Schwieriger Einsatz in Oberhavel - Hubschrauber unterstützen Löscharbeiten des Waldbrands bei Bötzow

Der erste große Waldbrand des Jahres in Brandenburg stellt die Feuerwehrleute vor große Herausforderungen. Nur vom Waldrand und aus der Luft kann gegen die Brände angekämpft werden. Erschwerend kommt hinzu, dass der Boden munitionsbelastet ist.
Auch am Montag sind die Feuerwehrleute bei Bötzow (Oberhavel) nordwestlich von Berlin im Einsatz gegen einen Waldbrand. Zwei Hubschrauber der Bundespolizei waren im Einsatz und löschten. Auf einer Fläche von etwa acht Hektar nordwestlich von Berlin brennt es seit Freitag.
"Wir halten jetzt den Randstreifen so nass, damit sich die Glutnester nicht ausbreiten können", sagte David Ostwald, Einsatzleiter der Feuerwehr, der Deutschen Presse-Agentur. Ungefähr alle fünf Minuten ließen Hubschrauber etwa 4.000 Liter Wasser über dem Brandort ab. Die Piloten flogen in Höhe der Baumkronen. Die Tanks der Hubschrauber würden aus der Havel befüllt oder aus einem riesigen Bottich auf einer Lichtung. Der werde kontinuierlich von Feuerwehrleuten nachgefüllt, sagte Ostwald.
Erschwerend komme hinzu, dass wegen der hohen Munitionsbelastung im Brandgebiet kein Personal hineingeschickt werden könne.
Vogel: Größeres Ausmaß wurde verhindert
Umweltminister Axel Vogel (Grüne) dankte vor Ort den Feuerwehrleuten und Forstmitarbeitern für den mehrtägigen Einsatz. Die besondere Schwierigkeit auf diesem vergleichsweise kleinen Areal sei die Munitionsbelastung, sagte er. Das Waldbrandwarnsystem habe sich hier bewährt. "Durch die schnelle Erkennung der Rauchentwicklung ist ein größeres Ausmaß verhindert worden."
Der schnellen Anforderung von Löschhubschraubern durch die Einsatzleitung sei es zu verdanken, dass bisher nur acht Hektar brennen. Auch konnte der Brand schnell unter Kontrolle gebracht werden, so der Minister. Im Land müsse immer mit munitionsbelastetem Gelände gerechnet werden, auch wenn die Flächen nicht als Kampfmittelverdachtsflächen ausgewiesen seien.

"Die Waldbrandlage bleibt weiterhin brenzlig"
Lokale Schauer hätten allerdings nicht zu einer Erleichterung der Situation geführt, sagte der Brandenburger Waldbrandschutzbeauftragte Raimund Engel am Montagmorgen dem rbb: "Die Böden sind ausgetrocknet. Selbst wenn Wolken die Sonne bedecken, bleibt weiterhin eine Waldbrandgefahr bestehen."
Engel geht davon aus, dass die Feuerwehr mindestens noch am Montag, vielleicht aber noch mehrere Tage bei Bötzow im Einsatz sein wird. "Die Waldbrandlage bleibt weiterhin brenzlig."
Waldbrandwarnung leicht herabgestuft
Für sieben Landkreise vor allem in Ost- und in Südbrandenburg wurde am Montag die Waldbrandwarnstufe vier von fünf festgelegt [Aktuelle Waldbrandgefahrenstufen: mluk.brandenburg.de]. In Brandenburg wurden nach Angaben des Umweltministeriums in dieser Saison bereits 109 Waldbrände auf einer Fläche von insgesamt 21,85 Hektar gezählt. Im vergangenen Jahr waren es 287 Brände auf 115,7 Hektar und 2019 insgesamt 417 Brände auf einer Gesamtfläche von 1352,7 Hektar.
Der Waldbrandschutzbeauftragte Engels warnt allerdings, dass die Warnstufen nicht die tatsächliche Waldbrandgefahr widerspiegeln würden. "Wir bräuchten viel mehr Niederschlag, damit sich wirklich die Gefahr entspannt."
Sendung: Brandenburg aktuell, 21.06.2021, 19:30 Uhr
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