Berliner Schulen - Teilnehmerzahlen beim Schulfach Religion sinken

Sa 10.04.21 | 12:43 Uhr
  11
Schüler der 13. Jahrgangsstufe sitzen in einem Klassenzimmer. Quelle: dpa
Bild: dpa

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler im konfessionellen Unterricht ist im vergangenen Schuljahr in Berlin um rund 1.000 zurückgegangen. Im Schuljahr 2019/2020 nahmen noch 100.168 Mädchen und Jungen an evangelischem oder katholischem Religionsunterricht teil, wie die Senatsbildungsverwaltung auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mitteilte. Im vorhergehenden Schuljahr 2018/2019 waren es demnach noch 101.166 Schülerinnen und Schüler.

Größere Rückgänge beim katholischen Religionsunterricht

Etwa drei Viertel von ihnen besuchen dabei den evangelischen Unterricht, nämlich 76.978 Mädchen und Jungen. Ihre Zahl sank gegenüber dem vorhergehenden Schuljahr 2018/2019 nur geringfügig um knapp 300. Ein Jahr zuvor lag die Teilnehmerzahl noch bei 77.272.

Größere Rückgänge verzeichnete der katholische Religionsunterricht. Die Gesamtzahl sank von 23.894 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2018/19 auf noch 23.190 im Schuljahr 2019/20. Das waren mehr als 700 Mädchen und Jungen weniger.

Ob aktuell ein Rückgang der Schülerzahlen im konfessionellen Unterricht in Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie zu erkennen ist, konnte die Senatsbildungsverwaltung nicht sagen.

11 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 11.

    Religion, Kreuze oder "Trachten" haben bei einer mit Schulpflicht belegten Veranstaltung nichts zu suchen.

  2. 10.

    Eigentlich sollte es in Deutschland eine Trennung zwischen Staat und Kirche geben.
    Tatsache ist aber, dass der Staat für die Kirchen die Kirchensteuer eintreibt und in den staatlichen Schulen Religionsuntericht erteilen lässt. In den Zeugnis des Kindes ist dann die Religion als ersters Schulfach aufgeführt.
    Als wir von Hessen nach Bayern in die Oberpfalz zogen, und im Zeugnis unseres Sohnes bei Religion keine Note stand, bekam er dieses vermeintliches Manko jahrelang zu spüren, und wir als gottlose Eltern ebenso.
    Fazit, als eigenständiges Fach gehört die Religion nicht in die Schule.
    Man kann sein Kind nicht einfach am Religionsuntericht teilnehmen lassen ohne in die Kirche eingetreten zu sein.

  3. 9.

    Dem schließe ich mich an.
    Unterricht in der Zugehörigkeit zu einer Religion sollte privat sein. Das Wissen über Religion kann vom Sachunterricht über Geschichte, Ethik bis zu Philosophie vermittelt werden, ebenso anteilig im Deutschunterricht(Literatur).
    Die Ursachen von Gewalt, Unterdrückung, Krieg, Ausbeutung und Bereicherung sind immer ökonomische Machtinteressen, die Ideologien bilden oder benutzen.
    Der Ansatz Re.unterricht in den Schulen unter staatlicher Aufsicht zu erteilen um Kontrolle darüber zu haben(z.B.Islamunterricht) halte ich für falsch, denn wie wir gerade momentan sehen, ist Glauben oft leider stärker als Wissen- bei Verschwörungsideologen und auch bei Religiösen (in Polen, bei radikalen Islamisten und nun wieder Nord-Irland.

  4. 8.

    Inhaltlich wäre es sinnvoll, zu betrachten, wie viele Schüler*innen es insgesamt gibt, wie deren Anzahl in Berlin womöglich zurückging und dann erst die Zahlen der Religionsunterrichtteilnehmenden ins Verhältnis zu setzen. So bleibt bloß der Eindruck einer Stagnation, von Rückgang kann mangelns Signifikanz keine Rede sein.

    Was es bildungspolitisch durchaus braucht, ist jedoch die Reformierung des Religionsunterrichts hin zu einem Religionswissenschaftsunterricht. Das wird in Teilen versucht, aber ist dennoch ungenügend umgesetzt. Gerade dass es bekennender Unterricht ist, ist pädagogisch wie didaktisch problematisch.

    Was Konflikte etc. im Zshg. mit Religionen angeht, lässt sich für die gesamte Menschheitsgeschichte sagen, dass sie nie kausal, nie Grund, sondern immer nur Anlass und Mittel zum Zweck waren, instrumentalisiert wurden, um letztlich macht- und geopolitische Interessen sowie Ungleichwertigkeitsideologien im Sinne von jeweils autoritären Akteur*innen durchzusetzen.

  5. 7.

    Haben Sie die Kreuzzüge zur Christianisierung vergessen. Die Inquisition zur qualvollen Vernichtung von Leben, Die kolonialen Aggressionen im Namen des deutschen Kaisers in Afrika. Die Auseinandersetzungen in Nordirland, wo Protestanten gegen Katholiken Krieg führen?
    Der Kindesmissbrauch in der Katholischen Kirche ist auch eine Art Aggression. Leider ist die Kirche mit sich selbst nicht im Reinen.
    Die Geschichte ist Zeugnis für ihren aggresdiven Charakter, schauen Sie nach Polen.

  6. 6.

    Kamen von christlichen Eiferern, die nicht zulassen konnten, dass andere an etwas Anderem glaubten. Im Namen der Religion. Wehe wenn man nicht konvertierte. So konnten sie genug aus den Menschen herauspressen. Wasser predigen und Wein saufen.

  7. 5.

    Kriege entstehen nicht aus der Religion heraus, sondern der Mensch selber ist Schuld daran, was er aus allem macht.

  8. 4.

    Ich finde das gut. Ich würde mein Kind nicht in den Religionsunterricht stecken. Meine Tochter wird aufgezogen, jeden Anderen zu respektieren, damit sollte sie auch mit jeder religiösen Personen zurecht kommen.

    Für mich ist Religionen der Ursprung vieler Kriege und Konflikte.Dem Glauben an das Richtige, folgt Unterjochung, getragen von Intoleranz und Angst. Für mich nichts, mit dem man seine Zeit vergeuden sollte.

    Schauen wir nach Polen! Die größten Konflikte im Land, sind von religiösen Einstellungen getragen (Abtreibung und Homophobie)

    Oder die irren Christen in den USA. Dort kann man ja schon von sektenähnlichen Strukturen reden. Ich bin froh, dass Kirche in Deutschland, in vermutlich 50 Jahren, ausgestorben ist. Weniger Plattformen für Pädophilie und Intoleranz.

  9. 3.

    Ich kann über den in unserer Schule angebotenen Reli-Unterricht nur lachen... Wir sind keine Gläubigen, meine Große wollte halt einfach gerne Reli machen, aber statt das in irgendeiner Form Religion (und alles was noch zu dem Fach gehört) gelehrt wird, schauen die Kinder Shaun das Schaf, machen was mit Indianern oder malen Mandalas.

    Sowohl meine Tochter als auch wir hatten uns da schon ein ganzes Stück mehr vorgestellt. Es ist schon krass das nach 3 Jahren immer noch nicht erklärt wurde weshalb es Ostern, Weihnachten etc gibt, also wenigstens ein paar Basics.

    Mit dem nächsten Schuljahr will sich meine Tochter abmelden....

  10. 2.

    Religionsunterricht kann packend und spannend sein noch spannender als Geschichte ( gibt's so nicht mehr) und Kunst-geschichte. Gab's nie richtig. Aber was haben seichte Kirchenleute daraus gemacht? Nun offensichtlich etwas, wo Heranwachsende nicht mehr hingehen. Gratuliere . Es liegt nicht an den Kindern. So viel ist klar.

  11. 1.

    Der letzte Satz des Artikels ist ja wieder Spitze! Na klar gibt es einen Rückgang in den Pandemiezeiten. Es gibt schließlich seit mehr als einem Jahr keinen offiziellen Reli Unterricht an den Schulen mehr.

Nächster Artikel