Start der Herbstferien - BER meldet kürzere Warteschlangen - Reisende dennoch frustriert

Mit dem Beginn der Herbstferien erlebt der BER das bislang größte Passagieraufkommen. Am Samstag mussten Gäste stundenlang am Check-in warten - und auch am Sonntag bleibt die Lage angespannt trotz kürzerer Schlangen.
Für viele Passagiere am Flughafen BER wird der Start in die Herbstferien am Wochenende zur Geduldsprobe. Nach den Problemen mit langen Wartezeiten am Samstagmorgen war die Situation am Sonntag zwar etwas entspannter. "Wir haben heute früh nicht mehr diese langen Schlangen vor den Check-ins", hieß es am Sonntagmorgen gegen 8 Uhr von einem Sprecher des Flughafens.
Verärgerte und frustrierte Fluggäste, die zum Teil mehr als zwei Stunden auf das Einchecken warten mussten oder sogar ihre Maschine verpassten, gab es allerdings erneut. Insgesamt laufe es am Sonntag jedoch besser als am Tag zuvor, hieß es. Passagiere, die nach langem Warten ihren Flug nicht mehr erreicht hätten, seien Einzelfälle gewesen, sagte der Sprecher. Mehr als 400 Flüge mit insgesamt 60.000 Menschen an Bord starten und landen nach Angaben des Flughafens am Sonntag am BER.
Die Schlange für Athen funktioniert, die für Frankfurt nicht
Am Sonntagvormittag waren die Schlangen im Terminal 1 des Hauptstadtflughafens im brandenburgischen Schönefeld in der Mehrzahl überschaubar, wütende und ratlose Passagiere gab es aber dennoch. Eine rbb|24-Userin berichtete, es gebe nur eine Person am Schalter, um Passagiere einzuchecken. "Es erfolgt nur die Abfertigung für die direkt nächste Maschine, die anderen Passagiere für die nachfolgenden Maschinen werden abgewiesen; sie sollen warten und sich wieder hinten anstellen".
"Mein Flieger nach Frankfurt ist weg", sagte ein Passagier am BER der Deutschen Presse-Agentur. Zwei Stunden habe er gewartet, dann sei die Maschine ohne ihn abgeflogen. Beim Einchecken ging es nicht schnell genug voran. Der Berliner, der weiter nach Dubai reisen wollte, beklagte "chaotische Verhältnisse". Eine Berlinerin, die über Frankfurt nach Buenos Aires weiterreisen wollte, war dagegen trotz verpasster Maschine entspannt. "Ich hoffe, dass ich noch einen anderen Flug bekomme", sagte sie. Der Weiterflug sei erst am späten Abend.
Beim Check-in für den Flug nach Athen nur wenige Meter weiter gab es keine erkennbaren Probleme. "Es geht normal voran und ist gut organisiert", sagte eine Berlinerin, die mit ihrer Familie in der Warteschlange stand. Von ähnlichen Erfahrungen berichteten auch andere Passagiere.
Für die Check-ins sind die Fluggesellschaften verantwortlich
Für die Abfertigungsgeschwindigkeit an den Check-ins seien die Fluggesellschaften verantwortlich, betonte der BER-Sprecher am Sonntagmorgen. Es habe dort Personal-Engpässe gegeben. Die Corona-Regeln, die etwa die Kontrolle von Impfnachweisen erfordern, würden die Abläufe zusätzlich verzögern.
Hauptreisetage am Wochenende seien der Freitag und der Sonntag, erklärte der Flughafen-Sprecher weiter - nicht der Samstag mit rund 55.000 Passagieren. Am Freitag waren circa 65.000 Fluggäste abgefertigt worden - Probleme wie jetzt am Wochenende habe es da nicht gegeben.
Flüge verpasst, Urlaub geplatzt
Am Samstagmorgen hatten Reisende zunächst über die sozialen Medien von endlosen Warteschlangen quer durch die Check-in-Hallen berichtet. Einige konnten ihre Flüge nicht erreichen, obwohl sie nach eigenen Angaben mit zwei Stunden Vorlauf am Flughafen waren. Teilweise waren Umbuchungen auf Flüge am Nachmittag möglich, für andere sei der Urlaub geplatzt, berichteten Reisende der rbb-Abendschau.
Am späten Samstagabend hatten auch Passagiere, die am BER landeten, Probleme: rbb 88,8 berichtete von Fluggästen, die nach eigenen Angaben zwei Stunden auf ihre Koffer warten mussten. Die Getränkeautomaten im Gepäckabholbereich seien leer gewesen, Kinder hätten auf den kalten Fliesen geschlafen.
Sendung: Radioeins, Nachrichten, 10.10.2021, 09:00 Uhr