Insassen leicht verletzt - Leichtflugzeug in Niedergörsdorf in Waldstück gestürzt

So 18.07.21 | 15:35 Uhr
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Abgestürztes Flugzeug (Quelle: Polizeidirektion West)
Bild: Polizeidirektion-West

Ein Leichtflugzeug ist am Sonntagvormittag in Niedergörsdorf (Teltow-Fläming) abgestürzt. Der 21-jährige Pilot und ein gleichaltriger Insasse wurden leicht verletzt, wie die Polizei mitteilte.

Demnach war die einmotorige Propellermaschine kurz nach dem Start auf einem nahegelegenen Flugplatz in einen Wald nahe der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt geflogen. Nach einer ersten Aussage des Piloten sei es im Rahmen eines Flugmanövers zu einem Strömungsabriss gekommen, wodurch das Flugzeug ins Trudeln geraten sei.

Ein Rettungsschirm habe für ein sanftes Absinken gesorgt. Das Flugzeug verfing sich der Polizei zufolge wenige Meter über den Boden in den Bäumen. Die beiden Insassen hätten sich selbstständig aus dem Wrack befreien können. Wie wurden für Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht.

Die Polizei ermittelt jetzt zur Unfallursache. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) wurde ebenfalls über den Vorfall informiert.

Sendung: Brandenburg aktuell, 18.07.2021, 19:30 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Das Fluggerät ist an einem Fallschirm zu Boden geschwebt. Dieses Rettungsgerät ist für Luftsportgeräte (UL) in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. diese werden u.A. mit einer Rakete ausgezogen und im Fall des Auslösens hängt das komplette Flugzeug samt Besatzung am Schirm. In der nächsthöheren Klasse gibt es auch Modelle mit diesem Rettungssystem. Flugzeuge ohne Rettungssystem müssten im Fall eines Motorausfalls im Gleitflug eine Notlandung machen; über einem Wald muss dann die obere Baumwipfelgrenze als Boden angesehen werden und dort muss man das Flugzeug mit absoluter Mindestfahrt förmlich reinfallen lassen; was zwar Leben retten kann, aber bestimmt mit Verletzungen einhergehen wird. Weiterer Aspekt: vor dem Aufprall die Gurte so fest wie möglich anziehen und die Arme vor den Kopf. Bei einer Notwasserung am Schirm vorher die Türen öffnen. Am Schirm, wie in Fahrt: Gurte fest, und Arme vor den Kopf, nach der Wasserung sofort Orientierung aufnehmen, raus aus dem Flieger!

  2. 4.

    Mich würde bei Betrachtung des Bildes interessieren, wie die Maschine in die Schneise gelangt ist, ohne eine Tragfläche sichtbar zu beschädigen.

  3. 3.

    Beim Versuch, im Langsamflug die Maschine in der Waagerechten zu halten, wird gerne der Fehler gemacht, mit den Querrudern an den Flügelenden "stützen" zu wollen. Dabei wird auf der Seite des nach oben zeigenden Ruders der Auftrieb vernichtet (Profil wird verkleinert), während auf der anderen Seite mit der nach unten gerichteten Ruderfläche das Profil vergrößert und damit mehr Auftrieb erzeugt wird. Daraus resultiert dann Beschleunigung der angetrömten Fläche, die in ein Trudeln führen kann, wenn nicht sofort mit Neutralstellung der Querruder und mit Seitenruder gegen die Drehrichtung sowie (je nach Lage) gedrücktem Höhenruder, um Fahrt aufzunehmen, damit wieder Strömung an die Tragflächen kommt, reagiert wird. Wenn dann wieder genügend Fahrt vorhanden ist, wird langsam abgefangen. Dabei geht mitunter viel Höhe verloren, was u.U. zum Einsatz des Rettungsgerätes führen muss - so eins mitgeführt wird. Langsamflug mit Kolbenfliegern: nur mit Seitenruder arbeiten und in großer Höhe.

  4. 2.

    Das würde ich auch. Was aber zu ermitteln ist: welches Flugmanöver, in dessen Folge ein Strömungsabriss erfolgte, wurde denn ausgeführt? Steilkurven bei zu niedriger Geschwindigkeit, Langsamflug ohne Klappen, überzogener Flugzustand? War es ein Jungspund, der seinem Kumpel voller Stolz mal zeigen wollte, was er drauf hat?
    Wenn die Maschine ins Trudeln geriet, war der Grund zum Auslösen des Rettungssystems wahrscheinlich zu niedrige Höhe zum Ausleiten des Trudelns durch Treten des Seitenruderpedals in entgegengesetzter Drehrichtung und zumeist ist Trudeln die Folge von Kurvenflug ohne genügend Fahrtreserven oder zu langsames Fliegen im Horizontalflug und dem Nichtbeachten des negativen Rollmoments durch die Drehrichtung von Motor und Propeller. Da kippen Maschinen schnell mal in die unerwartet andere Richtung, es wird versucht mit den Querrudern dagegenzuhalten (stabilisieren) und damit wird der Auftrieb an den Tragflächen kompl. vernichtet
    Jedenfalls haben beide großes Glück gehabt.

  5. 1.

    Da hat der Schutzengel aber echt ein Meisterstück hingelegt. Schätze mal, die Beiden feieren ab heute zweimal Geburtstag.

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