Täter noch flüchtig - Zwei Männer in Berlin-Lichtenberg auf offener Straße angeschossen

Zwei Mal binnen kurzer Zeit sind in der Nacht zu Montag in Berlin-Lichtenberg Schüsse auf Männer abgefeuert worden. Beide Opfer wurden schwer verletzt. Die Polizei sucht nach dem Täter oder den Tätern. Die Hintergründe der Taten sind noch unklar.
Zwei Menschen sind in Berlin-Lichtenberg durch Schüsse auf offener Straße verletzt worden. Die Schüsse gegen die Männer fielen in der Nacht zu Montag im Abstand von 90 Minuten, wie die Polizei am Montag mitteilte. Den Opfern wurde in die Beine geschossen.
Nach Polizeiangaben wurde zunächst gegen 22:25 Uhr auf dem Gehweg der Skandinavischen Straße ein 36-jähriger Mann niedergeschossen. Die Tat ereignete sich unterhalb der Lichtenberger Brücke, nordöstlich vom Bahnhof Lichtenberg.
Gegen Mitternacht fielen dann vor einem Wohnhaus in der Köpitzer Straße unweit der Kreuzung Alt-Friedrichsfelde / Am Tierpark Schüsse. Dabei wurde ein 27-jähriger Mann getroffen, so die Polizei. Beide Opfer wurden schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Ob die Taten zusammenhängen, werde derzeit geprüft. Die Mordkommission habe Ermittlungen übernommen.

Täter flüchtete offenbar über eine Brücke
Ein Sprecher der Polizei sagte am frühen Montagmorgen, dass die Fahndung nach flüchtigen Tätern laufe. Man wisse noch nicht, ob es einen oder mehrere Täter gibt, sagte ein Polizeisprecher auf rbb|24-Nachfrage.
Nach rbb-Informationen war die Polizei mit schwer bewaffneten Einsatzkräften vor Ort und riegelte beide Tatorte ab. Die B1 war für mehrere Stunden von Friedrichsfelde in östliche Richtung gesperrt. Auch mit einem Hubschrauber wurde am späten Sonntagabend gesucht.
Der "Tagesspiegel" zitierte Augenzeugenberichte, wonach der mutmaßliche Täter zu Fuß über die Brücke, also die Bundestraße 1 und 5, geflüchtet sein soll. Im zweiten Fall berichteten Augenzeugen davon, dass es laut geknallt habe - wie bei Silvesterböllern. Dort sollen mehrere Schüsse gefallen sein.
GdP geht von Organisierter Kriminalität aus
Die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) geht bei den Taten von einem Hintergrund der Organisierten Kriminalität aus. Der bisher bekannte Tatablauf deute darauf hin, teilte GdP-Sprecher Benjamin Jendro auf Twitter mit. Ein Schuss ins Bein gelte "als Drohung", konkretisierte er im Gespräch mit dem rbb. Die Täter hätten schwerste Verletzungen und den Tod von Menschen in Kauf genommen.
Sendung: Abendschau, 20.09.2021, 19:30 Uhr
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