"Punktierte Porenscheibe" -
Die lange verschollene Schlauchpilzart "Punktierte Porenscheibe" (Poronia punctata ) ist erstmals seit 1843 wieder in Brandenburg gefunden worden.
Fachleute hätten den Pilz in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide (Havelland) auf Pferdedung wachsend gefunden, heißt es in einer Pressemitteilung der Sielmann-Stiftung vom Donnerstag. Die Universität Göttingen habe die korrekte Bestimmung des außergewöhnlichen Funds bestätigt.
In einigen Ländern ist der Pilz ausgestorben
Es sei ein toller Fund, der belege, dass das Großsäugerprojekt ein Erfolg sei, heißt es. Als das Projekt, an diesem Standort Wildpferde und Wisente zu halten, 2004 gestartet sei, habe man auf genau diese Effekte - dass also Lebensgrundlage auch für fast verschwundene Arten, geschaffen würden - erhofft.
Poronia punctata wird in Deutschland auf der Roten Liste als vom Aussterben bedrohte Art geführt. Anfang des 19. Jahrhunderts war der Pilz noch in ganz Deutschland und Europa, aber auch in Zentralasien, Mittelamerika, Indien und Australien verbreitet. Heute wird er zumindest in Mitteleuropa nur noch sehr selten gefunden. In einigen Ländern ist er bereits ausgestorben.
Der Pilz siedelt auf Dung vor allem von Pferden, Eseln, Rindern und Kaninchen, die auf mageren Böden oder auch im lichten Wald weiden. Solche Bedingungen sind außerhalb besonderer Schutzgebiete sehr selten geworden.
Etwa 225 Pflanzenfresser leben frei auf 1.860 Hektar
In dem Großsäugerprojekt der Heinz Sielmann Stiftung unweit der Berliner Stadtgrenze leben die großen Pflanzenfresser seit zwölf Jahren weitgehend ohne menschlichen Einfluss auf einer 1.860 Hektar großen Fläche. Zurzeit leben hier etwa 100 Wisente, 25 Przewalskipferde und etwa 100 Stück Rotwild.
Sendung: Antenne Brandenburg, 24.09.2021, 16:00 Uhr