Verschwörungs-Website - Medienaufsicht stellt Verfahren gegen "KenFM" ein

Di 26.10.21 | 11:28 Uhr
Archivbild: Ken Jebsen auf einer Veranstaltung (Quelle: dpa/Felix Zahn)
Bild: dpa/Felix Zahn

Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) hat das Verfahren gegen das Online-Angebot "KenFM" des Verschwörungsideologen Ken Jebsen eingestellt. Das teilte eine MABB-Sprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag in Berlin mit.

Hintergrund ist, dass das Angebot bereits seit rund drei Monaten nicht mehr existiert. Stattdessen werden Nutzer auf die Seite "apolut.net" umgeleitet. Dort heißt es, Jebsen habe beschlossen, dass die Zeit für eine Transformation gekommen ist. Er sei als Berater für das neue Angebot "im Hintergrund aktiv". In einem Video auf der Seite ist er selbst zu sehen.

Auch Youtube-Kanal gesperrt

Derzeit werde der Umgang mit "apolut.net" noch geprüft, teilte die MABB-Sprecherin weiter mit. Die Seite beinhaltet unter anderem ein Archiv mit alten "KenFM"-Beiträgen, vor allem Videos, die auf der vorherigen Webseite zu sehen gewesen waren.

Die Medienanstalt hatte das Verfahren gegen "KenFM" im Frühjahr eingeleitet. Dabei ging es vor allem um vorgeworfene Verstöße gegen die Sorgfaltspflicht. Damals hieß es, zwar habe das Medium nach einem Hinweisschreiben der Medienanstalt einige Anpassungen vorgenommen und beispielsweise zusätzliche Quellen für Behauptungen angeführt. Diese Änderungen seien aber noch nicht ausreichend, um die journalistische Sorgfaltspflicht zu erfüllen.

Der Berliner Verfassungsschutz hatte die Medienplattform "KenFM" ebenfalls beobachtet und sie seit März als Verdachtsfall eingestuft. Jebsens Youtube-Kanal, der ebenfalls "KenFM" hieß, hatte das Videoportal Anfang des Jahres dauerhaft gesperrt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 26.10.2021, 11:00 Uhr

Nächster Artikel