Namensänderung - Aus Facebook wird Meta

Do 28.10.21 | 22:26 Uhr
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Ein Smartphone mit der Facebook-, Whatsapp- und Instagramm-App wird vor dem neuen Firmennamen "Meta" gehalten (Quelle: dpa/Revierfoto)
Bild: dpa/Revierfoto

Der Facebook-Konzern gibt sich einen neuen Namen. Die Dachmarke Meta soll künftig über Diensten wie Facebook oder Instagram stehen, wie Facebook-Gründer Mark Zuckerberg am Donnerstag bekanntgab. Mit dem neuen Namen will Zuckerberg den Fokus auf die neue virtuelle Welt "Metaverse" lenken, in der er die Zukunft der digitalen Kommunikation und auch seines Unternehmens sieht.

Auch will er damit den Konzern stärker aus dem Schatten seiner ursprünglichen und bisher wichtigsten Plattform Facebook führen. Zur Firmengruppe gehören neben Instagram auch die Chat-Apps WhatsApp und Messenger. Diese einzelnen Dienste werden ihre Namen behalten.

Physische und digitale Welten im "Metaverse"

"Wir werden heute als Social-Media-Unternehmen gesehen, aber im Kern sind wir ein Unternehmen, das Menschen verbindet", sagte Zuckerberg. Der Name Facebook habe damit nicht mehr die ganze Angebotspalette des Konzerns widerspiegeln können.

Im "Metaverse" sollen nach der Vorstellung des 37-jährigen Facebook-Gründers physische und digitale Welten zusammenkommen. Dabei setzt Zuckerberg zum einen auf die virtuelle Realität (VR), bei der die Nutzer mit Spezial-Brillen auf dem Kopf in digitale Welten eintauchen können. Zum Facebook-Konzern gehört auch die VR-Firma Oculus.

Augmented Reality unter dem Namen "Horizon"

Als "Metaverse"-Baustein sieht der Facebook-Gründer aber auch die sogenannte erweiterte Realität (AR, Augmented Reality), bei der digitale Inhalte auf Displays oder mit Hilfe von Projektor-Brillen für den Betrachter in die reale Umgebung eingeblendet werden.

"Wir glauben, dass das "Metaverse" der Nachfolger des mobilen Internets sein wird", betonte Zuckerberg. Im Konzern werde künftig alles, was mit dem "Metaverse" zu tun hat, Vorrang vor Facebook haben. Der Konzern baut seine virtuellen "Metaverse"-Welten unter dem Namen "Horizon" aus.

Bei der hauseigenen Entwicklerkonferenz Connect gab Zuckerberg die bisher ausführlichste Beschreibung seines "Metaverse"-Konzepts. Es werde eine virtuelle Welt sein, in die man noch tiefer eintauchen könne, bis hin zum Gesichtsausdruck der Menschen, die einen umgeben. "Statt auf einen Bildschirm zu schauen, werden sie mittendrin in diesen Erlebnissen sein."

"Sozialeres" Zuhause für Oculus-Nutzer

Das Gefühl, vor Ort zu sein, sei das entscheidende Merkmal des "Metaverse", betonte er. "Wenn ich meinen Eltern ein Video meiner Kinder schicke, werden sie das Gefühl haben, dass sie mit uns zusammen sind." Unklar blieb zunächst, mit welchen technischen Mitteln über die VR-Headsets hinaus dieser Präsenz-Effekt umgesetzt werden soll.

Der Facebook-Gründer kündigte mit "Horizon Home" ein neues, "sozialeres" Zuhause für Oculus-Nutzer an. Der Bereich sieht allerdings dem Startbereich, den die VR-Brillen-Anwender bereits heute vorfinden, sehr ähnlich. Neu ist, dass Nutzerinnen und Nutzer Räume und virtuelle Gegenstände über die Grenzen von einzelnen Spielen oder Events hinweg nutzen können.

Physische Gegenstände werde man einscannen können, damit sie auch im "Metaverse" präsent sind, sagte der Facebook-Gründer. Zugleich werde man sie als Hologramme überall in die reale Welt projizieren können. In den kommenden fünf bis zehn Jahren werde vieles davon zum Alltag gehören, betonte Zuckerberg.

Sendung: Fritz, 28.10.2021, 23 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Schreiben Sie hier aus der Zukunft? Zumindest in der Zeit, in der ich gerade lebe, gibt es das Metaverse bisher noch nicht. Sobald es nutzbar sein sollte, werden die Jungen wohl wie immer die ersten sein, die davon vollumfänglich und ohne große Vorbehalte Gebrauch machen werden. Davon abgesehen würde ich vermuten, dass mit dem Metaverse wohl eher ein neuer Standard gesetzt werden wird, der sich wohl nicht einfach so mir nichts dir nichts kopieren lassen wird.

  2. 5.

    Apropos amüsant.

    "Ich finde Ihre Meinung amüsant. Facebook (jetzt Meta) ist ein Unternehmen welches von seinen Benutzern, ohne von denen Geld zu verlangen, Umsatz gemacht hat. Das war ein großer Gewinn für die Allgemeinheit da man sich öffentlich präsentieren kann wie man es möchte. Kostenlos und ohne die Notwendigkeit von Fachwissen. "

    Geld, nein. Daten sind das neue Gold. Also keinesfalls kostenlos. Ich lasse das mal dahingestellt ob man ihre Sichtweise nicht sogar als naiv bezeichnen kann.

  3. 4.

    Die jüngere Generation wird den Nachfolger von Metadingens nutzen. Für die ist FB schon lange kein Ding mehr, sorry. Die Karawane zieht weiter, je jünger, desto kürzer die Verweildauer und die Bindungslosigkeit. Die Bequemlichkeit der Älteren ("ach, dann bleib ich halt bei Meta...") haben die nicht. Wenn die nächste Influencer-Pussy was neues benutzt, sind die weg.

    ist auch gut so, JEDES Unternehmen muss sich JEDEN Tag neu beweisen. Auch FB/Meta. Brauch ich das oder kann das weg?

  4. 3.

    Die junge „Tiktok und Instagram“-Generation wird dafür aber höchstwahrscheinlich sehr wohl zugänglich sein. Für die wird es ganz normal sein, dieses „Metaverse“ zu nutzen. Die Älteren sind nicht unbedingt der beste Maßstab für Adaption und Akzeptanz neuer Entwicklungen.

    Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass mein Vater mir vor ca. zehn oder fünfzehn Jahren gesagt hat, dass er kein Handy brauche … – und natürlich hat er mittlerweile längst selber eins.

  5. 2.

    Ich finde Ihre Meinung amüsant. Facebook (jetzt Meta) ist ein Unternehmen welches von seinen Benutzern, ohne von denen Geld zu verlangen, Umsatz gemacht hat. Das war ein großer Gewinn für die Allgemeinheit da man sich öffentlich präsentieren kann wie man es möchte. Kostenlos und ohne die Notwendigkeit von Fachwissen.
    Andere Wettbewerber (insbesondere StudiVZ mit der Paywall) konnten zurecht nicht mithalten.

    Das Sie sich im Onlinegeschäft nicht sich fühlen hängt damit zusammen das Ihnen das Verständnis von Sicherheit fehlt. Nach und nach wird auch dort Ihre "Sicherheit" wegfallen - siehe Amazon Go. Sogar Rewe startet jetzt mit einem vergleichbaren System. Jede Bonuskarte ist ein physikalisches Cookie. Gerade wenn Sie bargeldlos bezahlen kann man Ihre Daten auch im Laden erheben.

    Der Datenschutz ist fehlgeleitet und kostet sogar Leben. Wenn man Datenschutz richtig definieren würde, wäre viel mehr möglich. Das würde aber Verständnis erfordern.

  6. 1.

    ok, ich glaube NICHT, dass die überalterte und überalternde Gesellschaft Nerv hat, die Enkel per virtual reality zu "sehen", was sich mit Brille (über der echten Brille, Hörgerät und der FFP2maske) *fast* wie echt in 3 D ausmacht. Zumal die alten Leute aufgrund div. Augenalterungen gar nix mehr erkennen und sehen können.

    Und nein, ich kaufe nix übers Internet, ich gehe Laden, ohne Datenscan und fehlenden Datenschutz. Schon heute mache ich keinen Strip bei FB, und wenn es sich auch x mal umbenennt (Karstadt, arcandor, Kaufhof, Galleria oder Raider und Twix, sonst ändert sich NIX), es bleibt die gleiche Datenkrake, die eben NICHT versucht, Menschen zusammen zu bringen, sondern dem Prinzip der Gewinnmaximierung genüge zu leisten.

    Vermutlich ist das aber wie bei einer schlechten Lage in der Innenstadt: erst verschwindet das Traditionsgeschäft, dann kommt ein Matratzendiscount dort hin, dann ein 1-€-Shop, danach Leerstand.
    Kennt noch jemand Studivz oder Yahoo? Oder BTX?

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