Berlin-Prenzlauer Berg - Stromausfall in Prenzlauer Berg behoben - Polizei schließt gezielte Brandstiftung nicht aus

In Prenzlauer Berg waren am Samstag Tausende Haushalte für viele Stunden ohne Strom. In der Nacht hatte es auf einer Fußgängerbrücke gebrannt, wobei eine Versorgungsleitung beschädigt wurde. Inzwischen ist die Stromversorgung wiederhergestellt.
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Wegen einer mutmaßlichen Brandstiftung an einer Starkstromleitung im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg sind von der Nacht zu Samstag bis zum Nachmittag Tausende Haushalte ohne Strom gewesen. Wie Stromnetz Berlin dem rbb mitteilte, waren etwa 9.000 Haushalte sowie 1.000 Gewerbe betroffen, gegen 16 Uhr sei die Stromversorgung wieder hergestellt worden.
Dicke Rohre, die an der Dänenstraße den S-Bahnring überqueren und zwischen denen Kabel verlaufen, standen komplett in Flammen, wie die Polizei mitteilte. Zunächst war von einer nahe gelegenen Fußgängerbrücke die Rede gewesen. Das Feuer begann gegen 03:15 Uhr und war nach einer halben Stunde gelöscht. Bewohner eines nahe gelegenen Mietshauses mussten ihre Wohnungen zwischenzeitlich verlassen.

Schaden am späten Vormittag noch nicht behoben
Die Hintergründe des Feuers waren am Samstag laut Polizei zunächst noch nicht vollständig geklärt. Die Kriminalpolizei schloss sowohl eine gezielte Brandstiftung wie auch eine fahrlässige, also versehentliche Brandstiftung nicht aus. Gleichzeitig prüfte auch der für extremistische Taten zuständige Staatsschutz im Landeskriminalamt (LKA), ob es ein politisches Motiv gegeben haben könnte.
Auf dem Twitterkanal Stromnetz Berlin hieß es zunächst in der Nacht, die Behebung des Schadens dauere bis 6 Uhr morgens. Dann wurde gemeldet, der Schaden sei beseitigt. Um 9 Uhr wurde getwittert: "Der Stromausfall in Berlin Prenzlauer Berg dauert noch an! Eine Prognose zur Wiederversorgung kann derzeit nicht getroffen werden. Wir halten euch auf dem Laufenden."
Die Feuerwehr schrieb etwa gleichzeitig, der Brand sei gelöscht. "Aufgrund der Brandschäden an der Stromversorgung besteht aktuell im Bereich Gleimviertel und Helmholtzkiez für vereinzelte Haushalte Stromausfall. Schadensbehebung läuft derzeit." Bei dem Brand wurde auch eine Frischwasserleitung beschädigt, weshalb die Flammen sich nicht groß ausbreiten konnten. Die Feuerwehr konnte den Brand rasch löschen.

GdP-Sprecher: "Das ist keine politische Meinungsäußerung"
Der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro, schrieb auf Twitter: "Das ist keine politische Meinungsäußerung. Wer Brandanschläge auf wichtige Bestandteile unserer Infra- und Versorgungsstruktur verübt, handelt absolut sinnfrei und greift unser demokratisches Zusammenleben an."
Brandanschläge auf Versorgungseinrichtungen in Berlin sind schon mehrfach vorgekommen. Die Täter waren laut Bekennerschreiben im Internet oft Linksextremisten. Im Oktober vor einem Jahr gab es einen Brandanschlag auf Kabelverbindungen der S-Bahn nahe dem Bahnhof Frankfurter Allee in Friedrichshain. Der S-Bahn-Verkehr war lange gestört.
Sendung: Abendschau, 02.10.2021, 19.30 Uhr