Im ersten Quartal - Mehr als zwei Kilo Drogen in Berliner Gefängnissen konfisziert

So 06.06.21 | 13:16 Uhr
Archivbild: Ein Spürhund durchsucht mit einem Justizvollzugsbeamten eine Gefängniszelle. (Quelle: dpa/S. Pförtner)
Bild: dpa/S. Pförtner

Bei zehn Kontrollen in diesem Jahr erschnüffelten Spürhunde der Polizei und des Zolls 2,2 Kilogramm Drogen in Berliner Gefängnissen. Die größte Menge von verbotenen Substanzen wurde mit rund 1,3 Kilo im Gefängnis Plötzensee gefunden.

In den Gefängnissen der Hauptstadt sind in diesem Jahr bereits etwa 2,2 Kilogramm Drogen (Stand 31. März) beschlagnahmt worden. Bei zehn Kontrollen seien auch Spürhunde eingesetzt worden, sagte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Justiz auf dpa-Anfrage. Diese Zusammenarbeit habe sich bewährt.

Cannabis, Heroin, Kokain, Tilidin und Amphetamine

Die größte Menge von Substanzen, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, wurde demnach mit rund 1,3 Kilo im Gefängnis Plötzensee sichergestellt. Darunter waren laut Angaben Cannabisprodukte, Heroin, Kokain, Tilidin und Amphetamine. Im Frauen-Gefängnis seien knapp fünf Gramm Heroin und Kokain konfisziert worden, hieß es.

Trotz der Corona-Pandemie sei die Kontrolle von Hafträumen nicht eingeschränkt worden, sagte der Sprecher. Da Besuche von draußen nicht erlaubt waren, konnten Drogen auf diesem Weg nicht eingeschmuggelt werden. Es seien wieder mehr Päckchen über Gefängnismauern geworfen worden. Im ersten Quartal wurden 82 dieser sogenannten Überwürfe entdeckt. Am häufigsten kam das im Gefängnis Plötzensee vor (63 Überwürfe).

Behrendt: Drogenfreie Gefängnisse nirgendwo auf der Welt

Erst vor einer Woche war im Gefängnis Heidering ein externer Küchenmitarbeiter als mutmaßlicher Drogenkurier enttarnt worden. Er wollte einen Rucksack voller Drogen in die Haftanstalt einschmuggeln. Gegen den 51-Jährigen wurde ein Haftbefehl erlassen. Er ist aber gegen Auflagen auf freiem Fuß.

Nicht nur Drogen, auch Handys werden immer wieder eingezogen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres waren es 284 mobile Telefone. Gefangene dürfen keine Privattelefone haben. Im vergangenen Jahr wurden 1.076 Geräte bei Berliner Gefangenen beschlagnahmt.

Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) lobte die Bediensteten in den Haftanstalten, die dort auch in der Pandemie für Sicherheit und Ordnung sorgten. In einem früheren dpa-Gespräch hatte Behrendt gesagt, Drogenfunde zeigten den Erfolg der Kontrollen. Dennoch: "Vollständig drogenfreie Gefängnisse gibt es nirgendwo auf der Welt."

Im Corona-Jahr 2020 wurden in den Gefängnissen knapp 8,5 Kilogramm illegale Drogen beschlagnahmt. Das waren rund 3,7 Kilo mehr als 2019.

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