Missbrauchskomplex Münster -
Ein Mann aus Berlin ist in einem Prozess um den Missbrauchskomplex Münster zu einer Haftstrafe verurteilt worden.
Das Landgericht Münster verhängte gegen den 45-Jährigen ein Strafmaß von fünf Jahren und drei Monaten. Der Mann wurde wegen des dreifachen schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes und wegen des Besitzes von kinderpornografischen Schriften für schuldig befunden. Strafmildernd war den Angaben zufolge, dass der Verurteilte zuvor ein Geständnis abgelegt und somit dem Opfer eine Zeugenaussage erspart hatte.
Die Staatsanwaltschaft hatte sich für eine Haftstrafe von sechs Jahren und neun Monaten ausgesprochen, der Verteidiger für eine Strafe nicht über fünf Jahren. Der Prozess fand zum Schutz der Opfer weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Bei dem Opfer handelt es sich um einen heute elf Jahre alten Jungen aus Münster. Er war in dem Komplex wiederholt Opfer schweren sexuellen Missbrauchs geworden. In dem Komplex gibt es über 40 Tatverdächtige, von denen rund 30 in Untersuchungshaft sitzen. Etwa 30 Kinder sollen Opfer geworden sein.
Sendung: Abendschau, 09.04.2021, 19:30 Uhr