Umweltexperte über Schädling - Kastanien haben dieses Jahr weniger unter Miniermotten gelitten

Do 07.10.21 | 11:29 Uhr
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Kastanienminiermotte (Quelle: dpa/F. Hecker)
Bild: dpa/F. Hecker

Berlins weißblühende Rosskastanien haben in diesem Jahr weniger unter dem Schädling Miniermotte gelitten als in den vergangenen Sommern. Grund seien vor allem das kalte Frühjahr und mehr Regentage, sagte Derk Ehlert, Referent der Berliner Umweltverwaltung. Dadurch hätten die Motten nur drei statt vier Generationen ausbilden und dadurch weniger Schaden anrichten können.

Ein Anzeichen dafür seien die jetzt zumeist noch relativ gut belaubten Kastanien in der Hauptstadt. Sie zeigten zwar deutliche Schäden an vielen Blättern, werfen ihr Laub aber noch nicht im ganz großen Stil ab. In früheren Jahren verloren weißblühende Kastanien ihr Laub teilweise bereits schon ab Juni.

Seit 1998 befällt Motte massenweise Kastanien

Die Miniermotte, die seit 1998 massenhaft weißblühende Kastanien in Berlin befällt, stammt ursprünglich vom Balkan. Der Klimawandel ermöglicht der wärmeliebenden Motte auch immer weiter im Norden Quartier.

Berlins Kastanienbäume leiden in warmen Jahren und trockenen Sommern besonders stark unter diesem Schädling. Die Larven zerfressen die Blätter. Obwohl früher Laubabwurf die Bäume nicht direkt schädigt, macht er sie anfälliger für andere Belastungen, vor allem für Bakterien und Pilze.

Kastanien werden nicht mehr nachgepflanzt

Wichtig zur Eindämmung des Befalls ist das konsequente Einsammeln des Laubs bis zum Frühjahr. Denn die neue Brut sitzt auch in abgeworfenen Blättern und schwärmt nach dem Schlüpfen zum Baum aus. Möglich sind auch Mottenfallen, die männliche Insekten mit Duftstoffen anlocken. Eine weitere naturnahe Lösung zur Bekämpfung der Motte sind Meisenkästen. Denn Meisen ernähren sich von Miniermotten.

Weißblühende Kastanien werden in Berlin wegen ihrer Anfälligkeit für Schädlinge nicht mehr nachgepflanzt.

3 Kommentare

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  1. 3.

    Freut mich das zu lesen. Wir Bürger von Rüdersdorf haben es nicht so gut. Unser Zentrum sieht meist nur verwahrlost aus. Man könnte denken hier ist im Baumscheibenbereich Roggen ausgesäht worden . So hoch steht das Wildgras. Autos fahren über nachträglich verlegte Einfassungen und regelmäßig liegen die Bruchstücke ganz lange herum. Ein dicker Stubben wird auch nicht zerfräst; der steht so schön am Gehwegrand. Irgendwie alles muchtig. Die Buswartehäuschen sind verdreckt; stinken und auch Moos auf dem Dach. In Woltersdorf findet man derartige Extreme nicht. Zum Einkauf ist es auch viel zu weit; man versprach uns mal einen Einkaufsmarkt. Da ist man groß-in Versprechungen.

  2. 2.

    Hier am Rande des Marktplatzes wurden einst 11 Rotkastanienbäume gepflanzt. Eine in Nähe eines Gebäudes war schnell vertrocknet. Es folgten mehrere weitere ; einige wurden gefällt weil man eine Bebauung realisieren wollte. Es blieben 4, die sich zunächst gut weiter entwickelten. Alle 11 waren übrigens schon sehr gut vorgezogene Großexemplare. Nun ist in diesem Jahr eine der 4 auch vertrocknet; jetzt schon kahl. Man erkennt bereits an der Rinde den Schaden. Ich erwarte, dass unsere Verantwortlichen dort schnellstens für Ersatz sorgen. Etwas Erdaustausch wäre nicht verkehrt und in Zukunft genauer hinsehen und wässern. Angeblich soll ja vom Brunnen auf dem Marktplatz automatisch bewässert werden. In Petershagen stehen noch alle Rotkastanien gesund und prächtig anzusehen. Die wurden ein paar Jahre früher gepflanzt.

  3. 1.

    Die rot- bzw rosarot blühende Roßkastanie - Aesculus x carnea - welche als Kreuzung (Hybride) zwischen der von der Balkanhalbinsel stammenden Gewöhnlichen Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) und der nordamerikanischen Roten Rosskastanie (Aesculus pavia).

    Dieser Hybrid ist recht gut in seiner Abwehr bzw. mögen die Miniermotten dessen Blätter nicht so gern. Vielleicht schmecken die Bätter nach bähh :-).

    Wie auch immer, zwei schöne Exemplare sehen mit weiteren Carnea-Kastanien vor dem Sitz des Bundespräsidenten.

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