Sturmtief "Ignatz" naht - Starke Orkanböen erreichen Berlin und Brandenburg

Sturmtief "Ignatz" zieht am Donnerstag über die Region. Wetterexperten warnen vor herabstürzenden Ästen. In Berlin werden Zoo, Tierpark und einige Grünanlagen vorsorglich geschlossen. Auch Zugausfälle drohen. Die Nacht verlief derweil ruhig.
Ausflüge in den Park sollten Menschen in Berlin und Brandenburg am Donnerstag besser nicht unternehmen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte wegen des Sturmtiefs "Ignatz" für diesen Tag ausdrücklich vor herabstürzenden Ästen und empfahl, das Haus am besten nicht zu verlassen.
Bis zu 100 Kilometer pro Stunde könnten die Windgeschwindigkeiten in der Region nach den Angaben vom Mittwoch dann erreichen, in Gewitternähe sogar bis zu 110 Kilometern pro Stunde. Der Wetterdienst erwartet laut Warnlagebericht für Berlin und Brandenburg teils schwere Sturmböen und Gewitter am Donnerstag, dabei können einzelne orkanartige Böen auftreten.
Nacht verlief ohne größere Schäden
Die Nacht auf Donnerstag verlief in Berlin und Brandenburg ruhig. Polizei und Feuerwehren meldeten bis zum frühen Donnerstagmorgen keine wetterbedingten Unfällen. Auch den Lagezentren der Polizei in anderen Bundesländern lagen zunächst keine größeren Schadensmeldungen vor. Vereinzelt habe der Wind Bäume ausgerissen, Schlimmeres sei jedoch nicht passiert, hieß es etwa aus Thüringen und Baden-Württemberg.
Die Deutsche Bahn warnte vor möglichen Zugausfällen oder Verspätungen wegen des Sturms. Allerdings lagen am Morgen noch keine Meldungen über tatsächliche Störungen im Bahnverkehr vor. Die Bahn twitterte, dass sich Reisende wegen möglicher Behinderungen frühzeitig informieren sollten. Laut ARD-Wetterkompetenzzentrum muss auch im Flugverkehr mit Einschränkungen gerechnet werden.
Eindringliche Warnung vom Bezirksamt Mitte
"Für Menschen, die sich in Parks und Grünanlagen aufhalten, besteht Lebensgefahr", teilte das Bezirksamt Berlin-Mitte mit. Viele Bäume seien aufgrund der langanhaltenden Trockenheit der vergangenen drei Jahre stark geschwächt. Äste könnten abbrechen, sogar ganze Bäume könnten umstürzen. Das Amt warnt darum dringend davor, am Donnerstag und Freitag öffentliche Grün- und Erholungsanlagen zu betreten.
Der Zoo und der Tierpark Berlin kündigten an, am Donnerstag nicht zu öffnen und die Tiere in Häusern und Stallungen unterbringen. Das Aquarium soll regulär öffnen. "Aus Erfahrung wissen wir, dass solche Unwetterwarnungen keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden sollten", teilte Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem mit. Sollte man von größeren Schäden verschont bleiben, würden Zoo und Tierpark ab dem Freitag wieder regulär öffnen.
Auch Botanischer Garten schließt
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten in Berlin-Brandenburg sprach eine Warnung aus. Spaziergänger sollten besonders vorsichtig sein oder die Parks gar nicht erst besuchen. Die Stiftung schloss nicht aus, die Anlagen je nach Wetterlage zu sperren.
Wegen des vorhergesagten Herbststurms bleiben in Berlin etwa auch der Botanische Garten, die Gärten der Welt, der Britzer Garten, der Natur-Park Schöneberger Südgelände und der Botanische Volkspark Blankenfelde-Pankow am Donnerstag zu. Auch der Betrieb der Seilbahn zwischen Kienbergpark und den Gärten der Welt wird eingestellt.
Einige Parks bleiben zugänglich
Andere Parks oder Freiflächen wie das Tempelhofer Feld, der Park am Gleisdreieck, die Erweiterungsflächen des Mauerparks sowie der Kienbergpark sind zugänglich, gleichwohl werden Besucher gebeten, den Parks möglichst fern zu bleiben.
Der Tierpark Cottbus soll offen bleiben.
Sendung: Brandenburg aktuell, 20.10.2021, 19:30 Uhr