Vorfall 2019 in Berlin-Kreuzberg -

Ein tödlicher Stoß eines Mannes vor eine U-Bahn in Berlin-Kreuzberg ist in einem neu aufgelegten Prozess als Mord gewertet worden.
Das Berliner Landgericht verhängte am Donnerstag zehn Jahre Gefängnis gegen den 28-jährigen Angeklagten und ordnete zudem seine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an. Heimtückisch habe er das Opfer angegriffen, begründete der Vorsitzende Richter.
Bundesgerichtshof hatte erstes Urteil aufgehoben
Zwischen dem Angeklagten und dem 30-jährigen Opfer soll es am 29. Oktober 2019 zunächst zu einem verbalen Streit am U-Bahnhof Kottbusser Tor gekommen sein. Gegenstand sei laut Ermittlungen der gescheiterte Versuch des Angeklagten gewesen, Betäubungsmittel von einem Begleiter des 30-Jährigen zu erwerben.
Als sich diese beiden Männer entfernten, sei ihnen der Angeklagte gefolgt und habe das Opfer in das Gleisbett gestoßen. Der Mann starb noch am Tatort.
In einem ersten Prozess hatte eine andere Kammer des Landgerichts im Mai 2020 auf versuchte Körperverletzung mit Todesfolge entschieden und eine Strafe von vier Jahren und drei Monaten Haft verhängt. Auf Revision der Staatsanwaltschaft und der Nebenklage hat der Bundesgerichtshof (BGH) das damalige Urteil aufgehoben.
Sendung: Abendschau, 08.07.2021, 19:30 Uhr