Vorfall 2019 in Berlin-Kreuzberg - Zehn Jahre Haft für tödlichen Stoß vor U-Bahn

Do 08.07.21 | 19:30 Uhr
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Eine U-Bahn der Linie 8 fährt in den Bahnhof Kottbusser Tor ein. (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
Bild: dpa/Christoph Soeder

Ein tödlicher Stoß eines Mannes vor eine U-Bahn in Berlin-Kreuzberg ist in einem neu aufgelegten Prozess als Mord gewertet worden.

Das Berliner Landgericht verhängte am Donnerstag zehn Jahre Gefängnis gegen den 28-jährigen Angeklagten und ordnete zudem seine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an. Heimtückisch habe er das Opfer angegriffen, begründete der Vorsitzende Richter.

Bundesgerichtshof hatte erstes Urteil aufgehoben

Zwischen dem Angeklagten und dem 30-jährigen Opfer soll es am 29. Oktober 2019 zunächst zu einem verbalen Streit am U-Bahnhof Kottbusser Tor gekommen sein. Gegenstand sei laut Ermittlungen der gescheiterte Versuch des Angeklagten gewesen, Betäubungsmittel von einem Begleiter des 30-Jährigen zu erwerben.

Als sich diese beiden Männer entfernten, sei ihnen der Angeklagte gefolgt und habe das Opfer in das Gleisbett gestoßen. Der Mann starb noch am Tatort.

In einem ersten Prozess hatte eine andere Kammer des Landgerichts im Mai 2020 auf versuchte Körperverletzung mit Todesfolge entschieden und eine Strafe von vier Jahren und drei Monaten Haft verhängt. Auf Revision der Staatsanwaltschaft und der Nebenklage hat der Bundesgerichtshof (BGH) das damalige Urteil aufgehoben.

Sendung: Abendschau, 08.07.2021, 19:30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Entschuldigen Sie die Ehrlichkeit, aber das ist offensichtlich falsch was Sie behaupten. Die Höchststrafte für Steuerhinterziehung ist 10 Jahre, ein Mord wird mit Lebenslänglich bestraft. Das der Täter hier "nur" 10 Jahre Strafe bekommt ist ein eindeutiges Anzeichen, dass die Redaktion einen Fehler gemacht hat. Wahrscheinlich wurde der Täter wegen Totschlags verurteilt.

  2. 5.

    10 Jahre für einen heimtückischen Mord? Das sollte man mal den USA erzählen. Die lachen sich tot. Naja, gibt ja bald auch Internet im Knast. Wie wäre es noch mit Whirlpool und Terrasse? Dazu kann er jetzt 10 Jahre lang umsonst trinken, essen, schlafen und fernseh gucken. Ist doch gar nicht so schlimm, so ein Mord in Deutschland...
    Was für ein katastrophaler Rechtsstaat wir sind.

  3. 4.

    Leider wird hier Mord nicht so hart bestraft wie Steuerhinterziehung !!!

  4. 3.

    Für einen heimtückischen Mord gibt es nur 10 Jahre Haft ? -
    Der Mann hat einem anderen Menschen sein Leben genommen ! -
    Der kann nicht in 10 Jahren nochmal weiterleben; -
    und seine Angehörigen (Eltern,Frau,Kinder) müssen ein Leben lang ohne ihn zurecht kommen ! -
    Deren Leben hat dieser Mörder auch irreversbel zerstört ! -
    Sollte der Mörder da nicht etwas länger Zeit bekommen d'rüber nachzudenken, als nur 10 Jahre ! -
    Eine besonders abschreckende Wirkung haben 10 Jahre für so eine Tat nicht ! -

  5. 2.

    Leider werden in dem Bahnhof andauernd auch Fahrgäste bedroht. Viele Familien haben Angst den Bahnhof zu benutzen. Seit Jahren nutzt die OK den Bahnhof ganz selbstverständlich als "ihr Territorium" zum Drogenumschlag und die Beteiligten verhalten sich entsprechend. Die oben beschriebene Konfliktsituation kann dort - ohne tödlichen Ausgang mit U-Bahn - täglich beobachtet werden. Die BVG und der Senat sind nicht gewillt das zu unterbinden. Seit Jahren gucken sie zu.

  6. 1.

    Was für ein Witz. 10 Jahre. Und danach Erziehung. Ein Menschenleben ist nichts mehr wert. Lebenslänglich . Mindestens.

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