Ausbau verzögert sich - Schnelles Handynetz auf allen U-Bahn-Strecken kommt erst Ende 2022

Menschen warten auf einem Bahnsteig auf eine Bahn. (Quelle: dpa/Christoph Hardt)
Bild: dpa/Christoph Hardt

Wer in Berlin U-Bahn fahren muss, kann vielerorts kaum mobil surfen. Dabei sollte längst das gesamte Netz mit schnellem Internet ausgerüstet sein. Doch die Corona-Pandemie und der Gang durch die Behörden verzögern den Ausbau.

Der geplante Ausbau des Mobilfunknetzes in der Berliner U-Bahn für einen besseren Empfang bei sämtlichen Anbietern verzögert sich um weitere Monate. "Aktuell rechnen wir mit einer vollständigen 4G-Versorgung auch der verbleibenden Bahnhöfe und Tunnelabschnitte bis Ende 2022", teilte der verantwortliche Netzanbieter Telefónica mit. 4G bezeichnet den aktuell schnellsten Mobilfunkstandard, der weiträumig in Deutschland verfügbar ist.

Behördliche Genehmigungen bräuchten viel Zeit

"Selbstverständlich arbeiten wir kontinuierlich an der weiteren Erschließung", hieß es. "Der Erfolg unseres Ausbaus ist jedoch abhängig von den Genehmigungen unserer Planungen durch die entsprechenden Behörden." Diese Prozesse seien sehr aufwendig, teilten zu dem Thema die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mit. Auch die Corona-Pandemie ab März 2020 habe zu Verzögerungen geführt, hieß es.

Bishlang nur Teilstrecken einiger Linien am mobilen Netz

Kunden der Telefónica-Marke O2 können schon seit 2016 nahezu überall in der U-Bahn mit dem Handy im Internet surfen und telefonieren - auch abseits der mit W-LAN ausgestatteten Bahnhöfe. Im Jahr 2019 einigte sich die BVG mit Telefoníca auf den Ausbau, um den Empfang auch für Vodafone- und Telekomkunden möglich zu machen. Bislang seien Teilstrecken der Linien U2, U4, U5, U6, U7 und U8 entsprechend umgerüstet.

Eigentlich sah der Zeitplan vor, dass bis zum Sommer 2021 das gesamte U-Bahn-Netz mit Mobilfunk ausgestattet ist.

 
 

Sendung: Inforadio, 08.10.21, 7:35 Uhr

28 Kommentare

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  1. 27.

    WLan im ICE ist nicht nur eine Katastrophe, sondern kurz vor dem Weltuntergang! Ich habe mir angewöhnt, meinen kleinen portablen Netgear LTE/5G Router mit einer zusätzlichen Karte mitzunehmen und mit Saughaken ans Fenster zu hängen. Das klappt schon mal besser als das Bahn-WLan. Für längere Bahnfahrten kann man das schon mal machen.
    Bei mal 10 Min U-Bahn ohne Netz unter der Erde schaffe ich ein Überleben auch noch locker.

  2. 26.

    Also 3G hatte ich in der U Bahn nie. Wenn dann nur EDGE und damit kann man ja nicht mal die Fahrzeiten der U Bahn via Fahrinfo abfragen, bevor min. 3 U Bahnen an einem vorbeigezogen sind.

    Und das es an Genehmigungen scheitert ist in meinen Augen ein vorgeschobenes Argument. Die Masten unter der Erde von o2 sind ja bereits genehmigt, warum werden sie also nicht um das D Netz ergänzt? Klar muss das Timing der Installation mit der BVG abgestimmt sein, aber auch hier gibt es doch immer wieder Nachtbetrieb?

    Ich denke, o2 verlangsamt das ganze künstlich, da sie die Netzhoheit unter der Erde haben. Sie haben ihre größte Freude daran, die Telekom einfach auflaufen zu lassen, da die das beim Festnetz (wo sie die Netzhoheit haben) nicht anders handhaben.
    Wenn da auf politischer Ebene kein Druck gemacht wird, ist das Ding auch Ende 2022 noch nicht fertig. Versprochen.

  3. 25.

    Noch ein Nachschlag.. schon einmal das WLAN im ICE benutzt? Ich mache es kurz, es ist eine Katastrophe zurück in Modem Zeiten. Wo ist das Problem? Ein die Technik im Zug liegt es nicht. Von jedem Anbieter sind zwei Karten aktiv und die Wagen sind per Glasfaser verbunden. Das Problem ist der Mobilfunk und um so mehr Kunden im Zug sitzen um so langsamer wird es, so langsam das sie nicht einmal in der Lage sind einfache Seiten aufzurufen. Der Versuch mit dem eigenen Handy ist genau kläglich. Die Scheiben vom ICE Schirmen das Signal extrem ab und sie hängen in der selben Zelle. In anderen Ländern können Sie Videos schauen…

  4. 24.

    Das Leben ist nun mal digital, man hörte online Musik, schaut nach den Fahrplänen etc. Dafür bezahlen Kunden viel Geld und die Betreiber der Netze liefern dafür eine bescheidene Leistung. Wer das nicht muss bezahlt dafür auch nicht. Das Problem besonders für Telekom Kunden ist jenes das die Repeater veraltet sind, auf dem 3G Standard. Das das Ziel passt genau mit der Abschaltung des 3G Netzes zusammen. Trotz des Wissens das die Repeater veraltet sind hat die Telekom das 3G Netz komplett ohne Ausnahmen abgeschaltet und genau das bekommen die Kunden in der U-Bahn zu spürenden. nicht nur da , sondern auch auf zahlreichen Bahnstrecken! Sie haben als Steuerzahler und Kunden dafür doppelt bezahlt.

  5. 23.

    Damals als alles besser gewesen ist, waren die Menschen in die Tageszeitung oder einem Buch vertieft. Ich habe typischerweise ein Buch pro Woche geschafft.

    Was es damals nicht gegeben hatte, waren Menschen, die die gelben Dinger für Telefonzelle gehalten haben. Das hat aber nichts mit dem hier thematisierten LTE zu tun, dafür reicht GSM.

  6. 22.

    Damals als alles besser gewesen ist, waren die Menschen in die Tageszeitung oder einem Buch vertieft. Ich habe typischerweise ein Buch pro Woche geschafft.

    Was es damals nicht gegeben hatte, waren Menschen, die die gelben Dinger für Telefonzelle gehalten haben. Das hat aber nichts mit dem hier thematisierten LTE zu tun, dafür reicht GSM.

  7. 21.

    Ach naja... ganz so philosophisch würde ich das jetzt mit dem Netz überall und immer nicht sehen, eher mal praktisch und pragmatisch: Nur weil alles immer und überall möglich ist, muss man es ja nicht gleichzeitig machen. Dieser Ansatz zum entspannteren Leben fehlt vielen Menschen.
    Ansonsten finde ich funktionierende Handynetze schon sehr praktisch, für wenn mans mal wirklich braucht.

  8. 20.

    Ja, die gute alte Zeit. Wo man in Bus und Bahn noch flirten konnte. Heutzutage gibt es kaum noch Augenkontakt, weil alle auf ihre Handys starren. Und zum „tindern“ braucht man eben „Netz“.

  9. 19.

    Ich frage mich, welche wichtigen Dinge ich mit Internet in den 20 bis 30 min Fahrzeit erledigen muss. Ich frage mich auch, wie die unzufriedenen Wlan-Nachfrager an ihrem Arbeitsplatz mit der Handyabstinenz klar kommen. Es gibt zum Glück auch Dinge, die Offline funktionieren.

  10. 18.

    Besonders betroffen sind Kunden der Telekom. Seit der Abschaltung des 3G Netzes geht für Telekom Kunden nichts mehr. Telefonieren nur in schlechter Qualität und auf vielen Strecken nur EDGE . Danke auch !

  11. 17.

    "Wie sind wir bloß früher ohne WLAN klargekommen?" - Genau, ich hätte auch gern die Steinzeit wieder....

  12. 14.

    "Schnelles Handynetz auf allen U-Bahn.."
    Cool! Ja, möglichst schnell. Dann können wir die Fenster und deren Reinigung in den Zügen einsparen, weil ja sowieso keiner mehr rausschaut sondern alle nur aufs Smatphone, wie es denn draußen aussehen würde...

  13. 13.

    Immer wieder lustig, Deutschland rettet das Weltklima, den Weltfrieden aber so simple Dinge wie Digitalisierung sind nicht machbar.

  14. 12.

    Um den ÖPNV attraktiver zu machen und das Abwandern von den "dreckigen" Sitzen zu verlangsamen, brauchen wir ein Handy-Netz, wo in geschlossenen Räumen der Ton automatisch deaktiviert werden kann. Also noch viel zu tun...

  15. 11.

    Ja,ja unsere Behörden,die besten Bremser. Und dann haben wir ja zum Glück auch noch die Pandemie, mit der sich jede Verzögerung und jede Schlamperei begründen lässt. Berlin, Big City .

  16. 10.

    Natürlich gibt es schlimmeres und natürlich kann man auch ohne WLAN überleben. Es ist meiner meinung nach leider (wieder mal) ein Armutszeugnis für Deutschland... Für unsere Hauptstadt..

  17. 9.

    Ok, es überrascht mich nicht, außer Pannen geht in Berlin nichts normal. Wenn Telefonica meint die Ämter hätten Schuld, ist das sofort anzunehmen. Nicht mal die Portale der BA's laufen normal, warum sollen dann Genehmigungen klappen? Die Berliner Ämter sind noch im CORONA-TIEFSCHLAF. Gute Nacht Berlin. Die neue Regierung in Berlin, wer auch immer, wird es auch nicht bringen, die Strukturen sind einfach zu verkrustet.

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