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Nach 50 Jahren auf der Schiene wird nach und nach ein Westberliner U-Bahn-Klassiker aus dem Stadtbild im Linienverkehr verschwinden. Wenn die letzten Wagen die vorgeschriebene Laufleistung von 960.000 Kilometern - das ist einmal die Entfernung Mond hin und wieder zurück - erreicht haben, wird die Baureihe A3L71 außer Dienst gestellt. Das teilten die Berlienr Verkehrsbetriebe (BVG) am Sonntag mit.
Einige Wagen sollen dann sogar auf eine Gesamt-Laufleistung von rund 3,8 Millionen Kilometer gekommen sein. Eine Handvoll der Wagen der Baureihe A3L71 will die BVG aber als Arbeitszüge noch im Dienst behalten.
1971 wurde der erste Zug der Reihe A3L71 gebaut
Insgesamt wurden 138 Züge der Reihe A3L71 von 1971 bis 1973 hergestellt. Zehn von ihnen sind nach Angaben der BVG bis zu ihrer jetzigen Ausrangierung noch unterwegs. Sie sind die letzten Berliner U-Bahnen, deren Antrieb vom Hersteller noch mit einer sogenannten Schaltwerk-Steuerung ausgestattet worden war. Mit ihren Geschwistermodellen aus den 60er-Jahren prägte dieser Fahrzeugtyp über Jahrzehnte das Bild auf den Linien U1 bis U4. Mit dem Ende der Lieferung im Jahr 1973 verschwanden dort auch die letzten Vorkriegszüge aus dem Schienen-Netz.

Zukunft auch schon geklärt
Nachfolger der A3L71-Züge ist die HK- sowie die IK-Serie. Bei Stadler entsteht dann die neuste Generation - die JK-Serie. In den nächsten Jahren sollen bis zu 1.500 neue U-Bahn-Wagen zum Einsatz kommen. Aus dem Werk in Pankow wird Stadler die neuen Fahrzeuge an die BVG liefern. Ein Modell in Echtgröße ist im Deutschen Technikmuseum zu besichtigen.

Sendung: rbb 88.8, 17.10.2021