Zahlen des Innenministeriums -

Hunde haben in Brandenburg im vergangenen Jahr öfter zugebissen. Wie das Innenministerium der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, nahm die Zahl aller Beißangriffe gegen Menschen und andere Hunde 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 19 auf 534 zu.
Dabei seien 272 Menschen durch Bisse verletzt worden, vier registrierte Fälle weniger als 2019. Tödliche Bissattacken gegen Menschen gab es 2020 wie im Jahr zuvor nicht.
Schäferhunde, Huskys und Golden Retriever beißen am häufigsten
Die mit 231 meisten Bisse gegen Menschen gingen 2020 auf das Konto von Hunden wie dem Deutschen Schäferhund, dem Golden Retriever oder dem Husky, die als nicht gefährlich gelten. In sechs Fällen wurden Menschen von Hunden verletzt, deren Haltung nicht anzeigepflichtig
ist. Dazu gehören kleine Rassen wie der Jack Russell Terrier.
Die Fälle, in denen ein Hund einen anderen Artgenossen verletzte, stiegen in dem Zeitraum um 24 auf 240. 22 Vierbeiner wurden im vergangenen Jahr durch andere Hunde tödlich verletzt, das war ein Tier weniger als im Jahr zuvor.
Zwei Menschen von "unwiderleglich gefährlichen" Rassen verletzt
Den Angaben des Ministeriums zufolge wurden im vergangenen Jahr zwei Menschen von Hunden verletzt, deren Rasse als "unwiderleglich gefährlich" eingestuft wird. Die Zucht dieser fünf Rassen sowie deren Kreuzungen untereinander und mit anderen Hunden ist in Brandenburg verboten: American Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Bullterrier, Staffordshire Terrier, und Tosa Inu. Die Haltung dieser Arten ist an verschiedene Auflagen gebunden. 2020 waren in Brandenburg nur 24 solcher Hunde registriert.
Zehn Menschen wurden von Hunden gebissen, die zu den 13 "widerleglich gefährlichen" Rassen gehören. Dazu zählen unter anderem Alano, Bullmastiff, Dobermann, Mastiff, Mastino Napoletano und Rottweiler. Die Haltung und die Zucht dieser Vierbeiner, von denen es im Vorjahr etwa 4.500 in Brandenburg gab, müssen genehmigt werden.
Über einen Test kann bei den Ordnungsbehörden nachgewiesen werden, dass der Hund keine gesteigerte Kampfbereitschaft, Angriffslust oder Schärfe aufweist. Grundsätzlich gilt: Bei jedem Hund kann im Einzelfall festgestellt werden, ob er gefährlich ist.
Sendung: Antenne Brandenburg, 04.04.2021, 10 Uhr