Landesamt für Umweltschutz - 581 Tierarten gelten in Brandenburg als vom Aussterben bedroht

Mo 31.05.21 | 09:59 Uhr
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Ein balzender Auerhahn, Archivbild (Quelle: Imagebroker/Horst Jegen)
Bild: Imagebroker/Horst Jegen

Mehr als ein Drittel der in Brandenburg heimischen Tierarten gelten als gefährdet, 581 sind sogar akut vom Aussterben bedroht. Zersiedelung, Flächenversiegelung und das sich verändernde Klima setzen den Tieren zu. Dennoch gibt es zarte Erfolge beim Artenschutz.

Von den rund 15.000 Tierarten in Brandenburg stuft das Landesamt für Umwelt (LfU) 6.000 Arten als gefährdet ein und führt sie auf Roten Listen. 581 Arten gelten demnach als akut gefährdet und drohen demnächst auszusterben. 389 Arten sind laut dem Landesamt bereits ausgestorben.

Dazu zählen nach Angaben von LfU-Sprecher Thomas Frey etwa das Birkhuhn, der Kampfläufer und die Moorente. "Auch vom Seggenrohrsänger gibt es in den letzten Jahren keine Nachweise mehr", sagte der Sprecher. Auerhuhn, Löffelente und Brachpieper seien in der Mark vom Aussterben bedroht.

"Wir haben schon lange darauf hingewiesen, dass es vor allem die Feldvögel sind, die starke Abwärtstendenzen aufweisen", sagte Heidrun Schöning vom Naturschutzbund. Dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) zufolge waren in Brandenburg zuletzt 26 Vogelarten vom Aussterben bedroht.

Zersiedlung, Versiegelung, Zerschneidung: Die malträtierte Landschaft

Die Gründe für die Entwicklung sind vielfältig. Hauptursachen sind laut dem LfU-Sprecher intensive landwirtschaftliche Nutzung, das Austrocknen von Gewässern und Mooren und besonders im urbanen Ballungsraum um Berlin auch die weitere Zersiedlung, Versiegelung und Zerschneidung der Landschaft. "Erschwert werden die Schutzbemühungen durch die klimatischen Veränderungen mit teilweise katastrophalen Auswirkungen der letzten aufeinanderfolgenden extremen Trockenjahre", erklärte Frey.

"Insgesamt ist nur durch gezielte Artenschutzprogramme der Trend des Artensterbens zu stoppen", sagte BUND-Naturschutzreferent Axel Heinzel-Berndt. Laut Frey konnte etwa über intensive Schutzmaßnahmen das Aussterben der Großtrappe in den vergangenen Jahren in Brandenburg verhindert und der Bestand auf mittlerweile wieder 400 Tiere erhöht werden. Auch das Auerhuhn und der Goldene Scheckenfalter hätten sich in den letzten zehn Jahren vermehrt.

Bildergalerie: 26 Vogelarten sind akut vom Aussterben bedroht

Sendung: Antenne Brandenburg, 30.05.2021, 10 Uhr

Die Kommentarfunktion wurde am 31.05.2021 um 12:06 Uhr geschlossen

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26 Kommentare

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  1. 25.

    Vergessen Sie bitte nicht, dass Deutschland kein ausgesprochenes Rohstoffland ist, für die so heilsbringenden Elektroautos ist. Aber was interessiert uns, was wie und wer dafür für unsere saubere Luft sein Land und sich selbst hergeben muss, um leben zu können. Wir lehnen uns selbstzufrieden zurück mit dem Gedanken, wir tun was für die Umwelt und die. Ein Hoch auf "Tesla" - und dass er noch mehr Millionen scheffeln kann, um den Sprung auf den nächsten Planeten zu schaffen.

  2. 24.

    Wenn es um das Aussterben von Tierarten geht, muß man sich eigentlich auch zwangsläufig über die Nachteile der Windräder beschäftigen. Die Vorteile kennen wir alle zur Genüge, aber das die Windräder jährlich hunderte Vögel schreddern (nur in Brandenburg) und hunderte Fledermäuse durch den Unterdruck in der windabgewandten Seite töten, wird nicht diskutiert. Ebenso müssen an den Windräderflügeln jährlich Tonnen von toten Insekten abgekratzt werden. In einer Demokratie muss es doch möglich sein, über Vor- und Nachteile einer Sache sachlich zu diskutieren. Aber gerade dies vermisse ich.

  3. 23.

    Vögel rangieren ganz weit unten unter 0,5,% sonstiges bei den Beutetieren der Wölfe. Zu ca. 95 % ernähren sich die in Rudeln jagenden Tiere von wild lebenden größeren Säugern wie Reh, Hirsch und Wildschwein - so zumindest die Untersuchung von Kotproben, über die der Nabu berichtet hatte.

  4. 22.

    Hä? Ist der Wolf fürs Insektensterben und Vogelsterben verantwortlich, Verena? Dann hat er eine Eigenschaft, die ich nicht kannte - er kann FLIEGEN, wow! Ich lernte ihn in zwischen Tremsdorf und Fresdorf kennen, ein "behänder" Hund, sehr scheu, und eines ist er bestimmt nicht - eine Katze! Die Kuschelschafe und Kuschelkühe müssen halt von Kuschelhunden, wie seit Jahrhunderten, geschützt werden.

  5. 21.

    Gerhard ist mir mit Kommentaren zu anderen Thema hier noch nicht aufgefallen. Als Berliner interessiere ich mich aber mehr nur für ein Thema. Stöbern Sie einfach mal in Artikel rund um den Ausbau des ÖPNV oder auch zur Wohnungspolitik, gerne auch lange vor dem Spätherbst 2019.

  6. 20.

    Gemessen an der Sinnhaftigkeit Ihres Beitrages ist für Sie eine "Moo Rente" wahrschscheinlich eine betriebliche Zusatzabsicherung.

  7. 19.

    Schauen Sue sich bitte die Stellungnahmen der Naturschutzverbände ab dem Spätherbst 2019. Die sind haben erkannt, dass intelligentes Leben zu Kompromissen fähig sein muss. Es gibt Mobilitätsbedürfnisse, die gerade in der Fläche nur individuell befriedigt werden können. Anders als so mancher Ringbahnblasenbewohner hofft, gibt es für die noch keine "neuartige Sammeltransportsysteme". Deshalb sollte der MIV so umweltfreundlich als möglich gestaltet werden.

    Wenn Gerhard über den größten Eingriff nach der Braunkohle fabuliert, unterschlägt er, dass es einen flächenmäßig viel grösseren gibt. Die hunderttausende ha Kiefernmonokulturen sind eben kein besonders natürlicher Lebensraum. Er setzt auf den Gewöhnungseffekt.

    Schauen Sie sich die hier hervorgehobenen Arten an. Das Auerhuhn benötigt zwar auch Nadelwälder, nur müssen die anders strukturiert sein als die es meist der Fall ist. Offenland ist auch ein Thema.

    Durch die Standortwahl wird der MIV zu Werk minimiert.

  8. 18.

    Im Bericht geht es um aussterbende Tierarten und nicht um Ihre goldenes Kalb der Elektromobilität. Sehen Sie mal ein, dass sich die Erdachse nicht um Sie dreht. Und legen Sie mal ne andere Platte auf - Ihre hat nen Sprung.

  9. 17.

    Auch wenn es dem einen oder anderen Kommentator nicht gefällt: aussterbende Tier- Insekten-und Pflanzenarten resultieren aus Vernichtung von Natur, egal welcher Art. Dieser Umstand beweist, daß Homo Sapiens Grenzen überschreitet, überschritten hat, die kaum noch umkehrbar sind. Dies ist aber auch ein globales Thema, das hinlänglich bekannt ist. Da kann das Leugnen von Wahrheiten und Verweise auf irgendwelche, angeblichen klimarettenden Technologien nur als Ausflucht angesehen werden und als Eingeständnis des eigenen Unvermögens.

  10. 16.

    Bin gespannt, wann die " Experten" dahinter kommen, das speziell ein ach so schützenswertes Tier, welches mittlerweile reichliche Vermehrung erfuhr, auch viele der mühsam geschützten und gepäppelten Tierarten wie die Großtrappe frisst. Die fressen eben nicht nur Rehe und Schafe, die lieben Kuschelwölfe. Aber die Schuld beim Klimawandel zu suchen ist natürlich deutliche populärer.

  11. 15.

    Ich weiss nicht was Lucky macht, aber jeder kann für sich im Kleinen schon mal anfangen. Nach einem Ausflug in die Natur diese nicht schlechter zu hinterlassen, als (wie?) man sie vorgefunden hat z.B. Wer die Möglichkeit hat, kann seinen Garten naturnah gestalten - bestimmt gibt es Gartenzwergpolierer, die das nicht komisch finden - die ganzen Viecher stören. Aber die Amphibien werden den Teich genauso mögen, wie Wildbienen das Bienenhotel. Zum Bäcker ums Eck gehts, sofern gesundheitlich machbar, auch per Pedes oder mit 'n Rad. Überlegen ob ich für "20 Öcken" nach Malle jetten muss. Fleisch (ess ich für mein Leben gern) muss nicht vom "Geiz-ist-Geil-Laden" sein - dann lieber nicht so oft, dafür vom lokalen "Butcher". Das sind alles nur kleine Beispiele. Eigentlich reicht es schon, wenn man sorg- und achtsam mit der Natur umgeht. Schnell stellt man fest ... eigentlich fehlt mir nix - is' aber schöner.

  12. 14.

    Es mag Ihnen mittlerweile peinlich sein, nur hatte Sie selber vor einigen Monaten die Energiewende heftig kritisiert. So lange Sie bei der Wahrheit bleiben und nicht irgendwelche Geschichten erfinden, die sich leicht als Falschbehauptung entlarven lassen, werde ich Ihnen dabei auch nicht widersprechen. Achten Sie dabei aber in Zukunft besser darauf sich nicht in Widersprüche zu verwickeln oder maßlos zu übertreiben.

    Dabei haben Sie gerade wieder an die Ahnungslosigkeit der Leser appelliert. Seit der letzten Erweiterung des Henschel-Werkes nutzt der heutige Eigentümer 1.450 ha, rechnet mit ebenfalls zehntausenden Beschäftigten plus nochmals eine sechsstelligen Zahl im nahen Umfeld sowie eine zweistellige Mio-Zahl an Kunden. Flächenmäßig mit 850 ha folgt z.B. der PCK, 811 ha umfasst das Gebiet der Eko Stahl, 540 ha der größte Industriepark im WSG Ludwigfelde etc.

    Kommen Sie überhaupt aus B/Bbg?

  13. 13.

    Endlich mal jemand, der bei der ganzen Hysterie sachlich bleibt. Volle Zustimmung auch wenn das manchen nicht passt.

  14. 12.

    Hallo Gerhard. Leider wurde meine Frage an Alfred Neumann an Sie nicht veröffentlicht. Da stellte ich fest das er immer das gleiche schreibt. Egal zu welchem Thema. Und natürlich gebe ich Ihnen recht. Ich Weiss nicht was Sie tun. Aber ich lebe auf dem Dorf als großteils Selbstversorger mit dem entsprechenden umwelt-und Naturschutz aus reinem Eigennutz.

  15. 11.

    Aber nicht doch. Schuld sind immer die Autofahrer. Wahlweise die Landwirte. Hier in der Ecke würden gerade 300 hektar Ackerland für Solarfelder freigegeben.

  16. 10.

    Gehört das nicht zusammen? Vernichtung von Dreihundert Hektar Wald mitten im Wald? Plus neue Verkehrswege, Versorgungstrassen, Hektar Weise Flächen für die in der letzten Ausbaustufe vierzigtausend Mitarbeiter? Schaffen von Infrastruktur, Zersiedelung? Das ist genau das Thema. Was tun Sie denn für den Schutz von Arten? Schauen sie ruhig weiter zu. Aber beklagen sie sich nicht, wenn solche Artikel niemanden interessieren. @ Herr neumann, da können sie noch so sehr versuchen die Gegner dieser vernichtungsmaschinerie als Energiewende Gegner in die Rechte Ecke zu stellen. Es bleibt neben dem Braunkohleabbau eine der größten landschafts und Natur Vernichtung in und um Brandenburg.

  17. 8.

    Die Natur hatte der Mensch im Industriegebiet Freienbrink-Nord wie auch auf über weiteren 700.000 ha Kiefernmonokultur "erfolgreich" bekämpft. Dabei hat nicht nur die Kiefer einen vergleichsweise schädlichen Einfluß z.B. auf das Grundwasser. Die Natur ist an vielen Stellen dabei, die Folgen des schon länger zurückliegenden massiven Eingriffs mit Waldbränden und Baumschädlingen zu bekämpfen. Jenseits des VLAB lehnen andere Umweltverbände wie NABU, BUND und Greenpeace den Standort der neuen Tesla-Fabrik nicht per se ab. Die begrüßen den Wechsel hin zu einem klimafreundlicherem Antrieb mit "Stromfahrzeugen", auch wenn der alleine für eine Verkehrs- u. Energiewende zur Minimierung des auch hier erwähnten Klimawandels nicht ausreicht. Deren Experten wissen, dass Freienbrink eben nicht der Hambacher Forst ist. Deshalb stehen die auch im Dialog mit Tesla über die freiwilligen Ausgleichsmaßnahmen. Der NABU hatte bereits frühzeitig u.a. Freilandhecken vorgeschlagen.

  18. 7.

    Sie appellieren auch hier an die Ahnungslosigkeit der Leser bei Ihrem Agitieren gegen die Ihrer Meinung nach verkorkste Energiewende. Sie schreiben über gerade einmal 300 ha Kiefernmonokultur, an der es mit über 700.000 ha in Brandenburg keine Mangel gibt, wobei der Eingriff ausgeglichen wird. Die Monokultur sind ein Teil des Problems, dass die Natur hat, weil die u.a. sehr artenarm und ökologisch wenig wertvoll sind. So ein "Holzacker" (Greenpeace) bietet nur wenigen Tieren einen Lebensraum, auch wenn Sie immer wieder behaupten, dass das wertvolle Natur sei. Das würden Sie aber wahrscheinlich auch behaupten, wenn Tesla auf einem Maisacker bauen würde. Es wurden dort nur jeweils eine Handvoll geschützter Ameisennester und besiedelten Fledermaushöhlen gefunden. Jenseits Ihrer Coronella Phantastica leben dort geschützte Reptilien nur auf menschgemachten Strukturen z.B. rund um die Bahndämme. Der BUND hatte sogar begrüßt, dass schnell außerhalb der Vegetationszeit gerodet worden ist.

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