Zwischen Ostbahnhof und Friedrichstraße - Verspätungen und Ausfälle bei der Berliner S-Bahn

Di 19.10.21 | 11:18 Uhr
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Fahrgäste mit Mund-Nasen-Bedeckungen warten am Bahnhof Friedrichstraße in Mitte auf eine S-Bahn. (Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka)
Bild: dpa/Bernd von Jutrczenka

Nach einem Notarzteinsatz fahren die Berliner S-Bahnen wieder. Die S-Bahn teilte am Dienstag mit, die Linien S3, S5, S7 und S9 seien wieder ohne Unterbrechung unterwegs. Am Morgen waren die Linien zwischen Ostbahnhof und Friedrichstraße wegen des Einsatzes unterbrochen worden. Die Verspätungen auf den betroffenen Linien würden nun abgebaut.

Außerdem kam es am Morgen wegen eines Stromausfalls im Nordbahnhof auf den Linien S1, S2, S5, S7, S75, S25 und S26 zu Verspätungen und Ausfällen.

Sendung: Inforadio, 19.10.2021, 09:05 Uhr

17 Kommentare

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  1. 17.

    Sie bringen es voll auf den Punkt, vieles lief in den 1950ern ohne Internet, Handy und co. besser. Es gab Aufsichten, Schaffner, Bahnsteigsperren, Kleidung, Möbel und Fahrzeuge fast ohne Kunststoffe und als der "Fortschritt" angeblich noch nicht so doll war, gabs auch weniger Arbeitslose. Stattdessen wird sich ohne Ende ruiniert.

  2. 16.

    reicht ja wenn sie die volle expertenahnung haben und dann erklären Sie mir bitte was das Retten von Menschenleben mit täglichem Wahnsinn zu tun haben soll, ode würden Sie darauf verzichten sich retten zu lassen, damit der "tägliche Wahnsinn" nicht anwächst? Schon mal dran gedacht, dass Berlin eine Metropole mit unendlich viel engmaschigem ÖPNV ist, wo auch Menschen Unfälle erleiden, wo nicht die gesamte Bahntechnik so "dauerhaft" in Schuss sein kann, wie auf 1 Dorfbahnhof mit 2 oder 3 Gleisen?

  3. 15.

    Ich denke, es wäre zu unterscheiden nach Schwere, was zum Notarzteinsatz führt. Als die Bahnhöfe noch besetzt waren, konnte jeder Mitarbeitende der Bahn auch Erste Hilfte leisten, die Videokamera ist dazu nicht vermögend genug. Das Übrige tun dann versicherungsrechtliche Bestimmungen, dass niemand mehr was darf.

    So gibt es - neben tatsächlichen Fällen, die in der Tat einen Notarzteinsatz erforderlich machen - auch eine Ansammlung von Nichtigkeiten, die zu Notarzteinsätzen führen.

    Irgendwie kommt mir das wie eine gesellschaftliche Gespaltenheit vor: Bei der Abfertigung bspw. wird ein recht grobes Verhalten praktiziert dergestalt, dass die Abfertigung - ungeachtet aller Umstände - mitten im Einstiegsvorgang eingeleitet wird, auf der anderen Seite führt ein augenblickliches Stolpern auf dem Bahnsteig, soweit der Betreffende mehr als eine Minute braucht, um aufzustehen, zu solchen Einsätzen.

  4. 13.

    So arrogant kann nur jemand daher reden der nicht den tagtäglichen Wahnsinn der Bahn miterlebt.

  5. 12.

    Das Problem ist der Zuschnitt des Netzes, in dem sich zu viel auf der Stadtbahn bündelt. Das ist sozusagen der Preis dafür, dass Berlin früh dran war mit S-Bahn und allem (auch dass die S-Bahn nach heutigen Maßstäben eher eine Metro als eine Stadtschnellbahn ist, was die Neubeschaffung von Rollmaterial erschwert und verteuert, rührt daher). Und nun erklären Sie mal, wie der Senat das ändern soll, egal in welcher Zusammensetzung. Verglichen mit den Briten geht's uns noch gut, denn deren Netz aus dem 19. Jahrhundert mit exotischer Stromversorgung, engen Kurven und kleinem Lichtraumprofil macht noch mehr Probleme.

    Selbst der Einbau von zusätzlichen Weichen ist schwierig, weil auf der Stadtbahn teilweise die Blocklängen dafür zu kurz sind. :-( Das ließe sich ändern, indem man z.B. den Bahnhof Hackescher Markt aufgibt - aber wollen Sie das?

  6. 11.

    Statt über irgendwas zu meckern und die Schuld auf andere zu schieben, könnte man sich darüber freuen, wenn ein Menschenleben gerettet werden konnte. Stattdessen nur ICH ICH ICH. Ein Notarzteinsatz ist ein unplanbares Ereignis. Ich möchte Euer Gesicht sehen, wenn Ihr das Opfer wäret und nicht optimal gerettet werden könntet, weil andere meinen, dass der Fahrplan absolut einzuhalten sei.

  7. 10.

    Na dann schauen Sie sich doch mal etwas mehr in Berlin Mitte um. Einfach mal die Augen aufmachen und überlegen. Berlin hat auch schöne Ecken, aber die kriegt Rot Rot Grün auch noch runter.

  8. 9.

    ie sollten mit den "vielen Umfahrungsmöglichkeiten" nicht von sich auf andere schließen. Hat ja der letzte S-Bahnstreik bestens gezeigt. Ich musste teilweise Taxi fahren, weil ich sonst nicht zur Arbeit gekommen wäre. Ein Grund mehr, sich wieder ein Auto anzuschaffen..

  9. 8.

    Meyer:
    "Ich weis das Berlin komplett runter gerockt ist"

    Offenbar wissen Sie gar nichts und insbesondere nicht, dass Berlin nicht "KOMPLETT RUNTER GEROCKT" ist!

    Meyer:
    "... der Jahrelange Stillstand ..."

    Berlin ist eine lebendige Millionenmetropole, wo manches funktioniert und manches nicht funktioniert. Aber "jahrelangen Stillstand" gibt es hier nicht.

    Differenzierung ist etwas, was heutzutage offenbar vielen Menschen schwerfällt. Für diese Menschen ist jede Störung, jedes Problem gleich der Weltuntergang oder ein "jahrelanger Stillstand" oder der Beweis dafür, dass ALLES "komplett runter gerockt" sei. Sobald ein Tropfen im Glas fehlt, ist es schon kaum noch halbleer, eher fast schon leer.

  10. 7.

    So einfach ist das nicht! Das bräuchte viele teure Umbauten, die sich für die wenigen Male kaum lohnen. Außerdem würde bei eingleisigem Verkehr auch ein großer Rückstau auftreten. Und eine Umleitung auf die Fernbahntrasse, würde erstens viel Geld kosten, weil dort die Stromschienen und die S-Bahn-Signale fehlen und zweitens zu erheblichen Verspätungen des Regional- und Fernverkehrs führen.

    Wir müssen damit leben, dass in einer 3,5-Millionenstadt immer mal etwas passieren kann und es dann zu Problemen kommt. Im Gegensatz zum flachen Land haben wir hier wenigstens immer noch viele Umfahrungsmöglichkeiten, hier Regionalbahn, Nord und Südring, U5 ab Lichtenberg oder Frankfurter Allee. Das dauert dann zwar länger, aber man kommt wenigstens ans Ziel.

  11. 6.

    Hallo lieber user,

    darf ich mal Fragen, mit welchen Weltstädten Sie die "zustände" im ÖPNV in Berlin vergleichen ?
    Durch eigenes erleben oder vom Hörensagen ?

  12. 5.

    Das schöne ist das der Senat für nichts verantwortlich ist.
    Wenn der Senat bei der Bahn ob direkt oder indirekt keinen Druck macht, wer denn sonst?
    Ich weis das Berlin komplett runter gerockt ist dafür ist auch der CDU Senat schuldig. Wie lange ist die SPD nochmal in Berlin am Ruder?
    Genau dieses Verantwortung wegschieben und nicht Handeln ist der Jahrelange Stillstand zu verdanken.

  13. 4.

    Damit hat der Senat gar nichts zu tun. Solche Unfälle sind nicht planbar. Außerdem ist für den Betrieb u.a. der Stadtbahnstrecke die Deutsche Bahn AG bzw. allenfalls noch deren Tochter S-Bahn Berlin GmbH verantwortlich, die dem Bund gehören. Bedanken Sie sich also bei 16 Jahren CDU-Regime bzw. 11 Jahre völlig inkompetenten CSU-Verkehrsministern.

    Der Berliner Senat hat die S-Bahn Berlin GmbH als Leistungserbringerin übrigens schon einige Male wegen schlechter Leistungen zur Kasse gebeten.

  14. 3.

    Die Berliner S-Bahn gehört der bundeseigenen DB-AG, das Land Berlin ist lediglich Besteller und weder für Betrieb, die Infrastruktur noch die Aufsicht (letztere obliegt dem Eisenbahnbundesamt) zuständig. Ihr Kritik richtet sich folglich an die falsche Adresse.

  15. 2.

    Guten Morgen Berlin. Das Thema S Bahn kommt mir in der öffentlichen Diskussion viel zu kurz. Offensichtlich haben sich die Berliner mit der katastrophal schlechten Leistung der S Bahn abgefunden ? Ich nicht ! Das Komplettversagen des RRG Senats wird auch in diesem Bereich des öffentlichen Lebens mehr als deutlich. Die Zustände die der pünktlich zahlende Fahrgast hier tagtäglich erdulden muss sind für eine Weltstadt schlicht weg an Peinlichkeit kaum zu überbieten. Armes Berlin.

  16. 1.

    Da muss man schon mal fragen, warum es auf der Stadtbahntrasse kaum Weichen gibt, die zumindest partiell den Betrieb auf nur einem Gleis ermöglichen, dass nicht die ganze Strecke zum Stillstand kommt!?

    Ich stand heute morgen am Ostkreuz als der Spaß losging. Da hieß es erst zwischen Alex und Friedrichstraße, dann zwischen Ostbahnhof und Hauptbahnhof. Ganz einfach: Weil die Bahnen sich so dermaßen zurückgestaut haben. Dann bin ich also zum Regio, der gleich kam. Am Alex sah man eine S-Bahn halb im Bahnhof stehen. Offenbar war dies die Unfall-Bahn. Könnten die Züge über Weichen auf das andere Gleis ausweichen, könnten die Fahrdienstleiter wenigstens eine Art Reißverschluss organisieren. So wichen natürlich möglichst viele auf den Regio aus, der proppevoll war, wie im Ruhrgebiet, wo es keinen vernünftigen ÖPNV gibt.

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