Strategie zum Waldumbau - Brandenburg will seine Wälder robuster machen

Fr 23.07.21 | 14:57 Uhr
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Kiefernwald in Brandenburg (Quelle: dpa/Andreas Franke)
Bild: dpa/Andreas Franke

Brandenburg hat sich gemeinsam mit den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen auf eine Umweltpolitik zum Schutz der Wälder verständigt. Dazu haben die Umweltministerinnen und -minister im sächsischen Werdau eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet.

Angesichts immenser Schäden infolge von Klimakrise und Schädlingen wie dem Borkenkäfer sollen die Länder künftig robuster gemacht werden. In ihrer gemeinsamen Strategie wollen sie auf mehr Mischwald setzen, die Wälder natürlich verjüngen und vorrangig heimische Baum- und Straucharten einsetzen. Ziel sei es außerdem, die Jagd tierschutzgerechter zu gestalten und die Wälder besser vor Bränden zu schützen.

Waldkrise und Klimakrise

Wichtig sei zudem, in den Wäldern mehr Raum für Totholz und Feuchtbiotope wie Moore zu schaffen. Bei der Holzernte soll der Boden geschont werden. "Die Klimakrise spiegelt sich in voller Dramatik in unseren Wäldern wieder", sagte die thüringische Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) bei der Unterzeichnung. Der Wald brauche "unseren Schutz und eine Bewirtschaftung, die sich an die Klimakrise anpasst".

Bei dem Treffen tauschten sich die Ministerinnen und Minister mit Förstern aus, um die besten Maßnahmen zum Erhalt und zur Entwicklung klimastabiler Länder zu beschließen. Mit der gemeinsamen Erklärung "Waldkrise und Klimakrise - Zwei Seiten einer Medaille" wollen die Länder Einigkeit im politischen Willen zeigen, auch in der Waldbewirtschaftung stärker auf Nachhaltigkeit zu setzen.

Bei den Umwelt- und Agrarminister-Konferenzen im Herbst solle gemeinsam mit dem Bund ein Fahrplan für eine ökologische Waldprämie vereinbart werden, um schnellstmöglich Standards im Bundeswald- und Bundesjagdgesetz zu verankern und Förderinstrumente anzupassen, hieß es.

Sendung: Inforadio, 23.07.2021, 13:03 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Aus heimische Baum- und Straucharten setzen?
    Ist das angesichts des Klimawandels wirklich die beste Wahl?
    Sollte man nicht so weit vorausdenken, dass manche heimischen Gehölze sich für das Klima der Zukunft gar nicht eignen?
    (Stichwort "Birkensterben")

  2. 6.

    Kann ich mich nur anschließen. Schon das Bild zum Artikel spricht Brände, äh Bände.

  3. 5.

    Na ist doch ganz einfach, den kompletten Wald roden, den Boden abtragen und Industriegebiete drauf setzen. Und schon ist der Natur geholfen. So wie es in Grünheide gerade abläuft. Im übrigen ist nach Meinung einiger Stammkommentatoren ein Industriegebiet viel besser als ein Wald um das Grundwasser zu schützen und dem trockenen Klima entgegen zu wirken. ...Und? Hat jemand was gemerkt?

  4. 4.

    Meinen Sie den Unterkiefer oder den Oberkiefer? Die Kiefer oder die Kiefern oder der schöne und alte Kiefernwald.

  5. 3.

    Wenn ich Bilder von solchen Stangensammlungen sehe, habe ich ein Verständnisproblem mit der Bezeichnung "Wald" für diese in Reih und Glied stehenden Holzäcker.
    " In ihrer gemeinsamen Strategie wollen sie auf mehr Mischwald setzen, die Wälder natürlich verjüngen und vorrangig heimische Baum- und Straucharten einsetzen. "
    Ich hoffe doch sehr, das das keine leeren Worte bleiben.

  6. 2.

    Die Botschaft hör ich gern. Allein mir fehlt der Glaube. Unsere profitorientierte Waldbewirtschaftung ohne Rücksicht auf Verluste auch bei kommunalen und staatlichen Wäldern hat in den letzten 20 Jahren schreckliche Ausmaße angenommen. Diese zu bereinigen und die Schäden zu beseitigen wäre schon eine Generationenaufgabe. Ich denke aber, dass diese Vereinbarung wieder ein Papiertiger bleibt, den niemand wirklich ernst nimmt. Bisher sehe ich keine ernsthafte Bemühungen von Bund und Ländern für Umwelt- und Naturschutz (heute anmaßend Klimaschutz).

  7. 1.

    oh, oh, ob das vielen so genehm ist. ich glaube, die ganzen - tesla "wald" befürworter werden auf die barrikaden gehen!
    der schöne kieferwald....
    gruß

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