Vorläufige Aufteilung - Radfahrer sollen Unter den Linden eigene Spur bekommen

Die Berliner Verkehrsverwaltung plant mit der Sanierung der Straße Unter den Linden eine Neuaufteilung der Fahrstreifen: Erstmals sollen Radfahrer eine eigene Fahrspur erhalten, wie der rbb erfuhr. Allerdings ist die neue Aufteilung nur eine vorläufige.
Auf der Straße Unter den Linden in Berlin-Mitte sollen Radfahrer schon bald eine eigene Fahrspur bekommen. Nach Informationen des rbb beginnen die Bau- und Markierungsarbeiten für die Radspur voraussichtlich im Spätsommer.
Nur eine Spur für Kfz-Verkehr
Die Verkehrsverwaltung plant mit der Sanierung der Straße eine Neuaufteilung der Fahrstreifen. Busse sollen wie bisher eine Spur behalten. Radfahrende bekommen erstmals eine eigene Fahrspur. Die dritte Spur ist für den Kfz-Verkehr vorgesehen. Die Arbeiten sollen bis zum Frühjahr 2022 abgeschlossen sein.
Diese neue Aufteilung ist allerdings eine vorläufige. Wie das Erscheinungsbild der Straße Unter den Linden perspektivisch ganz neu gestaltet werden kann, soll in einem Beteiligungsverfahren erörtert werden. Die Verkehrsverwaltung hatte schon vor einiger Zeit eine "Stadtdebatte" über die Zukunft des Berliner Boulevards angekündigt. An entsprechenden Veranstaltungen und Formaten, auch digital, werde gearbeitet, teilte die Verwaltung mit.
Mehr Qualität für Fußgänger
Ein Ziel der umfassenden Umgestaltung soll sein, die Aufenthaltsqualität besonders für Fuß- und Spaziergänger zu erhöhen. Daneben geht es um Neupflanzungen und Pflege der namensgebenden Linden sowie neue Blumen-Beete. Bis in die 1930er Jahre säumten Schmuckbeete den Mittelstreifen der Straße, die in der Zeit des Nationalsozialismus aber abgeräumt wurden. Im Bereich vor dem Hotel Adlon wurden jetzt Musterbeete angelegt, an denen sich die künftige Gestaltung und Pflanzenauswahl auf der gesamten Straßen orientieren könnte.
Teil des Radschnellwegs Ost-West
Bei der Neuplanung für die Straße soll umweltfreundliche und klimaschonende Mobilität bevorzugt werden, betonte der Sprecher der Verkehrsverwaltung Jan Thomsen. Wie genau der vorläufige Radstreifen aussehen wird, steht noch nicht fest. Thomsen zufolge wird der Streifen in beiden Richtungen jeweils mindestens drei Meter breit sein.
Das entspricht den Vorgaben des Mobilitätsgesetzes für Radschnellwege. Die Straße Unter den Linden ist als Teil des stadtweiten Netzes von Radschnellwegen vorgesehen. Die Ost-West-Route soll ab 2026 von Spandau bis nach Marzahn-Hellersdorf führen. Der aktuelle Planungsstand sieht vor, dass der Schnellweg über den Boulevard, aber um das Brandenburger Tor herum geführt wird.
Sendung: Abendschau, 03.06.2021, 19:30 Uhr