Mindestens fünf Millionen Euro Schaden - Schwimmhallendach in Schwedt eingestürzt

Nur Tage vor der Wiedereröffnung einer Schwimmhalle in Schwedt ist das Dach des Gebäudes eingestürzt. Das "Aquarium" war wegen Sanierungsarbeiten geschlossen, verletzt wurde niemand. Der Bürgermeister spricht von einem "Schockzustand".
Wenige Tage vor der geplanten Wiedereröffnung ist am Sonntagnachmittag in Schwedt (Uckermark) das Dach einer Schwimmhalle eingestürzt. "Eine Stadt ist in Schockzustand", sagte Schwedts Bürgermeister Jürgen Polzehl am Montag dem rbb. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei am Sonntagabend mitteilte.
Wegen Sanierungsarbeiten ist das "Aquarium" in der uckermärkischen Stadt derzeit geschlossen. Allerdings war für kommenden Donnerstag die Wiederöffnung geplant. "Wir haben Glück im Unglück gehabt, am Sonntag waren keine Bauarbeiter da, das Bad war noch geschlossen. Es ist ein hoher materieller aber eben kein Personenschaden", so Polzehl.
Ein Polizeisprecher hatte zuvor gesagt, "wäre das Donnerstag passiert, hätte es Tote gegeben." Demnach ist eine Fläche von circa 50 mal 70 Meter betroffen, der Schaden werde auf mindestens fünf bis acht Millionen Euro geschätzt.
Ursache noch unklar - Krisenstab eingerichtet
Bürgermeister Polzehl sagte weiter, dass für Schwedt das Freizeit- und Badeverhältnis schon immer eine wichtige Rolle gespielt habe. "Demzufolge sind wir nun tief betroffen."
Die Ursache für den Einsturz ist noch unklar. Polzehl zufolge wird derzeit auf die polizeiliche Freigabe der Schwimmhalle gewartet. "Im Augenblick koordiniert der Krisenstab sämtliche Aktivitäten, die gemacht werden müssen, um sich der Ursachenforschung zu nähern", sagte er dem rbb.
Renovierungsarbeiten am Schwimmbecken
Zwei Menschen, die in der Gastronomie des Schwimmbads arbeiten und einen Außer-Haus-Verkauf anbieten, waren nach Angaben der Polizei vor Ort, sie wurden jedoch nicht verletzt.
Ein Anwohner berichtete von einem lauten Knacken, das er zur Mittagszeit gehört habe. Drei oder vier Stunden später habe es erneut geknackt, diesmal allerdings folgte "ein riesengroßer Knall". Das Aquarium sei in eine Staubwolke gehüllt gewesen.
Die Renovierung betraf nach Angaben eines Polizeisprechers das Schwimmbecken, nicht das Dach. Nach dem Einsturz sei keine Schwimmfläche mehr zu sehen, die Sanierungsarbeiten seien wohl komplett hinfällig.
Es wird vermutet, dass der Einsturz mit den Arbeiten in Verbindung stehen könnte. Seit Wochen sei im Badinneren mit schwerer Bautechnik hantiert worden.
Sendung: Brandenburg aktuell, 11.07.2021, 19.30 Uhr