Spitzenwerte im Bundesvergleich - Juni war in Berlin und Brandenburg besonders heiß und trocken

Hohe Temperaturen, viel Sonne, sehr wenig Regen: In Berlin und Brandenburg war es im Juni im Bundesvergleich am wärmsten und am trockensten. Zumindest stellenweise könnte es zum Ausklang des Monats feuchter werden. Und zum Juli-Auftakt etwas kühler.
In keinem anderen Bundesland Deutschlands ist es im Juni durchschnittlich so warm gewesen wie in Berlin. Der Tagesdurchschnitt lag in der Bundeshauptstadt bislang bei 21,2 Grad Celsius, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag nach einer vorläufigen Auswertung mitteilte. Auf Platz zwei rangiert Brandenburg mit einer Durchschnittstemperatur von 20,3 Grad.
Der Bundesschnitt lag demnach im Juni bei 19 Grad. Damit war der ablaufende Monat der drittwärmste Juni in Deutschland seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1881. Vor allem die Hitzewelle in der Monatsmitte traf Berlin.
Am 19. Juni maß der DWD in Tempelhof 36,6 Grad - den bundesweit höchsten Monatswert, den sich Berlin mit Baruth (Landkreis Teltow-Fläming) in Brandenburg teilt. Die Wetterstationen registrierten laut DWD zudem insgesamt vier sogenannte Tropennächte in Marzahn und Tempelhof - das bedeutet, dass die Temperatur in der Nacht nicht unter 20 Grad fiel.
Gleichzeitig schien in Berlin und Brandenburg die Sonne rund 285 Stunden lang - der zweithöchste Wert Deutschlands, der nur von Mecklenburg-Vorpommern übertroffen wurde.
Weniger als 30 Liter Regen pro Quadratmeter
Berlin war im Bundesländer-Vergleich nach Brandenburg zudem die zweittrockenste Region mit einem Niederschlag von nur rund 30 Liter pro Quadratmeter, wie der DWD weiter mitteilte. Mancherorts seien kaum fünf Liter pro Quadratmeter gemessen worden.
Auch in Brandenburg fielen im Juni nur knapp 30 Liter Regen pro Quadratmeter. Im mittleren Brandenburg sowie in der Uckermark waren es örtlich unter fünf Liter. Durch die Trockenheit kam es auch zu ersten Waldbränden: Am 25. Juni brannten bei Bötzow, nordwestlich von Berlin, mehrere Hektar Wald.
Erst kommen Gewitter, dann kühlere Luft
Allerdings kann der Juni in Berlin und Brandenburg örtlich mit Starkregen enden. Bis Mittwochabend muss mit teils kräftigen Gewittern gerechnet werden. Bis zu 30 Liter Regen pro Quadratmeter seien möglich, sagte Meteorologe Dennis Brüning von Wetterwelt am Dienstag dem rbb. Allerdings bleibe der Starkregen voraussichtlich lokal sehr begrenzt: "Ein Straßenzug kriegt es ab und zwei Straßen weiter ist dann gar nichts mehr", so Brüning.
Solche kräftigen Gewitter sind am Mittwoch demnach vor allem von der östlichen Niederlausitz bis hoch zur Uckermark zu erwarten. Die westlichen Landesteile bleiben laut Brüning voraussichtlich "ein bisschen verschont".
Durch die Gewitter dreht sich auch der Wind – und bringt aus westlicher Richtung kühlere Luft. In der Nacht zum Sonntag sind dann deutlich unter 20 Grad zu erwarten, auch im Berliner Stadtzentrum.
Sendung: Inforadio, 29. Juni 2021, 12 Uhr