31. Oktober in Berlin - Polizei geht gegen Halloween-Randalierer vor

Weil es in der Halloween-Nacht zuletzt vermehrt zu Übergriffen und Randale gekommen ist, hatte die Berliner Polizei verstärkte Präsenz angekündigt. An mehreren Orten in der Stadt mussten die Beamten auch einschreiten - wegen Pyrotechnik und Eierwürfen.
Die Polizei ist in der Halloween-Nacht in Berlin an mehreren Orten gegen randalierende Feiernde vorgegangen. Das teilte ein Sprecher am Montagmorgen mit.
Es habe in den Bereichen Gesundbrunnen, Neukölln und Märkisches Viertel entsprechende Einsätze gegeben. Die Randalierenden hätten häufig Böller und Pyrotechnik geworfen, auch mit Eiern sei auf die Beamten gezielt worden - teils aus größeren Gruppen.
Zudem berichtete die Polizei von einem 21-Jährigen, der in der Rosenthaler Straße in Mitte durch Messerstiche verletzt wurde. Zwei Personen seien infolgedessen festgenommen worden.
"Typisch Halloween in Berlin"
Es sei zwar eine arbeitsreiche Nacht für die Polizei gewesen, die Ausschreitungen hätten sich jedoch im Rahmen gehalten, so der Sprecher weiter. "Typisch Halloween in Berlin, aber ohne Höhepunkte", lautete seine Bilanz.
Die eingesetzten Polizeikräfte leiteten diverse Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, (gefährliche) Körperverletzung, Sachbeschädigung sowie wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz ein.
Polizei hatte ihre Präsenz erhöht
In den vergangenen Jahren hatte es in Berlin bereits immer wieder Randale und Übergriffe an Halloween gegeben. Die Berliner Polizei hatte deshalb ihre Präsenz in der diesjährigen Halloween-Nacht erhöht. Aufgrund der Erfahrungen aus den Vorjahren war dies in Schöneberg im Bereich Potsdamer-/Pallas- und Goebenstraße sowie im Bereich Gesundbrunnen geplant gewesen. Insbesondere dort war es vor der Corona-Pandemie zu Randalen gekommen, unter anderem verbreiteten Jugendliche als Horror-Clowns Schrecken auf der Straße.
Konkrete Hinweise zu Aktivitäten in der Halloween-Nacht lagen der Behörde im Vorfeld nicht vor. Erfahrungsgemäß werde die Polizei aber im Zusammenhang mit Halloween-Feierlichkeiten vermehrt zu Einsätzen gerufen, so der Sprecher. "Dabei stehen oft Sachbeschädigungen, Körperverletzungen und Ruhestörungen bei Partys im Vordergrund." Die Polizei hatte geplant, mit vielen Streifen in der ganzen Stadt unterwegs sein.
Frau stürzt in Spree und rettet sich selbst
Eine Polizeisprecherin mahnte am Sonntag: "Der Spaß sollte nur so weit gehen, dass man sich selbst und andere nicht gefährdet." Nicht alle Menschen hätten ein starkes Nervenkostüm. So könne ein Böller, der einem älteren Menschen oder einem Kind vor die Füße geworfen werde, deren Gesundheit gefährden.
In der Nacht zum Sonntag hatten Dutzende Helfer von Feuerwehr und Polizei nach einer Frau gesucht, die bei einer Halloween-Party über Bord gegangen ist. Etwa 40 bis 45 Gäste hätten in der Nacht zum Sonntag auf einem Boot in Berlin-Oberschöneweide (Treptow-Köpenick) gefeiert, als die 37-Jährige plötzlich fehlte, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage. Mit Booten und einem Hubschrauber wurde auf und an der Spree nach der Frau gesucht. "Das war leider alles nicht erfolgreich", so die Sprecherin. Gegen 1.00 Uhr dann die erlösende Nachricht: Die Gesuchte meldete sich laut Polizei auf dem Handy eines Partygastes. Sie hatte selbst ans Ufer schwimmen können.
Partys in Berliner Clubs
Auch in zahlreichen Clubs der Stadt wurde bereits ausgelassen gefeiert. Auf dem Gelände der Kulturbrauerei stieg nach Angaben des Veranstalters die erste große Party seit dem Lockdwown in der Corona-Pandemie.
Knapp 5.000 Gäste hätten bis morgens um 8.00 Uhr getanzt. Bei den Veranstaltung galt die 2G-Regel, nach der die Gäste genesen oder geimpft sein müssen. Im Metropol Theater gab es ebenfalls eine Halloween-Party, bei der laut Veranstalter etwa 1400 Gäste bis in den frühen Morgen tanzten.
Sendung: Inforadio, 31.10.2021, 23 Uhr