeitsbedingungen für Hebammen sorgt. Wenn noch mehr Hebammen aufhören, werden immer weniger Kinder und Eltern das Glück einer guten Geburt erleben.
    Es ist der Beginn des Lebens und sollte natürlich und ohne Traumata erlebt werden können.

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