Brandenburg - Umweltminister Vogel kündigt Systemwechsel beim Wasserhaushalt an

Sa 18.09.21 | 13:05 Uhr
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Grosser Stechlinsee im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land, Brandenburg (Quelle: dpa/H. Blossey)
Bild: dpa/H. Blossey

Angesichts des Klimawandels hat der Brandenburger Umweltminister Axel Vogel (Grüne) einen grundlegend neuen Umgang mit dem Wasser in der Natur angekündigt.

Nachdem frühere Generationen Wasser aus der Natur so schnell wie möglich abführten, Flüssen den Raum nahmen und Überschwemmungsflächen verkleinerten, gehe es jetzt um einen Systemwechsel, sagte Vogel am Samstag auf einer Veranstaltung des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) in Potsdam.

Wasser soll in der Landschaft gehalten werden

Der Klimabeschluss des Bundesverfassungsgerichts von April dieses Jahres [tagesschau.de] weise auf die Auswirkungen des Klimawandels auf die Grundwasserneubildungen gerade in den niederschlagsarmen Gebieten im Nordosten Deutschlands wie Brandenburg hin.

Nach den vergangenen drei Dürrejahren habe sein Ministerium mit Kommunen und Verbänden ein "Landesniedrigwasserkonzept" erarbeitet, sagte Vogel. Mit intelligenter Wasserbewirtschaftung und wassersparender Nutzung solle so viel wie möglich Grund- und Oberflächenwasser zurückgehalten werden. "Auch Waldumbau, die Revitalisierung von Mooren, der Schutz von Auen und wasserbauliche Maßnahmen zum Hochwasserschutz wie Deichrückverlegungen helfen, das Wasser in der Landschaft zu halten", sagte Vogel.

Moore als CO2-Binder im Fokus

Daneben müssten Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel vorangetrieben werden, sagte der Minister. Dies sei neben der Senkung der Treibhausgas-Emissionen die zweite Säule einer vorsorgenden Klimapolitik.

Dabei verwies Vogel auf die geplante Moorschutz-Richtlinie des Landes mit einem Volumen von 15,6 Millionen Euro bis zum Jahr 2026. "Intakte Moore binden große Mengen an Kohlenstoff, während entwässerte Moore heute noch große Kohlendioxidquellen sind, die häufig mehr als 30 Tonnen CO2-Äquivalente pro Hektar und Jahr ausstoßen", erläuterte er. "Wir wollen diese Emissionen deutlich absenken und die Moore wieder als natürliche Treibhausgas-Senken entwickeln."

Sendung: Brandenburg aktuell, 18.09.21, 19:30 Uhr

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38 Kommentare

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  1. 38.

    Sie verbreiten Unwahrheiten über Menschen welche nicht ihre Meinung haben. Wo schrieb ich was von 2019? Es geht um die aktuelle Situation. Warten wir einmal ab, wenn die Wälder kahl sind, dann werden sie auch Festellen, dass ich recht hatte.

    Sie sagen ich schrieb Unwahrheiten (Plural. Wo in den Worten von mir zu der CO2-Bindung steckt eine Unwahrheit?

    Zu dem Hunger in der Welt kein Wort von ihnen. Oder ist dieses auch eine Unwahrheit?

    Dass die Hetze der Grünen gegen Glyphosat dem Klimaschutz widerspricht. Fakt oder eine Unwahrheit?

  2. 37.

    Dass Moore in der Lage sind, CO² zu binden, ist wissenschaftlich basiert betrachtet, wirklich nichts Neues. Da waren sich Moorschutz-Spezia-listen (at first: Prof. Dr. Michael Succow sowie selbst Ingenieure in der Wasserwirtschaft schon vor 60/70 Jahren einig. Nicht umsonst wurde mit einer überdurchschnittlichen Energieleistung das Großschutzprogramm von Biosphärenresevaten, Nationalparks etc. am Ende der DDR durchgesetzt. Zumindest für die beruflich damit Befassten war klar, dass ein Wende-/Kipppunkt des Klimas kommen wird. Mit Sorge betrach-tete man damals schon den Rückgang der Feuchtgebiete auch im internationalen Maßstab. Nur waren weder Gesamtgesellschaft noch die Politik zu überzeugen, was da an Potentialen für die Zukunft verloren ging. -- Und die Aktivisten des Hungerstreiks sollten sich eher be-mühen, die Lösungsvorschäge in den zahlreichen warnenden Pubikationen in die Praxis zu überführen. Ihr Weg ist nicht der Weg, akuter gewordenen Problemen Herr zu werden....

  3. 36.

    Da es in der Literatur höhere Zahlen zu den CI2-Emissionen trocken gelegten Moore gibt, sind die Zahlen aus dem Artikel in der Tat arg konservativ angesetzt. Aber auch Sie unterschlagen bewusst, dass Vogel gar nicht den Einsatz von Karate Forst hatte verbieten können, da er damals weder Minister gewesen ist noch zu den Richtern gehörte, die den Einsatz verboten hatten.

    In Brandenburg arbeiten übrigens auf gut 5.000 landwirtschaftlichen Betrieben knapp 15.000 Menschen in Vollzeit und eine ähnliche Zahl in Teilzeit. Sie überschätzen also deren Bedeutung für den Arbeitsmarkt.

    Richtig lustig wird es, wenn hier anderen Kommentaren auch Vogel kritisiert wird, dass er die Schaffung von Arbeitsplätze unterstützt, Sie sich daran aber nicht stören.

  4. 35.

    Guter Beitrag. "Lieber Kohle und Arbeit und Wohlstand als grüne Beete und Moore und Armut und Hartz4."

  5. 34.

    Sie agitierbewusst kleinteilig am ThemaWasserhaushalt des Landes Bbg. vorbei. Umgekehrt wird immer wieder ein Schuh draus: Sie unterstellen Tesla einen "exorbitanten" Wasserverbrauch, der sich aber leicht als Popanz entlarven lässt, auch wenn Ihnen reale Zahlen nicht gefallen. Andere Großverbraucher wie die LEAG sind Ihnen egal wie Sie sich auch nicht an der Wasserverschwendung der Privathaushalte stören. Vergangenen Sommer gab es dazu auch einen Bericht im RBB TV, in dem intensiv darauf eingegangen wurde.

    Natürlich sind die Daten der WSE für Sie wie gewöhnlich nicht vertrauenswürdig, weil auch die Ihr Kartenhaus aus Lügen, haltlosen Dystopien und Halbwahrheiten ebenfalls schnell zum Einsturz bringen. Dass der WSE genügend Wasser für die Anwohner und für Tesla hat, ist wohlbekannt, dass zudem sogar lokal erkundete Reserven vorhanden sind ebenso. Nur will der WSE seit Jahren nichts ohne Förderung für die Sanierung der Brunnen unternehmen und verkauft Wasser lieber schön billig.

  6. 33.

    Zu den märkischen Feldern und Wäldern hat der West-Import Herr Vogel eben keine Beziehung. Bärbock auch so ein West-Import verläuft sich in der Mark. Das Herr Vogel von der Verbotspartei mit fragwürdigen Zahlen arbeitet passt zu der Bärbock Partei. Wegen der Grünen Planwirtschaft werden eben mehr Menschen hungern müssen. Wälder binden auch Co2 und haben einen wirtschaftlichen Nutzen aber mit Jobs und Wirtschat hatten die Grünen es noch nie. Wieviel Co2 ist Brandenburger Wäldern gebunden und wir jetzt wegen des grünen Spritzverbot freigesetzt da die Bäume nur noch zum heizen taugen? Das konzeptlose wichtig Getue der Grünen hat Milliarden gekostet und bislang nicht viel gebracht, wie jeder an der Co2-Kurve Deutschlands nachvollziehen kann.

  7. 32.

    Sie verbreiten hier Unwahrheiten: Gegen den Einsatz von Karate Forst hatten Umweltverbände im Frühsommer 2019 geklagt. Vogel ist erst seit Herbst 2019 Umweltminister. Kann der durch die Zeit reisen?

    Im Handlungsleitfaden für Kommunen zu Moorschutz aus dem Jahr 2013 werden Literaturstellen zitiert, die je nach Art der Nutzung von der Freisetzung von 25 t/ha CO2 (Grünland) bis 45 t/ha bei intensiv-landwirtschaftlicher Nutzung ausgehen. Worauf stützen Sie Ihre Vermutung?

  8. 31.

    Herr Neumann wie oft soll ich mich wiederholen, lassen sie die Zahlen von Wasserverschwendern aus anderen Gegenden. Ich habe sie schon mehrmals aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass dort weniger Wasser vergeudet wird. Es ist jedoch hirnrissig und grotesk, daraus abzuleiten, dass auch Teslas exorbitante Wasseransprüche zu erfüllen sind.
    Unterlassen sie es außerdem die Grünheider Bevölkerung weiter pauschal zu verurteilen. Besorgen sie vertrauenswürdige Messdaten, aus denen hervorgeht, wie die Verteilung des Wassers durch den WSE erfolgt und wem überdurchschnittliche Wasserentnahmen anzulasten sind. Unabhängig vom Ergebnis kann Tesla für sich keine Wasseransprüche ableiten zumal wie auch sie bemerkten der WSE an der Grenze seiner Fördermöglichkeiten agiert. Ich weiß der Herr Musk ist da anderer Meinung. Solange er noch am Horizont ein grünes Pflänzchen sehen kann, ist auch für ihn genug Wasser da. Was schert ihn die Bevölkerung?

  9. 30.

    Denen die unsere Wirtschaft ruinieren sind unsere Nachkommen erst recht egal. Mit 2 Grad Erwärmung können wir noch umgehen, aber ohne Jobs und Steuern müssen wir im Elend leben.

  10. 29.

    Sag ich doch: Sie akzeptieren nur die Fakten, die Sie bei Ihrem Krieg gegen die Energiewende unterstützen alle anderen sind in Ihrer Welt ungültig. Dabei entblöden Sie sich auch nicht, zu behaupten, dass Solaranlagen zur Erderwärmung beitragen. Belege liefern Sie aber nicht ausser Ihrer eigenen Feststellung. Dafür fordern Sie die ständig von anderen ein, erklären die dann aber für ungültig oder gefälscht, selbst wenn der WSE z.B. den Wasserverbrauch der Grünheider kommuniziert. "Bewusst falsch ausgewertete und zusammengestellte Statistiken sind letzten Endes nichts anders als faustdicke Lügen." waren dazu Ihre Worte.

  11. 28.

    Herr Neumann, ich habe für das Fugrogeschreibsel nie das Wort "Gutachten" verwendet, Wenn sie mehr wissen teilen sie bitte mit, wo die hydrogeologischen Untersuchungsergebnisse vom Untergrund zu finden sind. Das Gelände wurde zwar wie ein Schweizer Käse durchlöchert aber abgesehen von einigen unvollständig dokumentierten Drucksondierungen zur Baugrundbeurteilung hydrogeologisch quasi nicht untersucht. Die geologischen Beschreibungen beziehen sich auf Bohrergebnisse aus der Umgebung des Teslageländes. Es ist eine Frechheit so etwas als Gutachten oder Studie zu verkaufen.
    Zum B-Plan: Keine Ahnung, ob und wie intensiv sich Die Linke oder das OVG mit dem B-Plan beschäftigt haben. Ich habe neben anderen Ungereimtheiten festgestellt, dass die B-Plankarte, mit der der Bürgermeister als Beweis für die angebliche Gültigkeit Reklame lief, unzulässig aus 3 getrennten Teilen zusammengestückelt wurde, einer Unterschriftenliste, der Karte und einer angefügten Überschrift.

  12. 27.

    Um den Wasserpopanz zu verdeutlichen, den Sie in andere pflegen, zur Erinnerung ein paar Zahlen, auch wenn die Ihnen nicht gefallen:
    Wasseraufkommen B + Bbg: 1200 Mio m³/a der öffentlichen Versorger, Landwirtschaft und Industrie ohne private, Brunnen(2016 laut Amt für Statistik)
    Berlin allein ca. 220 Mio. m³ in 2020 (nur BWB ohne aktive Grundwasserhaltung z.B. für Siemens oder im Blumenviertel)
    Berlin 1,8 Mio m² an zwei Tagen im Juni 2021
    Tesla 1,45 Mio m³/a

    Der WSE hat knapp 5 Mio³/a Wasserrechte, die er wegen sanierungsbedürftiger Brunnen nicht nutzen kann, aber auch Versorgungsprobleme, weil er den Spitzenbedarf an billigem Rasenwasser ( rd. 1/m³, Bundesdurchschnitt ca. 2€/m³) in den Abendstunden nur mit Mühe befriedigen kann. Nicht nur der kritisiert schon seit Jahren die Verschwendung.

  13. 26.

    Auch Kleinkläranlagen und Fäkaliengruben geben das Wasser an den Vorfluter ab. Die ehemaligen Rieselfelder rund um Berlin zeigen zudem auf, dass das auch nicht unproblematisch ist. Zudem sind selbst in privaten Abwässer immer mehr problematische Stoffe wie Medikamentenrückstände.

    Andere Ansätze sind erfolgversprechender: Die Wälder bestehen zur 70 % aus Kiefern, weil die vergleichsweise schnell Erträge liefern. Die Monokulturen sind aber auch schlecht für die Grundwasserneubildung. Zudem muss konsequent auf eine Versickerung des Oberflächenwassers gesetzt werden. Vielfach wird das aber historisch bedingt direkt in den Vorfluter geleitet.

    Schon bevor der Klimawandel im Mainstream angekommen ist, hatte man die Wertigkeit der im 18 Jhd. und vor allem von der DDR trocken gelegten Moore erkannt - wenn auch nicht konsequent genug.
    https://m.tagesspiegel.de/die-moore-sollen-wieder-ihre-schuldigkeit-tun/740192.html

  14. 25.

    Sie erklären alles, was Ihrem Krieg gegen die Energiewende entgegensteht immer wieder für ungültig, liefern aber bestenfalls krude Halbwahrheiten für Ihre Thesen. Beim hydrologische Gutachten hatten Sie zuerst behauptet, dass Tesla den Boden nicht untersucht haben und es sich um ein Gefälligkeitsgutachten handeln der Firma Fugro handeln solle. Als diese Lüge entlarvt worden ist, erklärten Sie die Bodenuntersuchungen für illegal.

    Ähnlich auch Ihr Vorgehen beim B-Plan. Zuerst erklärten Sie den für ungültig. Ein von Ihnen unterschlagenes Rechtsgutachten der Linken sowie das OVG im Februar 2020 belegten, dass auch das eine Falschbehauptung gewesen ist. Deshalb unterstellen Sie dem Bürgermeister eine Straftat und behaupten, dass der B-Plan gefälscht sei und hoffen dabei, dass sich tumbe Menschen finden, die keine Ahnung haben, wie ein solcher Plan entsteht und wie viele Menschen daran beteiligt sind.

    Wer Sie entlarvt, muss für Sie abhängig, korrupt oder ein Lohnschreiber sein.

  15. 24.

    Soso, Sie wollen einen sandigen Nutzforst vermooren, der mangels Gewässer nie ein Moor gewesen ist. Interessant! Wie soll das funktionieren?

  16. 23.

    Der Fehler liegt schon einge Jahre zurück. Es wurden riesige Kläranlagen gebaut und das geklärte Abwasser über weite Strecken in die Flüsse gepumpt. Es wäre besser gewesen, hätte man das Wasser vor Ort versickern lassen. Ich lasse das anfallende Regenwasser auf meinem Grundstück versickern, würde es auch gerne mittels einer Kleinkläranlage mir dem Abwasser tun, werde aber durch den Anschlusszwang dran gehindert. Darüber sollte sie Politik mal nachdenken.

  17. 22.

    Keine Argumente von ihnen aber beleidigende Unterstellung. Welche " Halbwahrheiten und Falschbehauptungen."?

  18. 21.

    Herr Neumann, ich könnte auch fragen, warum haben sie das hydrogeologische Gutachten von Tesla nicht durchgelesen, nur da wäre die Fragestellung schon falsch, denn es gibt kein Schriftstück in den Tesla-Antragsunterlagen, dass die Bezeichnung Gutachten verdient. Die geologisch und hydrogeologisch betitelten Papiere sind als reine Fantasieprodukte einzustufen, die nicht geeignet sind, um die tatsächlich vorhandene hydrogeologische Situation und die Fließvorgänge im Untergrund zu beurteilen, geschweige denn verlässliche prognostischen Aussagen über zu erwartende zukünftige Fließvorgänge zu treffen. Sie haben recht getan, das Zeug nicht zu lesen. Doch ihnen ist vorzuwerfen, dass sie das papiertonnenreife Material sich nicht wenigstens angesehen haben. Somit können sie wegen ihrer Unwissenheit nicht mit mir gemeinsam die fachgerechte Entsorgung einfordern, um so vielleicht ein paar Bäume vor der Rodung noch zu retten.

  19. 20.

    Sickerbecken sind eine gute Lösung, es hat doch keinen Sinn das lokale Grund oder Oberflächenwasser, über Kläranlagen in den Vorfluter, Richtung Meer fließen zu lassen. Man sollte das Wasser immer i der Region lassen.

  20. 19.

    Das haben Sie völlig richtig erkannt, hier geht es in erster Linie nicht um den Kampf gegen den Klimawandel, so wie man uns das in den Antragsunterlagen und den jeweiligen ZvB weismachen möchte, sondern um "Kohle", und das ausschließlich!

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