Missbrauchskomplex Münster - Berliner wegen schweren sexuellen Missbrauchs zu mehreren Jahren Haft verurteilt

Fr 09.04.21 | 16:40 Uhr
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Zu Prozessbeginn kommt der Angeklagte (l) in Begleitung von einem Justizbeamten in das Landgericht Münster. Die Ermittler werfen dem 45-Jährigen aus Berlin den schweren sexuellen Missbrauch eines Kindes in drei Fällen und das Besitzverschaffen von kinderpornografischem Material in fünf Fällen vor. (Quelle: dpa/G. Kirchner)
Bild: dpa/G. Kirchner

Ein Mann aus Berlin ist in einem Prozess um den Missbrauchskomplex Münster zu einer Haftstrafe verurteilt worden.

Das Landgericht Münster verhängte gegen den 45-Jährigen ein Strafmaß von fünf Jahren und drei Monaten. Der Mann wurde wegen des dreifachen schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes und wegen des Besitzes von kinderpornografischen Schriften für schuldig befunden. Strafmildernd war den Angaben zufolge, dass der Verurteilte zuvor ein Geständnis abgelegt und somit dem Opfer eine Zeugenaussage erspart hatte.

Die Staatsanwaltschaft hatte sich für eine Haftstrafe von sechs Jahren und neun Monaten ausgesprochen, der Verteidiger für eine Strafe nicht über fünf Jahren. Der Prozess fand zum Schutz der Opfer weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Bei dem Opfer handelt es sich um einen heute elf Jahre alten Jungen aus Münster. Er war in dem Komplex wiederholt Opfer schweren sexuellen Missbrauchs geworden. In dem Komplex gibt es über 40 Tatverdächtige, von denen rund 30 in Untersuchungshaft sitzen. Etwa 30 Kinder sollen Opfer geworden sein.

Seit November muss sich im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal Münster auch ein Mann aus Finowfurt (Barnim) vor Gericht verantworten.

Sendung: Abendschau, 09.04.2021, 19:30 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Traurig. So wenig haft, dabei wurde das Leben eines Kindes zerstört. Ich bin erschüttert.

  2. 4.

    Unvorstellbar....Sorry, aber keine Gnade

  3. 3.

    Solche Individuen dürften nie wieder die Sonne sehen. Das sind für mich keine Menschen. Wer die Schwächsten der Gesellschaft so brutal quält und für den Rest ihres Lebens zeichnet, hat in meinen Augen kein Recht mehr auf Freiheit.

  4. 2.

    Eigentlich unglaublich, welche Abgründe sich da auftun.

  5. 1.

    Viel zu niedrige Strafe. Die Opfer leiden ihr Leben lang. Die Täter kommen raus und machen dann weiter. Sie werden sich nie ändern.

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