Bild-Zeitung: Internet-Konzern hat Daten geschickt -
Die Ermittler im Fall der 2019 verschwundenen Schülerin Rebecca haben Hoffnung auf neue Erkenntnisse: Der Internetkonzern Google hat die Handynutzungsdaten des Mädchens an die Polizei übermittelt. Bislang gibt es kaum Erkenntnisse zum Verbleib von Rebecca.
Von den nach Deutschland übersandten Google-Daten des Handys der verschwundenen Schülerin Rebecca R. aus Berlin erhoffen sich die Ermittler neue Erkenntnisse über den Verbleib des Mädchens. Das berichtet die Bild-Zeitung.
Rebecca R. wird seit Mitte Februar 2019 vermisst. Die damals 15-Jährige verschwand nach Erkenntnissen der Ermittler aus dem Haus ihrer Schwester in Berlin-Britz. Die Polizei konnte später feststellen, dass sich das Handy des Mädchens zwischen sechs und acht Uhr morgens am Tag ihres Verschwindens ein letztes Mal in das Wlan des Hauses eingeloggt hatte.
Datenträger wurde per Päckchen verschickt
Die nun eingetroffenen Daten befinden sich laut Bild-Zeitung auf einem Datenträger, den der Internetkonzern Google auf Antrag der Ermittler nach Berlin übersandt hat. Die Überstellung der Daten brauchte demnach sechs Monate. Das Päckchen mit den Daten sei nun von Irlands Hauptstadt Dublin, dem Europa-Sitz des Konzerns, geschickt worden.
Hintergrund dieser neuen Hoffnung auf Erkenntnisse ist die Datennutzung des Mädchens. Sie habe neben einem Nutzer-Konto bei Snapchat auch ein Google-Konto gehabt. Die dort erfassten Daten geben Aufschluss, wann, welche Seiten der Suchmaschine vom Konto des Mädchens aufgerufen wurden, oder welche Seite sie mit Freunden geteilt hat.
Log-in-Daten könnten weiteren Aufschluss geben
Die Ermittler hoffen demnach auch auf andere Daten wie Kalendereinträge, Telefonnummern ihrer Kontakte oder Notizen und Sprachbefehle. Google erfasst demnach auch auch die verwendeten Geräte, auf denen sich Personen mit dem Account von Rebecca eingeloggt haben könnten.
Der Konzern verfügt über die Ip-Adresse, Telefonnummer der Sim-Karte, über die die Ermittler Rückschlüsse auf den Aufenthaltsort bekommen können. Die Ermittler sagten der Bild-Zeitung, dass für sie von besonderem Interesse sei, ob das Konto nach Rebeccas Verschwinden noch aktiv in Nutzung war und wo es eingeloggt war.
Die Auswertung der Daten läuft demnach derzeit in der Fachabteilung des Berliner Lka, Abteilung Kriminaltechnik.
Sendung: Inforadio, 5. 3. 2021, 15.20 Uhr