Unwetter in Westdeutschland - Brandenburg schickt Spezialhubschrauber in Hochwassergebiete

Nach den schweren Unwettern in Teilen Westdeutschlands mit schweren Schäden und zahlreichen Todesopfern kommt auch Hilfe aus Brandenburg: Das Land hat einen Spezialhubschrauber geschickt. Auch Berlin bietet Unterstützung an.
Mit einem Spezialhubschrauber unterstützt das Land Brandenburg die Einsatzkräfte in den von schweren Unwettern betroffenen Katastrophengebieten im Westen Deutschlands. Damit reagiert das Land nach Angaben des Innenministeriums in Potsdam auf eine Anfrage aus Rheinland-Pfalz.
"Natürlich helfen wir sofort, wo es nur geht", sagte Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) am Donnerstag. Die nächsten Stunden seien entscheidend. "Ich hoffe, dass wir zum Schutz der Menschen in der Region beitragen können." Der Polizeihubschrauber mit drei Personen Besatzung ist mit einer speziellen Seilwinde zur Bergung und Rettung ausgerüstet.
Auch der Brandenburger Ministerpräsident Woidke (SPD) sicherte den betroffenen Bundesländern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen Unterstützung zu. "Die Lage ist für die betroffenen Menschen dramatisch. Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind bei den Familien der Opfer und Vermissten", so Woidke. "Die Brandenburgerinnen und Brandenburger wissen aus eigener Erfahrung wie es sich anfühlt, Haus und Hof zu verlieren", sagte Woidke in Anspielung auf das Oderhochwasser 1997.
Berlin bietet Unterstützung an
Auch Berlin habe den betroffenen Regionen seine Hilfeangeboten, sagte Innensenator Geisel (SPD) am Donnerstag. Von Seiten der Berliner Polizei, der Berliner Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks (THW) bestehe ein Hilfsangebot. Derzeit werde noch vor Ort geprüft, an welchen Stellen Hilfe nötig sei.
Der Berliner Regierende Bürgermeister Michale Müller (SPD) äußerte sich als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag mit Bestürzung. "Unser tiefes Mitgefühl gehört den Angehörigen, Familien, Freunden und Bekannten der Menschen, die in den Fluten ihr Leben verloren haben", sagte Müller. "Dank schulden wir in diesen Katastrophenlagen einmal mehr den vielen Helferinnen und Helfern, die über ihre Leistungsgrenzen hinaus für Leben, Gesundheit und Eigentum ihrer Mitmenschen kämpfen. Wir alle hoffen auf eine baldige Beruhigung der Lage und vor allem darauf, dass nicht noch mehr Menschen zu Schaden oder ums Leben kommen."
Zahlreiche Todesopfer und noch viele Vermisste
Viele Menschen in den betroffenen Regionen konnten nur noch tot geborgen werden [tagesschau.de]. Weitere Personen werden vermisst, in einigen Fällen könnte das allerdings an Störungen im Mobilfunk liegen.
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums waren am Donnerstag insgesamt mehr als 15.000 Kräfte von Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen, THW und Bundeswehr im Einsatz, um Menschen zu retten sowie Wohnungen, Betriebe und Infrastruktur vor den Wassermassen zu schützen.
Polizeihubschrauber retteten Menschen von Dächern, in Kordel im Landkreis Trier wurden hunderte Menschen mit Booten in Sicherheit gebracht. In der Stadt Hagen waren Arbeiter über 18 Stunden in einem Industriegebiet durch die Wassermassen abgeschnitten. Vielerorts drohen Dämme und Talsperren zu brechen.
Sendung: Inforadio, 15.07.2021, 14 Uhr