Brandenburg -
Angesichts des Klimawandels hat der Brandenburger Umweltminister Axel Vogel (Grüne) einen grundlegend neuen Umgang mit dem Wasser in der Natur angekündigt.
Nachdem frühere Generationen Wasser aus der Natur so schnell wie möglich abführten, Flüssen den Raum nahmen und Überschwemmungsflächen verkleinerten, gehe es jetzt um einen Systemwechsel, sagte Vogel am Samstag auf einer Veranstaltung des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) in Potsdam.
Wasser soll in der Landschaft gehalten werden
Der Klimabeschluss des Bundesverfassungsgerichts von April dieses Jahres [tagesschau.de] weise auf die Auswirkungen des Klimawandels auf die Grundwasserneubildungen gerade in den niederschlagsarmen Gebieten im Nordosten Deutschlands wie Brandenburg hin.
Nach den vergangenen drei Dürrejahren habe sein Ministerium mit Kommunen und Verbänden ein "Landesniedrigwasserkonzept" erarbeitet, sagte Vogel. Mit intelligenter Wasserbewirtschaftung und wassersparender Nutzung solle so viel wie möglich Grund- und Oberflächenwasser zurückgehalten werden. "Auch Waldumbau, die Revitalisierung von Mooren, der Schutz von Auen und wasserbauliche Maßnahmen zum Hochwasserschutz wie Deichrückverlegungen helfen, das Wasser in der Landschaft zu halten", sagte Vogel.
Moore als CO2-Binder im Fokus
Daneben müssten Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel vorangetrieben werden, sagte der Minister. Dies sei neben der Senkung der Treibhausgas-Emissionen die zweite Säule einer vorsorgenden Klimapolitik.
Dabei verwies Vogel auf die geplante Moorschutz-Richtlinie des Landes mit einem Volumen von 15,6 Millionen Euro bis zum Jahr 2026. "Intakte Moore binden große Mengen an Kohlenstoff, während entwässerte Moore heute noch große Kohlendioxidquellen sind, die häufig mehr als 30 Tonnen CO2-Äquivalente pro Hektar und Jahr ausstoßen", erläuterte er. "Wir wollen diese Emissionen deutlich absenken und die Moore wieder als natürliche Treibhausgas-Senken entwickeln."
Sendung: Brandenburg aktuell, 18.09.21, 19:30 Uhr
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